Mit einem Low-Code-Ansatz können Unternehmen vergleichsweise schnell Anwendungen schaffen, die auf individuelle Bedürfnisse der Fachabteilungen abgestimmt sind. Diese können wiederum anderen Abteilungen als Blaupause dienen. Damit ist Low-Code einer der zentralen Bausteine, das Konzept des Composable Enterprise praktisch umzusetzen.
Produktdarstellung mit dazugehörigen Materialstückliste im PLM Expertensystem (Bild: Siemens)
Nicht nur die Veränderungen in den Lieferketten verlangen von Unternehmen mehr Geschwindigkeit und Flexibilität in der Herstellung individueller Unternehmenssoftware. Weltweit produzierende Unternehmen stehen einerseits vor der Aufgabe, weiterhin möglichst effizient zu produzieren und auf neue Anforderungen zu skalieren. Andererseits gilt es, Resilienz und Flexibilität aufzubauen. Die globale IT-technische Vernetzung der Industrieproduktion fällt zusammen mit einer lange nicht mehr gesehenen Lokalisierung. Low-Code-Plattformen können die zunächst widersprüchlichen Anforderungen nach Komplexitätsreduktion und Diversifizierung ein Stückweit harmonisieren helfen. Sie helfen bereichsübergreifend Daten zu verknüpfen und daraus jeweils rollenspezifische Applikationen zu bauen.
Kontrolle behalten
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie schnell produzierende Unternehmen auf externe Schocks reagieren müssen. Der IT kommt dabei eine besondere Rolle zu. Denn hier sollen in kurzer Zeit neue Prozesse abgebildet, Strukturen aufgebaut, Spezifikationen angepasst und neue Lieferanten integriert werden. Ein Low-Code-Ansatz kann das erleichtern. Anwendungen lassen sich dadurch schnell erstellen. Unternehmen halten so die Kontrolle über die eigene digitale Entwicklung.
Plattform als Verbindungsglied
Doch Low-Code-Plattformen dienen nicht mehr allein der Erstellung unternehmenskritischer Anwendungen. Sie fungieren darüber hinaus oft als Verbindungsglied oder Zwischenschicht, die disparate Systeme miteinander verknüpft. Plattform wie Mendix abstrahieren Daten von den bestehenden Basis-Systemen und ermöglichen darauf aufbauend die individuelle Erstellung rollenbasierter Apps. So lassen sich etwa periphere Maschinenapps, bestehende Altsysteme und Erweiterungen mit den Kernsystemen verknüpfen und externe Datenquellen zuschalten.
Die Möglichkeit bestehende Shopfloor-Programme und Produktionssoftware zu verknüpfen und für unterschiedliche Funktionsbereiche zu individualisieren, bringt eine Organisation voran in Richtung eines Composable Enterprise. Nach diesem Konzept bestehen Unternehmens- und Branchenlösungen aus unterschiedlichen Bausteinen, die immer wieder neu zusammengestellt, ausgetauscht, erweitert, einzeln oder insgesamt erneuert und flexibel angepasst werden können. Sollen neue Strukturen aufgebaut werden, lassen sich oft bestehende Einheiten wiederverwenden. Mit dieser Modularität (Composability) können Unternehmen neue Software entwickeln, ohne bei Null zu starten.
Aufbau des User Interfaces in Mendix Studio Pro. Das dreidimensionale Produktmodell aus dem Expertensystem liegt in der Low-Code-Plattform wie jeder andere Baustein vor und kann für eigene Applikationen genutzt werden. (Bild: Siemens)
Eine Frage des Kontexts
Verschiedene Assets und Strukturen können dem Composable-Ansatz zufolge als Packaged Business Capability gespeichert und innerhalb des Unternehmens als Ressource nutzbar gemacht werden. So wird etwa das Ergebnis eines komplexen Engineering-Prozesses als 3D-Modell in einer einzelnen Datei gespeichert und anderen Einheiten des Unternehmens, wie etwa der Einkaufsabteilung, zur Verfügung gestellt. Der Einkauf nutzt das Modell dann für die Materialbeschaffung und setzt es damit in einen völlig neuen datentechnischen Kontext. Während bei der Entwicklung physikalische Eigenschaften eine größere Rolle spielten, geht es nun um Verfügbarkeiten, Transportkapazitäten und Preise.
Über Abteilungen hinweg
Jede involvierte Partei kann das Projekt über eine Low-Code-Plattform für die eigene Software nutzen. Unterschiedliche Umgebungen in verschiedenen Abteilungen sind dadurch kein Hindernis mehr für die Kommunikation. Die Low-Code-Modelle dienen als eine Art bildliche Universalsprache, die IT-Experten, Management und technisch orientierte Mitarbeitende in den Fachabteilungen versteht
Eine neue Mendix-Applikation basierend auf Bausteinen vom Expertensystem. Die Applikation ist in diesem Fall auf einen Nutzer im Supply-Chain Bereich zugeschnitten. (Bild: Siemens)
Probleme beherrschen
Standardisierte Konnektoren, die für eigene Apps genutzt werden können, tragen zur digitalen Vernetzung im Unternehmen bei. Die Effizienz wird verbessert, die Adaption neuer Technologien beschleunigt. Gleichzeitig entsteht Raum für individuelle und lokale Lösungen, ohne dass sich dies negativ auf Gesamtsysteme auswirkt. Neuerliche Verwerfungen in den Lieferketten werden zwar auch weiterhin für Probleme sorgen. Low-Code-Plattformen können jedoch helfen, diese besser zu beherrschen.
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