Arbeitsvorbereitung

Belastbare Sollzeiten für Arbeitsplaner

Sukzessive baut der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen KHS seine Arbeitsvorbereitung mit IT-basierten Planungswerkzeugen aus. Das soll die Arbeitsplaner in die Lage versetzen, exakte Pläne für die mechanische Fertigung und Montage zu generieren, die nachvollziehbare und reproduzierbare Ergebnisse liefern.

Arbeitsplaner im Blick auf die Flaschenreinigungsmaschine in der Montage
Bild: KHS GmbH

Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke-, Food- und Nonfood-Industrie, die KHS GmbH, liefert seine Erzeugnisse weltweit aus. Das Unternehmen ist aus dem Zusammenschluss der Holstein & Kappert AG mit der Seitz-Werke GmbH im Jahr 1993 hervorgegangen. Die KHS GmbH mit Sitz in Dortmund ist eine Tochtergesellschaft der Salzgitter-Klöckner-Werke GmbH. Die 4.995 Mitarbeiter erwirtschafteten 2016 in den Werken im In- und Ausland einen Umsatz von rund 1,18 Milliarden Euro. Kennzeichnend für das Werk Dortmund ist die Bündelung der Kompetenzzentren für Reinigungs-, Pasteur-, Inspektions-, Etikettier- und Transporttechnik. Der Maschinenpark besteht aus konventionellen Werkzeugmaschinen mit Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen sowie CNC-Bearbeitungszentren. Die dort hergestellten Teile sind Komponenten der KHS-Maschinen und weisen insbesondere bei der mechanischen Bearbeitung eine hohe Fertigungstiefe auf. Lange Jahre basierten die Vorgabezeiten für die Arbeitsplanerstellung und Fertigung auf erfassten Refa-Zeiten und Erfahrungswerten. Die Genauigkeit dieser Planzeiten war stets mit nicht einschätzbaren Unschärfen behaftet. Hierzu trug die Vielfalt und die Wechselwirkung der dynamischen Faktoren in Bezug auf Maschinenperformance, Werkzeuge und Werkstoffe bei. Im Jahr 2005 fiel die Entscheidung, die adaptive Software Hsplan in die Arbeitsvorbereitung der Dortmunder KHS einzuführen. Diese Lösung der HSI GmbH aus Erfurt ist speziell für die Erstellung von Arbeitsplänen einschließlich der Sollzeitermittlung ausgelegt. Die wesentlichsten Auswahlkriterien bestanden darin, mehr Nachvollziehbarkeit und Planungssicherheit zu erhalten und eine Integration in das ERP-System von SAP zu ermöglichen.

In SAP ERP integriert

Mit der Anwendung Hsplan können Planer Fertigungszeiten schnell und zuverlässig ermitteln. Die Technologiebasis der Software unterstützt nahezu alle mechanischen Bearbeitungsverfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und Erodieren. Diese Verfahrensbausteine verfügen über verfahrens- und kundenspezifische Technologiedaten wie Schnittwerte sowie Regelwerke zur Berechnung von Zeiten. Für die Integration des Planungswerkzeugs in das SAP-System sorgt das Modul HSplan/IS-SAP. Dabei wird das ERP um die Ebene der Arbeitsstufen innerhalb der Arbeitsvorgänge ergänzt. Während der Sollzeitermittlung und Arbeitsplanung bewegen sich Nutzer immer in der SAP-Oberfläche.

Erweiterungen sind möglich

Zu den bereits implementierten Verfahren sollten im Projekt die Bausteine Sägen und Oberflächenbeschichtung eingefügt werden. Um an realistische Vorgabezeiten zu gelangen, erfolgten REFA-gemäße Zeitstudien. Gleichzeitig wurden die Geometriedaten, Materialart der Werkstücke sowie die Arbeitsgangfolgen mit Zuordnung von Säge, Sägeverfahren und Sägeblatt dokumentiert. Außerdem galt es, gegebenenfalls unterschiedliche Maschinenstundensätze zu berücksichtigen. In einem zweiten Schritt wurden die Erkenntnisse im neu erstellten Regelwerk ‚Sägen‘ eingefügt. Dieses Vorgehen wurde für den Baustein ‚Beschichten‘ mit anderen Parametern wiederholt.







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