3D-Visualisierung und -Simulation

Der Vertrieb als Fabrikplaner

Eine neue Montagelinie für Küchenmöbel wurde mit Hilfe von taraVRbuilder geplant, präsentiert und verkauft. (Bild: Tarakos GmbH)
Eine neue Montagelinie für Küchenmöbel wurde mit Hilfe von taraVRbuilder geplant, präsentiert und verkauft. (Bild: Tarakos GmbH)

Beispiel 1: Neue Montagelinie

Für einen Küchenhersteller wurde mit der Lösung der komplette Neubau einer Montagelinie geplant, über die künftig nahezu alle Küchenmöbel des Herstellers laufen sollen. Es lag lediglich ein Hallenplan und ein grobes Layout vor, jedoch kein Lastenheft. „Wir haben uns Daten über die Tagesproduktion besorgt und von Anfang an anhand realistischer, animierter Modelle eine Lösung entwickelt“, berichtet Haase. Dabei geht es in dieser Phase nicht um konstruktive Details, sondern um ein Verständnis für Funktion und Anzahl der eingesetzten Komponenten. In der Entscheidungsphase wurden die mit der Software ermittelten Daten mit mathematischen Simulationsmethoden verifiziert. „Nur in zwei Punkten lagen wir mit unserer Grobkalkulation daneben, die wir im Nachgang berichtigen mussten“ sagt Haase. In der Folge haben die Mitarbeiter der mechanischen und elektrischen Konstruktion von dem Szenario profitiert: „Interne wie externe Mitarbeiter können sich schnell in das Projekt hineindenken und die Prozesse nachvollziehen“, führt Henri Haase weiter aus.

Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden. (Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH)
Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden. (Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH)

Beispiel 2: Abfüllprozess automatisieren

Bei einem Hersteller chemischer Erzeugnisse sollte ein manueller Abfüllprozess automatisiert werden. Auch in diesem Projekt gelang es, anhand des Hallenplans und der Produktionsschritte mit dem TaraVRbuilder eine Lösung zu finden: Während die Anlage auf der einen Seite angelieferte Kanister befüllt, verschließt und etikettiert, werden auf der anderen Seite die Versandkartons aufgerichtet, etikettiert und manuell verschlossen. „Somit konnte der Kunde selbst beurteilen, welche Automatisierungsschritte die Kosten rechtfertigen“, berichtet Henri Haase. Die Software bietet den Vorteil, dass die erstellten Szenarien als Angebots- und Vertragsgrundlage verwendet werden können, wodurch sich die Erstellung umfangreicher Pflichtenhefte erübrigt.

Anlage zur Einlagerung von LKW-Reifen. (Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH)
Anlage zur Einlagerung von LKW-Reifen. (Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH)

Beispiel 3: automatisierte Lagerlösung

In einem weiteren Projekt ging es um das Runderneuern von LKW-Reifen. Dabei handelt es sich um ein Saisongeschäft: abgefahrene Reifen werden zum Ende des Winters oder Sommers zurückgegeben und im Gegenzug wird ein Kontingent runderneuerter Reifen abgerufen. Ganzjährig müssen rund 8.000 kundenspezifisch gekennzeichnete Reifen eingelagert werden. Dabei soll der Materialfluss weitgehend automatisiert und eine vollautomatische Lagerlösung integriert werden. Ein mit der VR-Software entwickeltes Szenario konnte diese Anforderungen erfüllen. Doch die Kosten der automatischen Einlagerung würden das Budget in Höhe von 2,5 Millionen Euro übersteigen. Daher wurde eine weitere Variante mit Schmalgangstaplern entwickelt. „Die Durchlaufzeiten können dadurch um 80 Prozent verkürzt werden“, berichtet Henri Haase. Bis auf eine manuelle Kontrolle der Karkassen kann der Produktionsprozess nun automatisiert werden. Die Ein- und Auslagerung anhand von Barcodes erübrigt künftig die Suche.

Nutzen überzeugt

Rund einen Tag pro Woche verbringt der Vertriebsingenieur durchschnittlich mit der Virtual Reality Software. Henri Haase zeigt sich von der Software überzeugt: „Selbst wenn man nur ein solches Projekt gewinnt, hat sich der Einsatz des TaraVRbuilders bereits amortisiert“.