Kreislaufwirtschaft für hochwertige Autoteile

Die wiederverwendbare Fahrzeugplattform

Obwohl Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, sind viele Verbrauchsgüter darauf ausgelegt, nach ihrer Nutzungszeit aus dem Verkehr gezogen zu werden – auch Fahrzeugteile. In einem europaweiten Projekt hat Edag nun eine wiederverwendbare Fahrzeugplattform entwickelt.

FiberEUse: Die wiederverwendbare Fahrzeugplattform (Bild: EDAG Engineering GmbH)
FiberEUse: Die wiederverwendbare Fahrzeugplattform (Bild: EDAG Engineering GmbH)

Fahrzeuge sind heute Verbrauchsgüter, die eine Lebensspanne von nur wenigen Jahren haben. Durch Veränderungen in der Konstruktion und die begrenzte Haltbarkeit einiger Teile wird die Nutzungsdauer oftmals auf weniger als 200.000km verkürzt. Diese Laufleistung wird im schlechtesten Fall bereits innerhalb kurzer Zeit erreicht. Diese Tatsache wird dem Aufwand und den notwendigen Ressourcen zur Herstellung der Komponenten nicht gerecht und verursacht darüber hinaus hohe Emissionen. Durch Wiederverwendung von Komponenten kann die Nachhaltigkeit durch Schaffung eines zirkulären Produktlebenszyklus verbessert werden.

Europäisches Projekt

Gemeinsam mit 21 europäischen Partnern hat der Engineering-Dienstleister Edag sich der Herausforderung gestellt, für die anspruchsvollen Verbundwerkstoffklassen zirkuläre Wertschöpfungsketten zu bilden. Verbundstoffe bestehen aus verstärkenden Fasern und einer bindenden Polymermatrix. Gebrauchtteile aus verschiedenen Industriezweigen wurden für die Schaffung neuer Produkte verwendet, wodurch ein Re- oder sogar ein Upcycling der Materialien ermöglicht wird. Gemeinsam mit Invent und dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU hat Edag zudem Möglichkeiten gesucht, das Material nicht nur zu recyclen, sondern Komponenten zu schaffen, die über viele Fahrzeugleben hinweg wiederverwendet werden können. Beispielsweise wurde eine Fahrzeugplattform erstellt, die für 1Mio. Kilometer ausgelegt ist, während Invent gleichzeitig eine flankierende Sitzkonstruktion realisiert hat. Die Plattform besteht aus stranggezogenen Elementen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff CFK, die zu einem großen Teil zur Steifigkeit des Fahrzeugs beitragen und die Batterien vor den Auswirkungen eines Unfalls schützen sollen.

Materialeigenschaften genutzt

Dabei wurden die spezifischen Eigenschaften der Verbundwerkstoffe ausgenutzt. Insbesondere Verbundstoffe aus Carbonfasern weisen eine höhere Beständigkeit als alle anderen gängigen Stoffklassen auf und bieten gleichzeitig eine hohe Leistung bei geringem Gewicht. Wiederverwendbarkeit erfordert jedoch Lösungen für abnehmbare Verbindungsstücke. Während der Einsatz von Schraubverbindungen eine Standardoption darstellt, erfordern Crash-Sicherheit und Komfort Klebeverbindungen. Daher wurden Konzepte zum Lösen der Klebstoffe entweder durch spezielle Schneidverfahren oder durch Zuführung von Wärme erforscht. Die Projekt-Ergebnisse sollen während der Milano Design Week gezeigt werden.







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