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Kollaborations- und Datenplattform zur Produktionsvorbereitung

Tio 2 Connect von Attenio

Kollaborations- und Datenplattform zur Produktionsvorbereitung

Viele Unternehmen organisieren ihre Produktionsvorbereitung analog und ohne Zugang zur 3D-Konstruktion. Neue Anwendungen könnten diese Schritte zwischen Design und Fertigung künftig erleichtern, indem sie 3D-Modelle von Produkten samt zugehöriger Daten und etwaige Designänderungen laufend zur Verfügung stellen.

 (Bild: Attenio GmbH) [1]

(Bild: Attenio GmbH)

Nachdem Design und Konstruktion eines Produkts abgeschlossen sind, beginnen verschiedene Unternehmensbereiche damit, das Produkt zu planen. Der Einkauf entscheidet, welche Teile und Komponenten bestellt und welche selbst gefertigt werden müssen. Die Montageplanung prüft, wie das Produkt möglichst effizient montiert werden kann und erstellt spezifische Stücklisten sowie Arbeitspläne. „All diese Planungen müssen aus den 3D-Produktdaten abgeleitet werden, die aber in der Regel den Planern nicht zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Fedor Titov, Geschäftsführer von Attenio, einem Spezialisten für die Digitalisierung von Produktions- und Service-Prozessen. „Das Ergebnis sind Zeichnungen, Stücklisten, Änderungsmitteilungen, Schaltpläne und Protokolle, die leicht mehrere Hundert Blatt umfassen können und bei jeder Änderung neu erstellt werden müssen. Diese Arbeitsweise ist wenig effizient und führt naturgemäß zu Unklarheiten, Nachfragen und in der Konsequenz auch zu Fehlern.“ Mit dem Einsatz einer Kollaborationsplattform könnte sich der Montagevorbereitungsprozess effizienter organisieren lassen.

Verschiedene Systeme

Üblicherweise werden Einkauf und Montageplanung in verschiedenen Systemen bearbeitet. „Die weitere Verwendung der Daten in der Montage erfolgt dann in der Regel in ausgedruckter Form aus den verschiedenen Systemen. Änderungen oder Ergänzungen von Informationen sind bei dieser Arbeitsweise schwierig und zeitaufwändig“, sagt Titov. Digitale Kollaborationslösungen führen alle Planungsschritte in einem System zusammen: Ableiten von Montage-Stücklisten aus den Konstruktionen, Aufstellen der Arbeitspläne oder Anreichern der Datensätze mit Hilfsmitteln oder weiteren Dokumentationen für die Montage. Je nach Bedarf können auch andere Systeme, z.B. das ERP-System, verknüpft werden. So fließen relevante Informationen in einem System zusammen. Die Kommunikation und Weiterleitung der Daten erfolgt ohne Medienbruch. Änderungen können eingepflegt werden, ohne dass neue Planungen nötig werden. Gleichzeitig lassen sich die Prozessbeteiligten zeitnah über die Änderungen informieren.

Jederzeit besteht die Möglichkeit, Planungen am 3D-Modell visuell abzugleichen. (Bild: Attenio GmbH) [2]

Jederzeit besteht die Möglichkeit, Planungen am 3D-Modell visuell abzugleichen. (Bild: Attenio GmbH)

Abgleich am 3D-Modell

„Insbesondere ein sorgfältiger Abgleich der Planungsschritte mit den Anforderungen des 3D-Konstruktionsmodells entscheidet über das Gelingen“, erläutert Titov. Dieser Abgleich ist oft kompliziert, weil den Planern normalerweile 2D-Zeichnungen des Konstruktionsmodells oder ein einfacher 3D-Viewer zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu erlauben Montageplanungs-Plattformen, Planungen visuell mit dem 3D-Konstruktionsmodell abzugleichen und zu strukturieren.

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Kollaborations- und Datenplattform zur Produktionsvorbereitung

 (Bild: Attenio GmbH) [3]

(Bild: Attenio GmbH)

Reibungslose Änderungen

Die Variantenvielfalt von Produktlinien nimmt stetig zu. Einerseits wird in bestimmten Produktgruppen, etwa bei Druckern, Druckmaschinen oder Klimaanlagen, eine breite Typenvielfalt auf einheitlicher Basis erwartet. „Andererseits gibt es einen starken Trend in Richtung Mass Customization, also zur kundenindividuellen Massenproduktion“, so Titov. Plattformen für Planung- und Zusammenarbeit helfen den Mitarbeitern, solchen Individualisierungsaufgaben gerecht zu können, da sie auf die 3D-Modelle referenzieren – Änderungen sind einfach nachvollziehbar.

Verfügbarkeit einfach geprüft

Auch die Verfügbarkeit, beispielsweise von auszutauschenden Teilen oder Baugruppen lässt sich durch die Verknüpfung der digitalen Plattform mit dem ERP-System überprüfen. Dabei wird nicht die konzernweite Verfügbarkeit angezeigt, sondern die Mengen am Standort und wo diese zu finden sind. Ergänzende Informationen zu Werkzeugen können ebenfalls im System hinterlegt werden. „Man muss außerdem unterscheiden, welche Mitarbeitergruppe welche Informationen überhaupt braucht“, merkt Titov an. Produktionsplanungs-Tools, wie etwa das Tio 2 Connect von Attenio, bieten daher die Möglichkeit, individuelle Templates für unterschiedliche Nutze rzu erstellen. Darin erscheinen nur die für den jeweiligen Adressaten relevanten Informationen.

Schnelle Integration

Digitale Planungs- und Kollaborationsplattformen können auch die Planungsqualität verbessern helfen, weil das 3D-Modell im gesamten Prozess zur Verfügung steht, die Planungsdaten samt Änderungen allen Verantwortlichen in Echtzeit angezeigt werden und durch eine ERP- und PLM-Anbindung auch die Verfügbarkeit von Komponenten einfacher überprüfbar wird. Ein weiterer Faktor ist die Auswahl und Aufbereitung der Informationen für unterschiedliche Adressaten. Bei der Plattformauswahl empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass sämtliche Funktionen und Optionen schnell und übersichtlich erfasst werden können. Denn auch in Zukunft werden an der Produktionsvorbereitung unterschiedliche Fachleute mit unterschiedlichen Anforderungen beteiligt sein. Diese vielfältigen Personengruppen sollten schnell in den Produktionsprozess integriert werden können, indem ihnen die wichtigsten Informationen und Daten zur Verfügung gestellt werden, schildert Titov.