Product Lifecycle Management

Wo bleibt der Return-on-Invest?

Software für das Product Lifecycle Management (PLM) ist eine substanzielle Investition in die Zukunft. Die Frage nach ihrer Wirtschaftlichkeit beschäftigt deshalb alle Unternehmen – und ist nach heutigem Kenntnisstand gut zu beantworten.

In neuen PLM-Infrastrukturen rückt die Nutzungsphase in den Fokus. (Bild: Contact Software GmbH)
In neuen PLM-Infrastrukturen rückt die Nutzungsphase in den Fokus. (Bild: Contact Software GmbH)

Der Return-on-Investment (ROI) ist ein wiederkehrendes Thema, wenn Unternehmen PLM-Software einführen, erweitern oder ihre Altsysteme ablösen. Über 20 Jahre Erfahrung und Referenzen aus zahlreichen PLM-Projekten unterschiedlicher Branchen machen es dem langjährigen PLM-Anbieter Contact Software möglich, eine solide Kosten-Nutzen-Kalkulation aufzustellen. Der Ausgangspunkt für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist dabei der individuelle PLM-Reifegrad eines Unternehmens. Darunter ist der Umsetzungsgrad von PLM-Konzepten und strategischen Zielbildern zu verstehen, wie sie unter anderem CIMdata oder Gartner beschreiben. Der jeweilige PLM-Reifegrad eines Unternehmens wird in Relation zu den neuen Möglichkeiten gesetzt, die moderne Cloud-fähige Plattformen mit ihren PLM- und IoT-Anwendungen im Hinblick auf Technologien, Funktionen, User Experience und einfacheres Deployment bieten. Aus der Relation berechnet der Anbieter den Nutzen, vergleicht den Wert mit den Kosten für die PLM-Implementierung und erhält so entsprechende ROI-Kennzahlen.

Klassische Kosten-/Nutzenkalkulation

Im klassischen Produktentstehungsprozess, der mit der Freigabe in die Fertigung endet, lässt sich der ROI aus der Analyse der Arbeitsabläufe, vorhandenen Mengengerüsten, betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und Referenzwerten gut quantifizieren. Dies sind die Top 3 der kosten- und erlösbasierten Potenziale.

Reduzierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten: Moderne PLM-Anwendungen entlasten Fachleute in Kernbereichen wie Engineering, Projektmanagement, Produktabsicherung und Qualitätsmanagement. Sie automatisieren Routineaufgaben wie Konvertierung, ERP-Abgleich oder Benachrichtigungen und beschleunigen viele Prozesse durch ihre Digitalisierung und eine kontextbezogene Bereitungsstellung von Informationen (Finden statt Suchen, Freigaben, Dokumentation, Audit-Trail?). Daraus resultieren freiwerdende Kapazitäten, die für die Abarbeitung der Auftragsbestände zu nutzen sind und im besten Fall keinen weiteren Personalaufbau nötig machen. In diese Potenzialkategorie fallen auch Aufwände, die beispielsweise durch redundante Stammdatenpflege oder unkontrollierte Variantenvielfalt verursacht werden. Hier sei an die früher populären Näherungsberechnungen basierend auf ‚Kosten pro Teilestamm‘ erinnert.

Kürzere Durchlaufzeiten: Die Digitalisierung und Automatisierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten führt dazu, dass Projekte schneller abgewickelt werden und Produkte früher auf den Markt kommen. Unternehmen haben so die Chance einen höheren Marktanteil und damit einen höheren Umsatz zu erzielen. Zudem erreichen sie durch kürzere Entwicklungszyklen den ROI eines Produkts/Projekts schneller und reduzieren damit ihre Finanzierungskosten.

Höhere Erlöse: Potenziale in dieser Kategorie mobilisieren Unternehmen, indem sie mit PLM-Lösungen Mehrkosten vermeiden, die aus Fehlleistungen oder Fehlplanungen entstehen. Hierzu zählen zum Beispiel Ausschuss, Nachbesserungen, Garantiefälle, Strafzahlungen, Falschbestellungen sowie Werkzeug- und Lagerkosten. Zum anderen lassen sich durch eine erhöhte Verwendung von Wiederhol- beziehungsweise Vorzugsteilen signifikante Einsparungen realisieren.

Beispiel für den Kosten-/Nutzenverlauf einer PLM-Software in der Gesamtbetrachtung (Bild: Contact Software GmbH)
Beispiel für den Kosten-/Nutzenverlauf einer PLM-Software in der Gesamtbetrachtung (Bild: Contact Software GmbH)

Neue Entwicklungsmethoden

Das Internet der Dinge (IoT) vernetzt immer mehr Produkte untereinander und mit zentralen Diensten. Die große Rolle, die eingebettete Software und Elektronik dabei spielen, bedingt andere Entwicklungsprozesse in den Unternehmen. Die verschiedenen Ingenieursdisziplinen müssen enger zusammenarbeiten und externe Partner besser eingebunden sein, damit smarte Produkte und Services Erfolg haben. Die hier betrachteten Nutzenpotenziale basieren auf neuen Vorgehensweisen wie dem Requirements Engineering oder Model Based Systems Engineering, die führende PLM-Plattformen bereits unterstützen. Diese Verfahren helfen, immer komplexere Produkte in immer kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen und über den gesamten Lebenszyklus zu pflegen.

Entwickeln in Kreisläufen

Auch Closed Loop Engineering ist heute schon möglich. Bei diesem Ansatz analysieren integrierte PLM/IoT-Plattformlösungen die Informationen aus der Betriebsphase von Produkten. Damit stehen sie der Entwicklung und dem Qualitätsmanagement unmittelbar für eine kontinuierliche Produktoptimierung zur Verfügung. Der monetäre Nutzen in diesen neuen Anwendungsbereichen lässt sich bewerten. So sind zum Beispiel die hohen Aufwände für das Management von Anforderungen mit herkömmlichen, dokumentbasierten Ansätzen in den Unternehmen deutlich sichtbar und bieten Raum für viele Einsparungen (siehe Bild).