Durchgängiges PLM bis zur Qualitätskontrolle

Konstruieren mit der Qualität im Blick

Transparente Entwicklungsprozesse, ein gemeinsames Systemverständnis und eine gute, vernetzte Zusammenarbeit intern und mit Marktteilnehmern liefern die Basis für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Um den immer komplexeren Produkten Rechnung zu tragen, lassen sich dabei die Qualitätsmanagementprozesse direkt im PLM-System verankern.

 (Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)
(Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Erfolgreiche, technische Produkte zeichnen sich heute durch eine kurze Innovationszeit, eine hohe Zahl an Varianten und hohe Qualität aus. Schon die ersten Schritte im Entwicklungsprozess von Produkten und Prozessen brauchen bestmögliche Bedingungen, um eine effiziente und methodische Unterstützung sowie interdisziplinäre Entwicklung zu ermöglichen. Die Komplexität von Produkten nimmt dramatisch zu. Einst einfache Produkte verwandeln sich in Systeme von Systemen. Diese verlangen einen neuen Ansatz für Produktentwicklung, Fertigung und Supply Chain Management. Neben der Produktkomplexität sorgen ein erhöhter Software-Anteil, global vernetzte Wertschöpfungsketten und stark verkürzte Produkteinführungszeiten vielerorts zu einer steigenden Anzahl von Qualitätsproblemen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird für Unternehmen, die auf schnelle Innovationen setzen, zu einer Herausforderung werden. Ein modernes Fahrzeug benötigt über 200.000 Elemente für die Repräsentation der Gesamtarchitektur inklusive der Vernetzung. Diese führen im Laufe des Produktlebenszyklus zu Änderungen in einem mittleren sechsstelligen Bereich. Was ein Datenvolumen zur Folge hat, welches nur durch intelligente Benachrichtigungen und Bewirtschaftung bewältigt werden kann. Viele traditionelle PLM-Systeme mit geschlossenen Architekturen machen es aktuell unmöglich, Innovationen komplexer, intelligenter und vernetzter Produkte zu fördern und die Zusammenarbeit während der Produktentwicklung und -herstellung zu optimieren. Es wird ein offenes Netzwerk benötigt, das eine Zusammenarbeit von Engineering, Design und Fertigung, integrierte Qualitäts- und Service-Informationen sowie eine schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme bietet.

Datenplattform für den Produktentwicklungsprozess

Erfüllen die Plattformen diese Eigenschaften, könnte man das PLM-System als eine Art Product Innovation Platform betrachten. Eine solche Plattform sollte es Entwicklungsteams aus mehreren (oder sogar hunderten) Unternehmen erlauben, an Systemen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig sollten sie eine verknüpfte Datenarchitektur bieten, ein System-Modell, um diese gemeinsame Nutzung von Daten zu erleichtern. Ein offener, integrierter System-Ansatz muss Teammitgliedern die Fähigkeit geben,

  • auf alle Engineering-Informationen zugreifen zu können,
  • alle Einflüsse ihrer Engineering-Entscheidungen auf andere Disziplinen zu überblicken und
  • robuste Ergebnisse zu erzielen, indem sie auf freigegebene, abgeschlossene und erprobte Entwicklungen zurückgreifen.

Hinzu kommt, dass die Digitalisierung neue Möglichkeiten eröffnet, Produkte virtuell umfassend zu entwickeln. Diese Transformation des Entwicklungsprozesses wird möglich, wenn alle Entwicklungsbereiche und alle Mitarbeiter beteiligt sind. Neben den digitalen Modellen wird das Zusammenspiel der Entwicklungswerkzeuge für neue digitale Entwicklungsprozesse von zentraler Bedeutung sein.

Entwickeln mit immer mehr IT-Werkzeugen

Wenn sich ein PLM-System nicht skalieren lässt, werden verschiedene Teams in der Organisation Silos bilden und darin arbeiten. Da immer mehr IT-Werkzeuge zur Produktentwicklung benötigt werden, ist die Zusammenarbeit in der Praxis schwieriger geworden und zu einem mehrdimensionalen Problem erwachsen:

Funktionsübergreifend betrifft dieses Design, Analyse, Qualität, Planung, Fertigung, Service und so weiter. Fachübergreifend betrifft es Systeme, Mechanik, Elektronik, Software und die funktionale Sicherheit – beides über die Lieferkette hinweg.







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