Studie

Neue Technologie am Arbeitsplatz bietet Karrierechancen

Grundsätzlich stehen Arbeitnehmer der Einführung neuer Technologie am Arbeitsplatz positiv gegenüber. Entsprechende Modernisierungen sehen viele Arbeitstätige unter anderem als Chance, ihre Karriere voranzubringen. Das geht aus einer Studie des Payroll- und HR-Service Providers SD Worx hervor, für die insgesamt 3.870 Arbeitnehmer aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich befragt wurden.

Bild: ©Andrey Popov/stock.adobe.com
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Mindestens ein Viertel der für die SD Worx-Studie befragten glaubt, dass die neue Technologie, die ihre Arbeitgeber eingeführt haben, ihre beruflichen Aufstiegschancen innerhalb ihres Unternehmens verbessern kann. Die Zustimmung dazu fällt je nach Land unterschiedlich stark aus: 25,9 Prozent in Deutschland, 30,7 Prozent im Vereinigten Königreich, 31,5 Prozent in Frankreich und 32,3 Prozent in den Niederlanden. In Belgien sehen sogar 47 Prozent der Arbeitnehmer in der neuen Technologie die Chance, in eine höhere Position aufzusteigen. Nur eine Minderheit (zwischen 7,6 Prozent in den Niederlanden und 15,5 Prozent in Belgien – in Deutschland sind es 10,7 Prozent) erwartet eine negative Auswirkung.

„Dieses Ergebnis passt zur Beobachtung, dass Technologie am Arbeitsplatz unter anderem Routineaufgaben automatisiert“, sagt Professor Ans De Vos, der am Lehrstuhl Next Generation Work: Creating Sustainable Careers der Antwerp Management School arbeitet. „Dadurch haben Arbeitnehmer oft mehr Zeit für andere, meist anspruchsvollere Aufgaben. Wie unsere Umfrage zeigt, nehmen viele von ihnen das genauso wahr. Das steht im direkten Gegensatz zu dem Unheil und der Schwermut, von denen häufig die Rede ist, wenn um die Auswirkungen von Technologie am Arbeitsplatz geht. Wichtig ist es aber, dass Arbeitgeber ihr Personal auf die beruflichen Aufstiegschancen hinweisen.“

Flexibilität gefordert

Dabei erfordert neue Technologie durchaus Flexibilität, wie die Umfrage zeigt: Für 47,1 Prozent der Arbeitnehmer in Belgien hat sich der eigene Beruf in den letzten Jahren aufgrund neuer Technologie stark oder vollständig verändert. In den anderen Ländern ist der Prozentsatz kleiner und variiert zwischen 12,7 Prozent in Deutschland und 23,2 Prozent in den Niederlanden. Und womit rechnen die Befragten in der Zukunft? In Deutschland, den Niederlanden und Frankreich geht mehr als jeder Siebte davon aus, dass sich sein Arbeitsspektrum innerhalb weniger Jahre weitgehend oder fast vollständig verändern wird – im Vereinigten Königreich denkt etwa jeder Fünfte so und in Belgien mehr als jeder Vierte.

Die meisten Befragten spüren keinen zusätzlichen Stress am Arbeitsplatz als Folge neuer Technologie. In Deutschland gaben sogar 19,2 Prozent an, dass sich neue Technologie positiv auf das eigene Stressniveau ausgewirkt habe. Im Vergleich mit den anderen Ländern befindet sich Deutschland damit im Mittelfeld. In Frankreich (16,3 Prozent), im Vereinigten Königreich (16,4 Prozent), den Niederlanden (22,9 Prozent) und Belgien (23,4 Prozent) ist die Ansicht jeweils etwas anders gewichtet. Der Prozentsatz der Arbeitnehmer, für die sich neue Technologie überhaupt nicht auf den Stress am Arbeitsplatz auswirkt, liegt in den meisten Ländern bei rund 60 Prozent. Auf der anderen Seite gibt es laut Umfrage noch immer Arbeitnehmer, die einen negativen Einfluss beim Einsatz zusätzlicher Technologie am Arbeitsplatz bemerkt haben. Der Prozentsatz fällt dabei von 34 in Belgien bis auf 18,5 Prozent in Deutschland.

Neue Technologie, zusätzliche Arbeitsplätze

Des Weiteren legen die Studienergebnisse nage, dass neue Technologie auch zusätzliche Arbeitsplätze schafft. Im Durchschnitt sind 32,2 Prozent der Befragten dieser Meinung. In Frankreich haben 44,4 Prozent einen Anstieg der Arbeitsplätze infolge von Technologie-Upgrades in Unternehmen bemerkt. Auch in den Niederlanden (38,4 Prozent) und in Belgien (35,6 Prozent) gehen Arbeitnehmer davon aus, dass neue Technologie für ein deutliches Beschäftigungswachstum verantwortlich ist. In Deutschland (25,7 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (16,8 Prozent) wurde dagegen ein etwas geringerer Anstieg an neuen Stellen festgestellt.