Engineering im Anlagenbau

Zentrale Datenhaltung für Rohrklassen und mehr

Die IT-Landschaft der Pörner Gruppe wuchs mit dem Unternehmenswachstum dezentral mit. Als die Verwaltung der einzelnen Engineering-Lösungen zu aufwendig wurde und sogar zu hohen Reisekosten führte, sollte zentralisiert werden. Nach dem Projekt werden die meisten Anwendungen auf einem zentralen Server administriert und per Citrix-Umgebung an die weltweit verteilten Tochterfirmen ausgegeben.

Zentrale Datenhaltung im SmartPlant Reference Data; Beispiel einer Rohrklasse
Bild: Hexagon PPM

Die Pörner Gruppe hat ihren Stammsitz in Wien und zählt mit rund 500 Angestellten zu den größten Anlagenbaufirmen in Zentraleuropa. Das unabhängige Ingenieurunternehmen hat mehr als 40 Jahre Erfahrung im verfahrenstechnischen Anlagenbau. Das Unternehmen suchte eine neue Software für das Spezifikations- und Materialmanagement sowie eine Lösung für einen zentralen Ort, an dem alle Engineering-Anwendungen mit wenig administrativem Aufwand gehostet werden konnten. Entschieden hat sich das Unternehmen schließlich für die Tools Smartplant Materials und Smartplant Reference Data von Hexagon PPM, einem Tochterunternehmen von Hexagon. Die Anwendungen sollten das Spezifikationsmanagement für Rohrleitungen sowie die Materialwirtschaft verbessern helfen und in einer Citrix-Umgebung gehostet werden. Durch dieses Hosting können alle Anwendungen zentral ausgeführt werden. Mit der Lösung wollte Pörner eine Brücke zwischen den Komponenten- und Rohrklassen-Spezifikationen und dem Engineering ebenso wie zwischen Engineering und Beschaffungsprozessen schlagen. Es würde ein zentrales Lizenzmanagement für alle Tochterunternehmen ermöglichen, wobei das Spezifikationsmanagement, Engineering, die Materialwirtschaft und Bauleitung als ein Paket von einem Anbieter gehostet und den Kunden zur Verfügung gestellt werden könnte.

Keine zentrale Datenhaltung

Zu Beginn des Projekts war bei Pörner bereits ein festgelegter Arbeitsablauf zwischen Spezifikationsmanagement, Engineering und der Baustelle in einer alten Systemumgebung vorhanden. In diesem System wurden alle Applikationen in einer Client/Server-Umgebung installiert und ausgeführt, was hohen manuellen Verwaltungsaufwand verursachte. Eine zentrale Datenhaltung war unmöglich, da mehrere Clients mit unterschiedlichen Versionen der Anwendungen an verschiedenen Standorten mit mehreren separaten Datenspeichern betrieben wurden. Dadurch fielen auch hohe Reisekosten an, da die Mitarbeiter die Ressourcen von unterschiedlichen Standorten aus verwalten mussten. Das bestehende System wurde intern entwickelt, so dass die Integration in Drittsysteme sowie Upgrades der Betriebssysteme und Datenbanken mit hohem Zeitaufwand manuell durchgeführt werden mussten. Von der Umstellung auf eine zentrale Citrix-Umgebung versprach sich der Anlagenbauer, die bisher zur manuellen Datenpflege verwendeten IT-Ressourcen und Arbeitsstunden effizienter einsetzen zu können.

Erzielte Erzeugnisse

Ursprünglich waren die Schnittstellen der Smartplant-Produkte zu 3D-Planungslösungen ausschlaggebend dafür, dass Hexagon PPM den Zuschlag bekam. Darüber hinaus war Pörner als langjähriger Anwender der Engineeringlösung (PPM) von Hexagon mit der Qualität der Anwendungen und Dienstleistungen der Unternehmensgruppe vertraut. In der gesamten Pörner Gruppe kommen die PPM-Lösungen bereits in allen Bereichen des Engineering- Prozesses eingesetzt – von der Studienphase (Pre-Feed) über die Feed-Phase (Front End Engineering Design, die Planungsphase nach Beendigung der Konzeption im Anlagenbau) bis hin zur Detailplanung (3D-Systeme) sowie für Analysen bis hinunter zur Materialwirtschaft und Bauleitung. Die neu erworbenen Lösungen Smartplant Reference Data und Smartplant Materials ergänzten die Engineering-Lösungen in der vorhandenen Software-Suite und würden nach der Implementierung in einer Citrix-Umgebung ein zentralisiertes Konzept für das Spezifikations- und Materialmanagement ermöglichen. Die Migration aller Bestandsdaten vom internen System auf Smartplant Reference Data wurde auf Basis der Smart Standard Database durchgeführt. Anschließend wurden die Arbeitsabläufe in Smartplant Reference Data und Smartplant Materials an die Anforderungen bei Pörner angepasst, damit die Stücklisten importiert werden konnten. Hexagon PPM unterstützte Pörner außerdem bei der Einrichtung der Reporting-Funktionen und der Konfiguration der CAD-Schnittstellen, um den reibungslosen Informationsfluss zwischen den Fachbereichen sicherzustellen. Thomas Hermann, Projekt- und CAD-Administrator bei Pörner, sagte zur Projektabwicklung: „Pörner pflegt seit vielen Jahren eine gute Geschäftsbeziehung mit Hexagon PPM, und dies war einer der Gründe, warum wir uns zu weiteren Investitionen entschlossen. Die Qualität der gesamten Umsetzung war so hoch wie erwartet – und die Qualität der Daten und Workflows übertrafen unsere Erwartungen.“

Neue IT-Landschaft steht

Künftig werden alle bei Pörner eingesetzten Rohrklassen, die überwiegend im neuen System geführt werden, für alle Tochterunternehmen in einer zentralen Datenbank verwaltet. Die Rohrspezifikationen für alle 3D-Engineeringsysteme wie PDS, Intergraph Smart 3D, Smartplant Isometrics und CAD Worx sowie PDMS werden von einem zentralen Citrix-Standort aus bereitgestellt. Darüber hinaus wird die Materialwirtschaft einschließlich Beschaffung und Bauleitung mit derselben Datenbank von einem zentralen Ort aus abgewickelt.