Fakes am deutschen Markt

Wie sich Produktpiraterie auf Unternehmen auswirkt

Eine von Sentryc beauftragte Umfrage zeigt, wie betroffene deutsche Unternehmen mit Produktpiraterie umgehen. Demnach war rund ein Fünftel der befragten Unternehmen in den vergangen fünf Jahren von Fälschungen betroffen.

Bild: Sentryc GmbH

Der Anti-Piracy-Software-Anbieter Sentryc hat 547 Entscheidungsträger nach ihrer aktuellen Fälschungssituation befragt. 112 (rund 20 Prozent) von ihnen gaben an, in den letzten fünf Jahren direkt von Produkt- und/oder Markenpiraterie betroffen gewesen zu sein. Sie qualifizierten sich somit für die weitere Erhebung. An der Studie nahmen vor allem Vertreter aus der IT-, Software- oder Hardware-Branche teil. Zudem wurden Entscheider aus Baugewerbe, Industrie, Automobilindustrie und Finanzdienstleistungen befragt. Abgesehen vom leicht größeren Anteil von B2C-Unternehmen in dieser Umfrage, eint sämtliche Teilnehmende ihr Online-Produktvertrieb: Alle Unternehmen bieten ihre Artikel auf digitalem Weg zum Verkauf an.

Erkenntnisse aus der Studie:

  • Die Befragten bewerten die Gefahr durch Plagiate für die deutsche Wirtschaft mit 4,96 und für die eigene Branche mit 4,66 auf einer Skala von 1 bis 6.
  • Rund 38 Prozent sichern ihre Marken und Produkte in China, dabei finden laut Untersuchung etwa 55 Prozent des Vertriebs der Plagiate in China statt.
  • Rund 44 Prozent der Befragten finden die meisten Fakes im direkten Wettbewerb.
  • Der jährliche Schaden durch Fälschungen liegt bei den befragten Unternehmen zwischen 1 bis 50 Mio.€.
  • Etwa 65 Prozent der Befragten geben an, dass bereits Kopien ihrer Produkte im Umlauf waren, von denen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für Nutzer ausging. Knapp 40 Prozent entdeckten Fälschungen, deren Erzeugung oder Vertrieb eine Gefahr für die Umwelt darstellt.
  • Den größten Teil der gefundenen Fakes entdecken Unternehmen durch aktiven Einsatz von Markenschutz-Software.

Was wurde kopiert?

50 Prozent der Kriminellen kopierten in den vorliegenden Fällen das äußere Erscheinungsbild, etwa 44 Prozent Komponenten und rund 40 Prozent das gesamte Produkt. Auch Ersatzteile (rund 31 Prozent) und Werbematerialien (rund 27 Prozent) gehören zu den Plagiatoren-Favoriten. Bei rund 21 Prozent der Befragten waren Verpackungen von Produktpiraterie betroffen.

67 Prozent sehen eine Zunahme der Schädigungen durch Fälschungen in der eigenen Branche seit Beginn der Coronapandemie. Nur die Hälfte der Befragten bewerten die Effektivität der derzeitigen Gesetze und Bestimmungen in Deutschland und der EU zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie als ausreichend.

81 Prozent der Befragten gaben an, über Markenrechte zu verfügen. 72 Prozent besitzen Patentrechte, die vor allem technische Erfindungen wie innovative Produkte oder Verfahren unter Schutz stellen sollen. Weniger als die Hälfte hält laut Umfrageergebnis Rechte zum unlauteren Nachbau, die den wettbewerbsrechtlichen Nachahmungsschutz betreffen und als Ergänzung die Schutzleistung einer Markeneintragung verstärken sollen. Noch weniger der Befragten halten Lizenzen für Geschmacksmuster, Gebrauchsmuster oder sonstige Rechte wie Urheberrechte.







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