Planungssoftware integriert alle Beteiligten

Prozesse planen bei der Stahlproduktion

In der Stahlindustrie steht nicht nur das Rohmaterial unter enormem Druck. Die Branche sieht sich global mit hohen Erwartungen, hartem Wettbewerb und komplexen Produktionsabläufen konfrontiert. Digitale Planungslösungen können einen großen Beitrag dazu leisten, diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Bild: ©photollurg / AdobeStock.com
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So widerstandsfähig der Werkstoff Metall ist, seine Produktion stellt die Hersteller vor viele Herausforderungen. Angefangen bei Ressourcenengpässen oder Schwierigkeiten bei der Materialverfügbarkeit und -qualität, über Verzögerungen durch Maschinenausfälle, Produktionsstörungen oder unvorhergesehene Wartungsarbeiten. Die genaue Planung der komplexen Stahlproduktion scheint nahezu unmöglich. Insbesondere, da sich neben den automatisierten Produktionsprozessen auch die Arbeit aller beteiligten Personen reibungslos ergänzen muss. Jenseits nicht planbarer Störungen gilt es feste Arbeits- und Pausenpläne sowie Wartungsarbeiten und Produkteigenschaften zu berücksichtigen. Einige Stähle müssen vor dem Warmwalzen noch geschliffen werden, andere dürfen aus technischen Gründen nicht abkühlen. Werden nicht sämtliche Spezifikationen berücksichtigt, wird das Produkt schlimmstenfalls verschrottet und wieder eingeschmolzen. Alle Produktionsschritte müssen daher genau aufeinander abgestimmt sein, damit die Aufträge pünktlich und den Qualitätsstandards entsprechend erfüllt werden. Entscheidungen nach Bauchgefühl oder bloßes Reagieren auf Störungen werden schnell kostspielig.

Planungslösung für Stahlbauer

Spezielle Metallplanungslösungen wie der Steel Hot Process Scheduler von Delmia Quintiq greifen solche Branchenanforderungen auf. So lassen sich mit der Software alle Aspekte von der Ressourcenplanung, dem Maschinenpark und der Stahlerzeugung, der Kalkulation von Auftragsdringlichkeit und -gewinnspanne bis zur Verpackung zentral lenken. Dem Planer werden Informationen wie Bestellungen, Lieferzeiten, Lagerbestände und Auslastung quasi in Echtzeit angezeigt. Diese Daten werden zusammengefasst und analysiert. Es werden Kennzahlen in Echtzeit berechnet, etwaige Lücken in der Produktion aufgezeigt und Optimierungsvorschläge angeboten. Konfigurierbare Zielkriterien ermöglichen eine auf die Unternehmensziele abgestimmte Planung. So kann der Materialfluss beispielsweise mit dem Ziel der Lieferperformance berechnet werden. Die Software lässt sich bei der Einführung auf die unternehmenseigenen Abläufe anpassen.

Geräte und Abteilungen integrieren

Die Metallplanungslösung kann die verschiedenen Planungsebenen im Unternehmen miteinander verknüpfen, um allen Prozessbeteiligten relevante Informationen darzustellen. Für eine Ende-zu-Ende-Überwachung der Aufträge müssen dabei alle Arbeitsschritte und Unternehmensbereiche an das System angebunden sein. Plattformlösungen haben den Vorteil, Inkompatibilitäten vorzubeugen und alle Geräte und Abteilungen gleichermaßen zu integrieren. Vom Zulieferer über den Disponenten bis zum Maschinenbediener lassen sich alle mit Informationen versorgen, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind.

(Bild: Quintiq GmbH)
Der Steel Hot Process Scheduler von Delmia Quintiq hilft Stahlproduzenten dabei, alle an der Wertschöpfung beteiligten Personen mit Informationen zu versorgen. (Bild: Quintiq GmbH)

Flexibel auf Änderungen reagieren

Die so gewonnene Flexibilität ist etwa dann vorteilhaft, wenn sich die Auftragslage kurzfristig ändert. Dann ermöglicht die Planungslösung, Produktionspläne zügig anzupassen. Der Steel Hot Process Scheduler von Delmia Quintiq erstellt zu den verfügbaren Ressourcen und vorliegenden Aufträgen sowie anhand weiterer eingespeister Daten passende Pläne für die verschiedenen Produktionsschritte. Der weitere Produktionsverlauf wird ebenso erfasst wie Reihenfolgeregeln, spezifische Rüstzeiten oder Qualitätsüberlegungen. Das System stellt Aufträge automatisch zu Chargen zusammen, die bestmöglich in den Produktionsablauf passen. Bei Heißeinsätzen kann nach dem gleichen Verfahren beispielsweise auf die Einsparung von Energie und CO2-Emissionen geachtet werden. Flüssige Prozesse und kürzere Lagerzeiten bewirken überdies, dass weniger Kapital innerhalb des Unternehmens gebunden ist. Kommt es zu einem Störfall, werden die Pläne mit dem Ziel neu kalkuliert, dennoch termingerecht liefern zu können oder Auftragsverzögerungen zumindest zu minimieren. Durch das Echtzeit-Monitoring sind alle Beteiligten gleichermaßen über die Anpassungen im Betriebsablauf informiert. Auf Unvorhergesehenes im Produktionsprozess kann daher schnell und planvoll reagiert werden, damit es gar nicht erst zu einer längeren Unterbrechung oder zu einem Stillstand kommt.





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