Verbundprojekt ‘Satisfy‘

Mehr Sicherheit beim autonomen Fahren

Im Rahmen des Verbundprojekts ‘Satisfy‘ arbeitet ein Konsortium an Lösungen, die die Sicherheit der Gesamtfunktionen in autonomen Fahrzeugen bereits während der Entwicklung gewährleisten sollen.

(Bild: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH)

Die Sicherheit ist eine der zentralen Herausforderung des autonomen Fahrens — sowohl zum Schutz des Menschen vor dem Fehlverhalten des Fahrzeugs als auch zum Schutz des Systems vor unzulässiger Einflussnahme durch externe Angreifer. Mit dem Verbundprojekt ‘Satisfy‘, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 4,2 Millionen Euro gefördert wird, arbeitet ein Konsortium unter Koordination des von Prof. Dr. Rolf Drechsler geleiteten Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) an Lösungen, welche die Sicherheit der Gesamtfunktionen in autonomen Fahrzeugen bereits während der Entwicklung gewährleisten sollen.

Sicherheit bereits in der Entwicklung überprüfen

Um den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, müssen autonome Fahrzeugsysteme bereits in der Entwicklung redundant und widerstandsfähig konzipiert werden. Zudem ist eine durchgängige Überwachung des Systems zur Laufzeit erforderlich, um Fehler erkennen und beheben zu können. Auch komplexe Angriffsszenarien müssen Berücksichtigung finden, die u.a. durch die steigende Anzahl externer Schnittstellen, z.B. via Mobilfunknetz oder Bluetooth-Verbindungen im Automobil, möglich werden. Aktuelle Technologien, die unter anderem auf kryptografischer Verschlüsselung basieren, stellen dabei lediglich die Basiskomponente zur Verfügung. Da setzt das Verbundprojekt ‘Satisfy‘ (‚Frühzeitige Validierung von Safety- und Security-Anforderungen in autonomen Fahrzeugen‘) an, das im Rahmen der BMBF-Förderinitiative ‘Hightech für IT-Sicherheit‘ über eine Laufzeit drei Jahren gefördert wird. Die Verbundpartner wollen Techniken entwickeln, mit denen sich bereits im Entwicklungsstadium Safety- und Security-Anforderungen sowohl auf Hardware- als auch auf Softwareebene erfassen und formal überprüfen lassen.

Adaptive Sicherheitskonzepte

Der DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems will dafür gemeinsam mit den Verbundpartnern adaptive Sicherheitskonzepte erarbeiten, die flexibel auf neue Gegebenheiten durch Ausfälle und Angriffe reagieren können. Dabei wollen die Wissenschaftler ein Framework entwickeln, durch das sich sicherheitsrelevante IT-Architekturen sowohl frühzeitig im Entwurfsprozess als auch dynamisch zur Systemlaufzeit überprüfen lassen. Zu diesem Zweck sollen bereits existierende Sicherheitsarchitekturen dahingehend modifiziert und integriert werden, dass diese im Gesamtkontext des Frameworks durch formale Argumente und Komposition eine hinreichende Aussage über die erreichte Sicherheit, Resilienz bzw. das Restrisiko gegenüber absichtlichen Angriffen und unabsichtlichen Einwirkungen ermöglichen. In Simulationsumgebungen werden Einzelkomponenten und Subsysteme zusätzlich in einem hierarchischen Prozess überprüft, um daraus Rückschlüsse für das gesamtheitliche Sicherheitskonzept generieren zu können.

Neben dem DFKI sind die Robert Bosch GmbH, die Volkswagen AG, die Eberhard Karls Universität Tübingen, die Concept Engineering GmbH ASIC- und Softwaretechnologie, die Hood GmbH sowie die Kasper und Oswald GmbH am Projekt beteiligt.