Beitrag drucken

Mehr Linux-Systeme betroffen

Cyberkriminelle nutzen vermehrt generative KI

Trend Micro hat seinen Sicherheitslagebericht zur Jahresmitte vorgestellt. Demnach wird generative künstliche Intelligenz immer mehr zur Bedrohung. Auch Linux-Systeme werden häufiger angegriffen.

 (Bild: Trend Micro Deutschland GmbH)

(Bild: Trend Micro Deutschland GmbH)

Der Einsatz von KI in Unternehmen nimmt stetig zu. 2022 nutzten bereits mehr als ein Drittel (35 Prozent) aller Befragten eingebettete KI-Tools, um ihre Effizienz zu steigern. Aber auch Cyberkriminelle machen sich KI zunutze. Bereits jetzt gibt es zahlreiche neue KI-gestützte Angriffsvarianten wie virtuelles Kidnapping, Pig Butchering und Harpoon Whaling, die von sich durch die neue Technologie effizienter gestalten und automatisieren lassen. Und Angesichts eines wachsenden KI-Marktes rechnet der Security-Spezialist Trend Micro mit einer weiteren Explosion von KI-Nutzung im Cybercrime-Bereich. Cyberkriminelle werden immer weitere Wege finden, um KI für die Generierung von bösartigem Code zu nutzen und ihre Operationen zu streamlinen. Doch böswillige Akteure rüsten nicht nur mit KI auf.

Mehr Linux-Systeme betroffen

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 90.000 Ransomware-Angriffe auf Endgeräten erkannt. Im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr stieg die Anzahl der von Ransomware betroffenen Linux-Systeme um 62 Prozent. 14 neue Ransomware-Familien sind seit 2023 im Umlauf. Dieser Anstieg lässt sich laut Trend Micro mit zunehmenden Einsatz von neuen Technologien wie generativer KI und anderen Tools erklären. So nutzte die neue Gruppe Mimic im Frühjahr eine Lücke im legitimen Suchtool Everything, um zu bestimmen, welche Dateien verschlüsselt werden sollten. Zudem steigt auch das Ausmaß der Kollaboration zwischen den verschiedenen Ransomware-Gruppen wie Conti, TargetCompany und BlueSky, was zu geringeren Kosten und höherer Operationseffizienz führt.

Aktualisierte Tools

Cyberkriminelle aktualisieren zudem ihre Tools, Techniken und Verfahren (TTP). Wie Trend Micro berichtet nutzte die Gruppe APT34 beispielsweise im ersten Halbjahr 2023 DNS-basierte Kommunikation in Kombination mit legitimem SMTP-Mailverkehr, um Sicherheitsrichtlinien zu umgehen. Weiterhin hat die Gruppe Earth Preta ihren Schwerpunkt auf kritische Infrastrukturen verlagert und setzt dabei hybride Techniken zur Verbreitung von Malware ein. Hartnäckige Bedrohungen wie die APT41-Untergruppe Earth Longzhi sind ebenfalls mit neuen Techniken wieder aufgetaucht und haben es auf Unternehmen in mehreren Ländern abgesehen. All diese Kampagnen erfordern ein koordiniertes Vorgehen und kontinuierliche Wachsamkeit der Unternehmen. Nur so gewinnen sie das Wettrüsten gegen die immer raffinierter werdenden Tools und Methoden der Cyberkriminellen.

So wehren sich Unternehmen

Auch IT-Security-Anbieter setzen zunehmend auf KI-Tools. Vor kurzem hat Trend Micro damit begonnen, generative KI zu nutzen, um die Sicherheitsabläufe zu verbessern. Im ersten Halbjahr blockierte der Security-Spezialist 2023 mehr als 85Mrd. Bedrohungen (etwa ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum), darunter 37Mrd. bösartige E-Mails und an die 46Mrd. infizierte Dateien. Zudem konnte der Zugriff auf 1Mrd. unseriöse URLs unterbunden werden. @Kontakt_FA: Trend Micro


Das könnte Sie auch interessieren:

Der Automatisierer Siemens hat eine Infrastruktur für private industrielle 5G-Netze vorgestellt. Das Paket mit Fokus auf Automatisierungsanwendungen besteht aus einem 5G-Core und einem Funkzugangsnetz, das die Central Unit, die Distributed Unit und die Radio Units beinhaltet. Die 5G-Scalance-Router von Siemens sind mit dem Paket kompatibel.‣ weiterlesen

1988 gründen Andreas Melkus, Theodor Kusejko und Marianne Kusejko Sigmatek und bringen eine Steuerung für den Maschinenbau und die Robotik auf den Markt. 35 Jahre später umfasst das Produktspektrum neben Steuerung und I/Os auch Visualisierung, Antriebstechnik und Safety.‣ weiterlesen

Ein neues Software-Framework soll Unternehmen die Abnahme bzw. Auditierung von KI- Anwendungen erleichtern. Das Framework erarbeiten das Fraunhofer IPA und das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF der Universität Stuttgart gemeinsam im Forschungsprojekt ’AIQualify’ der Forschungsgemeinschaft Qualität.‣ weiterlesen

Mit Gavin Moore hat der Cloud- und Daten-Spezialist NetApp einen neuen Vice President sowie CTO für die Regionen EMEA und LATAM. Er berichtet an Giovanna Sangiorgi.‣ weiterlesen

AM-Experten aus dem Maschinenbau verstärken Fachbeirat der Rapid.Tech 3D. Die Veranstaltung findet 2024 zum 20. Mal statt.‣ weiterlesen

KI-Use Cases in der Smart Factory setzen meist individuelle Projektierungen voraus. Jetzt hat MES-Hersteller MPDV die AI Suite vorgestellt. Darin sind acht KI-Standardanwendungen für die Fertigungs-IT Hydra und Fedra enthalten, mit denen sich etwa Ausschuss reduzieren, Rüstzeiten optimieren oder die Produktqualität prognostizieren lassen.‣ weiterlesen

Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen TeamViewer und Ivanti wird die Ivanti-Software Neurons for Mobile Device Management (MDM) in TeamViewers Angebot für Remote Monitoring and Management integriert.‣ weiterlesen

An zwei Terminen im Oktober können sich Interessierte auf den Proxia XI Days über den Einsatz und die damit verbundenen Möglichkeiten von Manufacturing Execution Systems informieren.‣ weiterlesen

Infineon leitet das europäisches Forschungsprojekt EECONE, das Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Elektronikindustrie fördern soll. Insgesamt sind 49 Partner beteiligt.‣ weiterlesen

Mercedes-Benz will mit dem Werk im baden-württembergischen Rastatt eine Blaupause für weitere Werke schaffen. Der Autobauer hat dort unter anderem eine neue Produktionslinie mit digitalen Simulationstechniken umgerüstet.‣ weiterlesen