Zu achtsamen Umgang geraten

Cyberkriminelle nutzen Corona-Panik aus

Je weiter sich das Coronavirus verbreitet, desto größer ist das Bedürfnis nach Informationen. Cyberkriminelle und Spione nutzen das gezielt aus.

(Bild: ©Halfpoint/stock.adobe.com)
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Eine Website verspricht, Infektionen mit dem Corona-Virus in Echtzeit anzuzeigen, auch in Deutschland. Wer darauf klickt, öffnet jedoch nicht nur eine Karte, sondern lädt gleichzeitig im Hintergrund ein Programm herunter, das heimlich Informationen aus dem Browser liest z.B. besuchte Webseiten und Passwörter. Das berichtet das Handelsblatt Ende letzter Woche, das sich auf eine Analyse der Firma Reason Cybersecurity bezieht. Auf Unternehmen und Privatnutzer in Deutschland scheinen diese Nachrichten bislang noch wenig zugeschnitten zu sein. Die massenhaft verbreiteten E-Mails und Websites sind nach Berichten verschiedener IT-Sicherheitsdienstleister größtenteils in englischer Sprache verfasst. Auch gezielte Cyberangriffe mit Bezug auf das Coronavirus seien hierzulande bislang nicht festzustellen, erklärte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gegenüber dem Handelsblatt. Eine ‚massive Verschärfung der Sicherheitslage‘ sei deswegen bislang nicht zu beobachten. Das ist jedoch nur eine Momentaufnahme: Die Aktivitäten dürften in nächster Zeit zunehmen, warnt der amerikanische Softwarehersteller Malwarebytes. Vor allem, weil deutlich mehr Beschäftigte im Homeoffice arbeiten. Um an Daten zu kommen, nutzen die Cyberkriminellen klickträchtige Betreffzeilen. Die Corona-Epidemie ist in dieser Hinsicht besonders geeignet: Sie habe, so das BSI, die Besonderheit, „eine hohe Aufmerksamkeit gerade bei Regierungsbehörden zu genießen, über einen längeren Zeitraum relevant zu bleiben und für viele Weltregionen wichtig zu sein.“ Es wird daher zu einem besonders achtsamen Umgang mit E-Mails und Websites unbekannter Herkunft geraten.