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Blitz-Umfrage

Wie sich der Ukraine-Krieg auf Unternehmen auswirkt

Laut einer Branchenübergreifenden Umfrage der Unternehmensberatung Kloepfel Consulting sind rund zwei Drittel der Befragten von Sanktionen bzw. Gegensanktionen betroffen. Auch steigende Rohstoffpreise stellen die Unternehmen vor ein Problem.


Die auf Einkauf und Logistik spezialisierte Unternehmensberatung Kloepfel Consulting hat 235 Fach- und Führungskräfte nach den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf ihr Unternehmen befragt (Zeitraum: 25. Februar bis 1.März). Demnach exportieren 62 Prozent der befragten Unternehmen nach Russland. Von diesen Unternehmen glauben 22 Prozent nach eigenen Angaben nicht daran, dass der Krieg das Unternehmenswachstum beeinflussen wird. 31 Prozent sehen ihr Wachstum zumindest teilweise gefährdet. 3 Prozent der Unternehmen sehen gar ihre Existenz bedroht.

Sanktionen und steigende Preise

Von Sanktionen und Gegensanktionen sind laut Befragung 64 Prozent der teilnehmenden Unternehmen betroffen. Von ihnen gab jeder zweite Befragte an, sein Unternehmen sei dadurch kaum gefährdet. 36 Prozent sehen das Wachstum des eigenen Unternehmens teilweise gefährdet. 7 Prozent sprechen von einer starken Gefährdung ihres Wachstums und 5 Prozent glauben, dass Sanktionen die Existenz ihres Unternehmens bedrohen.

Durch den Krieg in der Ukraine steigen auch die Rohstoff- und Energiepreise an. Dies stellt für 43 Prozent der Umfrageteilnehmer ein hohes Risiko dar. 4 Prozent gehen von einem existenziellen Risiko für ihr Unternehmen aus. 41 Prozent rechnen mit einem mittleren Risiko und 12 Prozent bewerten das Risiko steigender Rohstoff- und Energiepreise als gering ein.

Von den Studienteilnehmern denken 43 Prozent nicht, dass ihre Versorgungssicherheit durch den Krieg in der Ukraine in Gefahr ist. 28 Prozent sehen diese kaum gefähredet. 26 Prozent rechnen laut Studie mit einer teilweisen Gefährdung und 3 Prozent fürchten, dass Versorgungsengpässe aufgrund des Krieges ihre Produktion stark gefährden.

6 Prozent produzieren in der Ukraine

Von den Befragten Unternehmen geben 6 Prozent an, in der Ukraine zu produzieren. Wie die Studienautoren mitteilen, sei die Stichprobe (14 von 235 Befragten) zu klein für eine prozentuale Auswertung. Vier dieser Befragten geben an, dass ihre Produktion normal weiter läuft. Acht Unternehmen haben ihre Werke vorerst geschlossen. Zwei Firmen überlassen es ihren Mitarbeitern vor Ort, bei ihren Familien zu bleiben oder ins Werk zur Arbeit zu kommen.

Von allen befragten Unternehmen sehen 47 Prozent durch den Krieg teilweise Risiken für ihre Logistik. 15 Prozent sehen dafür sogar große Risiken. 38% rechnen nicht mit Gefährdungen.

Marc Kloepfel, CEO von Kloepfel Consulting, erklärt: „Die Gefahren des sinnlosen und furchtbaren Krieges in der Ukraine für die hiesige Wirtschaft sind derzeit kaum absehbar. Daher ist jetzt wichtig, dass die Unternehmen ihren Einkauf mit Manpower, Know-how und digitalen Tools stärken, um Beschaffungsalternativen aufzubauen und die Lieferketten mit ihren Risiken aber auch Chancen transparent zu machen.“


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