Studie
Welche Vorteile bringt Servitization für die Fertigung
Unternehmen, die dank digitaler Technologien auf Servitization setzen, können laut einer Studie 30 Prozent mehr Umsätze im Service-Bereich erzielen, als ihre Mitbewerber.
IFS präsentiert die Ergebnisse des IDC Servitization Barometers. Die Studie soll veranschaulichen, wie Unternehmen der Fertigungsbranche ihre Geschäftsprozesse transformieren und durch den Einsatz digitaler Technologie zunehmend von Servitization – der Erweiterung ihres Portfolios um Dienstleistungen oder eine Kombination von Produkt und Service – profitieren können. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
‘Servitization Maturity Framework‘
Im Rahmen der Studie wurden im Juli 2019 420 Fertigungsunternehmen weltweit befragt, die entlang der Wertschöpfungskette aktiv sind. Anhand der Studienergebnissen hat IDC ein ‘Servitization Maturity Framework‘ entwickelt, das Unternehmen in vier Phasen des Transformationsprozesses einteilt: Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
- ‘Splintered‘: 14 Prozent der befragten Unternehmen zeichnen sich durch isolierte silo-artige Betriebsabläufe mit unzusammenhängenden, manuellen Prozessen und fragmentierten Geschäftssystemen aus, die wenig oder keine Transparenz bieten. Das Geschäftsmodell ist ausschließlich auf den Verkauf von Produkten ausgerichtet.
- ‘Side-Car‘: Etwa die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen hat die Geschäftsprozesse im Front- und Back-Office standardisiert, die beiden Bereiche aber überwiegend noch nicht integriert. Neben Produkten bieten diese Unternehmen auch Service an. Das Field Service Management dieser Unternehmen beschränkt sich meist auf mobilen Funktionalitäten; IoT-Anwendungen befinden sich noch in der Proof-of-Concept-Phase.
- ‘Joined-Up‘: Mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Unternehmen hat die Prozesse im Front- und Back-Office in beide Richtungen integriert und nutzt beispielsweise IoT-Technologien, um Echtzeitdaten in ihre Kernsysteme zu übertragen. Für die Kunden besteht ein großes Angebot an digitalen Services. Die Unternehmen beschäftigen sich bereits intensiv damit, Modelle wie ‘Pay-as-you-use‘ (Nutzungsgebühren) oder ergebnisbasierte Verträge anzubieten.
- ‘Borderless‘: In nur drei Prozent der Unternehmen sind die Geschäftsprozesse der gesamten Wertschöpfungskette – innerhalb und außerhalb der Organisation – mithilfe innovativer Technologien nahtlos verbunden. Eine enge Zusammenarbeit und das Teilen von Daten mit Kunden, Zulieferern, Partnern und sogar Wettbewerbern stellen einen essenziellen Teil des Geschäftsmodells dar.
Operative Benefits
Obwohl sich bisher nur ein kleiner Teil der Unternehmen in der vierten Phase der Servitization befindet, zeigt die Studie, dass Unternehmen bereits in der ‘Joined-Phase‘ finanzielle und operative Benefits erreichen können:
Der Anteil der Umsätze aus dem Service Management an den Gesamtumsätzen ist durchschnittlich um ein Drittel höher als bei Unternehmen, die sich noch in den ersten zwei Phasen ihrer Servitization-Transformation befinden. Dabei ist es fünfmal wahrscheinlicher, dass das jährliche Umsatzwachstum auf über fünf Prozent steigt. Zudem können diese Unternehmen dank digitaler Transformationsinitiativen ihre Rentabilität stark verbessern.