Staufen-Studie

Effizienzpotenziale beim Neustart nach Corona nutzen

Obwohl der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schon vor der Corona-Krise mit einem weltweiten Konjunktureinbruch, Handelskonflikten und strukturellen Problemen in der Automobilindustrie zu kämpfen hatte, wurden in vielen Unternehmen Effizienzpotenziale liegengelassen. Dies geht aus einer Studie der Managememntberatung Staufen hervor.


Wie eine noch kurz vor dem Lockdown von Staufen durchgeführte Umfrage unter rund 90 weltmarktführenden Maschinen- und Anlagenbauern aus Deutschland zeigt, verfügten zum Zeitpunkt des Pandemie-Ausbruchs gut zwei Drittel der Unternehmen nach eigener Einschätzung über erhebliche Effizienzreserven, die es beim Wiederanlauf zu heben gilt.

„Wie unsere Studie weiter zeigt, räumen selbst unter den Weltmarktführen mehr als 50 Prozent der Unternehmen ein, trotz der seit langem angespannten Lage im Maschinenbau in den vergangenen Jahren ‚Speck angesetzt‘ zu haben“, erläutert Dr. Björn Falk, der bei der Unternehmensberatung Staufen als Branchenmanager den Maschinenbau-Sektor verantwortet. „Die Gründe für die unterlassenen Effizienzmaßnahmen sind den befragten Unternehmen aber durchaus bewusst. So haben beispielsweise fast drei Viertel der Unternehmen (71 Prozent) Probleme mit der Planbarkeit ihrer Investitionen, da sich das Rad wirtschaftlicher, technologischer sowie politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen immer schneller dreht.“

Unternehmenskultur angepasst

Trotzdem sahen sich viele der Unternehmen – zumindest bis zum COVID-19-Ausbruch – gut für die Zukunft gerüstet. So gab eine Mehrheit der Unternehmen an, dass sich bei ihnen in den vergangenen drei Jahren besonders die Unternehmenskultur (in 77 Prozent der Unternehmen), die Innovationsstrategie (73 Prozent) sowie die Produktpalette (64 Prozent) stark bzw. sehr stark den neuen Rahmenbedingungen angepasst haben. Mehr als 40 Prozent der Unternehmen veränderten sogar ihr Geschäftsmodell.

Auch die Reaktionsfähigkeit auf äußere Einflüsse hat sich nach Aussage der befragten Industriemanager verbessert. Trotzdem liegt der Planungshorizont fast aller Unternehmen (94 Prozent) immer noch bei mindestens einem Jahr, bei 21 Prozent sogar bei fünf Jahren. „Vieles deutet darauf hin, dass ein Großteil der Firmen noch zu träge agiert, und zu wenig agil“, hat Maschinenbau-Experte Falk beobachtet. „Zudem bestätigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Befragten, dass anstatt weitsichtiger Planung und strategisch verkraftbarer Einsparmaßnahmen in vielen Unternehmen noch immer das Gießkannenprinzip angewendet wird, um das ‚cost cutting‘ möglichst ‚gerecht‘ über alle Einheiten zu verteilen. Ein Ansatz, der sich gerade für den Restart nach Corona als strategische Falle entpuppen könnte.“







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