Open Innovation bei Red Hat

Wie Firmen Innovationspotenzial freisetzen

Viele Konzepte etwa für Modern Workplaces und Digitalisierung hinterfragen Unternehmenskonzepte, die auf traditionelle Strukturen und Hierarchien setzen. Robert Lindner, Senior Regional Director & Country Manager Germany bei Red Hat, hat vier zentrale Grundsätze herausgearbeitet, wie sich Innovation befördern lässt, insbesondere als ein Unternehmen im Open-Sorce-Softwaremarkt.

(Bild: Red Hat GmbH)

Viele Projekte können von den Prinzipien der Gleichheit, Freiheit und Offenheit im unternehmerischen Umfeld profitieren. Jeder soll sich frei fühlen, Vorschläge einzureichen, niemand aufgrund seiner Position bevorzugt werden und alle Beteiligten sollen offen über Ideen sprechen. Diese Prinzipien fördern Innovationen und sie sind auch auf Unternehmen übertragbar, sagen Fachleute. Will das Management ein solches Umfeld schaffen, kann das über die Etablierung einer Unternehmenskultur verlaufen, die innovative Impulse aus allen Ebenen der Hierarchie ermöglicht. Folgende vier Grundsätze können eine Basis dafür bilden.

Meritokratie

Es gibt viele Unternehmen, die großes Potenzial ungenutzt lassen. Das Problem sind aber oft nicht mangelnde Ressourcen oder die geringe Kreativität und Innovationsfreude der Mitarbeiter. Eingefahrene Strukturen und vom Management vertretene Grundsätze wie ‚Das haben wir immer schon gemacht‘ sind das Todesurteil einer Unternehmenskultur, die auf Innovation setzt. In einem solchen Unternehmen sollte jeder, unabhängig von Hierarchie und Herkunft, Ideen einbringen können. Angelehnt an das Prinzip der Meritokratie sollte jeder Mitarbeiter davon überzeugt sein, unabhängig von seiner Position Ideen zur Diskussion beitragen zu können.

Solche Meritokratie setzt den Willen der Geschäftsführung voraus, Mitarbeitern eine Stimme zu geben. Es ist Aufgabe des Chefs oder des Managements, Anreize zu schaffen und gute Ideen zu belohnen. Eine angepasste Fehlerkultur ist ebenfalls Voraussetzung für den Erfolg einer unternehmerischen Meritokratie, denn jeder kann mal daneben liegen, auch wenn die Idee erst einmal gut klingt.

Fehlerkultur

Alle machen manchmal Fehler. Allerdings hat sich der Umgang mit Fehlern in vielen Unternehmen mittlerweile gewandelt. An die Stelle einer Blaming-Kultur, also der Suche nach Schuldigen bei Problemen, tritt heute immer öfter eine offene Fehlerkultur. Der Ansatz ist wirksam, wenn sie auf allen Ebenen wirkt, bis in die Führung hinein.

Fehler sind in einer offenen Fehlerkultur also ausdrücklich erlaubt, allerdings muss jeder für die eigenen geradestehen und die Verantwortung für eine schnelle Lösung übernehmen. Das Ziel ist es, eine respektvolle Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.

Diversität und Inklusion

Diversität und Inklusion sind in Sachen Innovation treibende Faktoren. Jeder Mensch hat ganz individuelle Vorstellungen davon, was ein gutes Produkt oder Feature ist. Viele Innovationen entstehen, wenn das Team auch ‚out of the box‘ denkt. Ein möglichst vielfältiges Team bringt die besten Voraussetzungen für diese Denkweise mit sich. Es arbeitet insgesamt kreativer, durchbricht Gedankenmauern und hinterfragt etablierte Denkmuster. Ein diverses Team kann Qualität und damit den Wert des Produkts erhöhen.

Bereits bei der Zusammenstellung von Teams und im Bewerbungsprozess lohnt es sich für Unternehmen, eine möglichst breitgefächerte Vielfalt an Talenten und Fähigkeiten im Blick zu haben. Zehn Personen, die alle gleich denken und ähnliche Erfahrungen haben, haben es schwerer, neue Lösungen zu finden. Eine inkludierende Unternehmenskultur und gute Teambuilding-Maßnahmen begünstigen die Zusammenarbeit innerhalb des Teams.

Freude am Teilen

Zeit ist Geld, auch bei Firmen, die Open-Source-Dienstleistungen anbieten. Je schneller ein Produkt einen Bedarf deckt, desto profitabler ist es. Oft sind die Grundbausteine einer innovativen Lösung schnell erstellt, doch noch lange nicht marktreif. Eine Veröffentlichung kann zu diesem Zeitpunkt erhebliche Risiken bergen.

Es lohnt sich, ein solches Produktgerüst gemeinsam mit der Idee früh an die Community zu übergeben. Im Sinn eines Think Tanks bietet die Community immenses Potenzial, den ursprünglichen Einfall nicht nur sehr schnell zu finalisieren, sondern ihn auch noch weiter zu verbessern. Ein Produktgerüst heißt oft Minimal Viable Product. Durch die kollaborative Arbeit an dem Projekt ist die Time-to-Market bei ihnen häufig erheblich geringer als bei der Entwicklung und Veröffentlichung komplett ausgereifter Lösungen.

„Respektvoller Umgang miteinander, gegenseitige Unterstützung sowie eine Aura der Zugehörigkeit verbessern die Innovationsleistung jedes einzelnen Mitarbeiters“, erläutert Robert Lindner, Senior Regional Director & Country Manager Germany bei Red Hat. „Diesen Zustand kann das Management durch eine offene Fehlerkultur, Meritokratie, Diversität in Teams und Open-Source-Strategien schaffen. Bei Red Hat richten wir uns nach den Leitsätzen der Open Management Practices, die essenziell sind, um Innovation in unserem Unternehmen und darüber hinaus voranzutreiben.“