Mehr Kontrolle

Trends für die IT-Sicherheit

Beitrag drucken

Durch die drastischen Veränderungen im Jahr 2020 wurde die Digitalisierung stark forciert, Netzwerkinfrastrukturen änderten sich und Clouds konnten weitere Zugewinne verzeichnen. Gerade, was Homeoffice angeht, musste zunächst einiges improvisiert werden.

(Bild: ©Adrian_ilie82/Fotolia.com)

Jetzt geht es darum, diese neuen Architekturen nachhaltig zu konsolidieren, wozu auch ein umfassendes Sicherheitskonzept gehört. Mit Bring Your Own Key lässt sich auch bei Cloudnutzung verhindern, dass Hacker mit kompromittierten Accounts des Providers auf Daten zugreifen können. Bei diesem Verfahren erzeugen Unternehmen die zur Kryptographie benötigten Schlüssel selbst und haben über die dabei eingesetzten Hardware-Sicherheitsmodule eine weitergehende eigene Kontrolle. Hold Your Own Key erlaubt es Unternehmen dagegen, die gesamte Kryptographie in-house durchzuführen. Sie übertragen nur bereits verschlüsselte Daten in die Cloud und der Provider hat selbst keine Möglichkeit der Entschlüsselung. Beim IIoT sind Systeme, die früher isoliert für sich existiert haben, nun vernetzt und damit auch verwundbar. Traditionell waren IT und OT klar voneinander abgegrenzt. Dadurch waren die OT-Systeme mit ihren langen Lebenszyklen vor Angriffen von außen geschützt. Kryptografie hilft hier, die verschiedenen Sicherheitsniveaus der Netze zu trennen, automatische Updates in der Produktionsumgebung abzusichern sowie die Integrität und Auditierbarkeit der Daten zu garantieren. Mittels Key Injection bei der Produktion sollen auch vernetzte Bauteile selbst vor Fälschungen geschützt werden. Eine weitere Herausforderung, die 2021 weiterhin bestehen wird, ist der Fachkräftemangel. In der IT tritt es noch einmal deutlicher zutage und besonders, wenn es um die IT-Sicherheit geht. Aktuell fehlen weltweit mehr als drei Millionen Cybersicherheitsexperten. Daher ist schon seit einiger Zeit der Trend zu beobachten, dass spezielle Sicherheitsfunktionen verstärkt in Plattformen und Services zusammengefasst werden. Unternehmen werden vor allem nach Partnern suchen, die ihnen alles aus einer Hand bieten. Hier ist es umso wichtiger, auf die Vertrauenswürdigkeit und einschlägigen Zertifizierungen der Anbieter zu achten. Im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen wird es 2021 einige Neuerungen geben, dazu gehören etwa PCI 3.0 im Payment Bereich, Regelungen für den Automobilsektor der UNECE oder der EU Cyber Security Act. Besonders für Deutschland relevant ist das sogenannte IT-Sicherheitsgesetz 2.0. Es liegt in einem ersten Entwurf bereits seit 2019 vor. Nun wurde es nochmals modifiziert und man kann davon ausgehen, dass es im Laufe des Jahres 2021 verabschiedet wird. Eine der wichtigsten Implikationen des neuen Gesetzes ist die Bestimmung, dass in kritischen Infrastrukturen (KRITIS) nur noch Komponenten verbaut werden dürfen, die über ein vom BSI vergebenes IT-Sicherheitskennzeichen verfügen. Hersteller vernetzter Komponenten müssen zudem gegenüber KRITIS-Betreibern eine Garantieerklärung abgeben, die sich über die gesamte Lieferkette erstreckt. Bei Verstößen gegen das neue Gesetz sollen empfindliche Bußgelder drohen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wird der 11. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und löst Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer nach fast elf Jahren ab.‣ weiterlesen

Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender bei DMG Mori, hat am Donnerstag sein Amt niedergelegt. Sein Vertrag wurde im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung einvernehmlich beendet. Alfred Geißler wurde vom Aufsichtsrat zum Nachfolger bestellt.‣ weiterlesen

Microsoft feiert 40. Geburtstag in Deutschland und eröffnet ein europäisches Experience Center in München. Es ist eines von vier Experience Centern weltweit.‣ weiterlesen

Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme beleuchten in einem neuen Whitepaper, wie es um die Entwicklung europäischer bzw. deutscher KI-Sprachmodelle bestellt ist.‣ weiterlesen

Cyber-physikalische Systeme (CPS), wie etwa Autos oder Produktionsanlagen, stecken voller elektronischer und mechanischer Komponenten, die von Software gesteuert werden. Jedoch ist es eine Herausforderung, die Systemarchitekturen solcher Systeme fortwährend konsistent zu halten. Neue Methoden dafür soll ein Sonderforschungsbereich (SFB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickeln.‣ weiterlesen

Mit der Akquisition der Pod Group hat G+D bereits 2021 sein Portfolio im IoT-Bereich erweitert. Durch den Erwerb von Mecomo geht das Unternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung IoT-Komplettanbieter im Transport- und Logistikbereich.‣ weiterlesen

Die Grimme-Gruppe produziert individuell konfigurierte Landmaschinen. Was für den Wettbewerb Vorteile bringt, ist allerdings mit großem Aufwand verbunden - so verwaltete Grimme Kundenanfragen lange über ein Excel-Tool. Mit dem Softwareanbieter Slashwhy zusammen wurde dies durch ein webbasiertes Anfragemanagement-Programm abgelöst.‣ weiterlesen

Die Software Moryx hilft der Fertigungssteuerung, Maschinen schnell auf einen neuen Kurs zu bringen oder sie für den nächsten Auftrag anzupassen. Mit seinen einheitlichen Bedienoberflächen und seiner niedrigen Einstiegshürde ist das Tool von Phoenix Contact insbesondere auf den Einsatz in Fertigungen mit der Losgröße 1 ausgerichtet.‣ weiterlesen