Accenture Studie

Nur wenige nutzen KI effektiv

Weltweit steckt der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) noch in den Kinderschuhen. Die Mehrheit der Unternehmen, die KI einsetzen, experimentieren laut einer Accenture-Untersuchung in diesem Bereich noch. 12 Prozent nutzen die Technologie mit einem KI-Reifegrad, der einen starken Wettbewerbsvorteil bringt, so das Ergebnis der Studie.

Bild: Accenture Dienstleistungen GmbH

In einer Erhebung basierend auf einem holistischen Framework zeigt der IT-Dienstleister Accenture Strategien für den KI-Erfolg auf. Zu diesem Rahmenwerk gehört auch ein neuer Index, der den KI-Reifegrad von Unternehmen auf einer Skala von 0 bis 100 beziffert. Laut Untersuchung bezeichnet der KI-Reifegrad das Maß, in dem Unternehmen ihre Wettbewerber mithilfe einer Kombination grundlegender und differenzierender Fähigkeiten mit KI-Bezug übertreffen. Diese Fähigkeiten umfassen sowohl die Technologie (Daten, KI, Cloud) als auch die Unternehmensstrategie, eine verantwortungsvolle Nutzung, die Unterstützung durch die Führungsebene sowie die Talententwicklung und Unternehmenskultur.

Für viele Unternehmen noch Luft nach oben

Laut der Studie liegt der durchschnittliche KI-Reifegrad von Unternehmen gegenwärtig bei einem Wert von 36. Für die meisten Unternehmen ergeben sich demnach erhebliche Möglichkeiten, durch den gezielten Einsatz von KI größeren Mehrwert zu erzielen, so Accenture. Laut Studie nutzen 12 Prozent der untersuchten Unternehmen KI, um ihre Wettbewerber zu übertreffen. Diese Gruppe, von den Studienautoren als ’AI Achievers’ bezeichnet. Diese erreichen auf der Reifeskala mit 64 einen Wert, der fast doppelt so hoch ist wie der durchschnittlicher Unternehmen. Diesen gegenüber zeigt sich eine Korrelation mit einem um 50 Prozent höheren Umsatzwachstum.

Laut Analyse sind die meisten Unternehmen (63 Prozent) ’AI Experimenters’, mit einem KI-Reifegrad von 29. ’AI Innovators’ (13 Prozent) kommen auf einen Wert von 50. ’AI Builders’ (12 Prozent) mit einem Wert von 44 seien in ihrem KI-Reifegrad etwas weiter fortgeschritten, würden das Potential von KI aber auch noch nicht gänzlich ausnutzen, so die Studienautoren.

Prognosen bis 2024

Die Autoren geben des weiteren Beispiele für den aktuellen und den prognostizierten Stand des KI-Reifegrads nach Branchen:

  • Technologieunternehmen haben demnach mit einem Wert von 54 bereits einen hohen KI-Reifegrad, der bis 2024 moderat auf 60 ansteigen wird, womit sie im Branchenvergleich weiterhin an der Spitze des KI-Reifegrads stehen.
  • Im Gegensatz dazu werden Automobilhersteller und -zulieferer von einem Wert von 39 heute auf 57 in zwei Jahren ansteigen, da sie auf einen erheblichen Anstieg der Verkäufe von KI-gesteuerten selbstfahrenden Fahrzeugen setzen.
  • In ähnlicher Weise werden laut Accenture Einzelhandelsunternehmen ihren KI-Reifegrad von heute 38 auf 54 im Jahr 2024 steigern.

Branchenunabhängig nimmt der Einfluss von KI auf Unternehmen zu und beschleunigt sich, schreiben die Autoren. Bei den weltweit größten Unternehmen, die in ihren Gewinnmitteilungen im Jahr 2021 über KI sprachen, sei die Wahrscheinlichkeit für Aktienkurs-Steigerungen um 40 Prozent höher gewesen – verglichen mit 23 Prozent im Jahr 2018. Darüber hinaus nehmen Investitionen in KI zu. Im Jahr 2021 verwendeten 19 Prozent der befragten Unternehmen mehr als 30 Prozent ihrer Technologiebudgets für KI-Projekte. Dieser Anteil der Unternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Technologiebudgets in KI investieren, soll bis 2024 auf 49 Prozent steigen.

Die für die Studie verwendeten Machine-Learning-Modelle deuten darauf hin, dass sich der Anteil der ’AI Achievers’ bis 2024 von derzeit 12 Prozent auf 27 Prozent mehr als verdoppeln könnte. Im gleichen Zeitraum geht Accenture von einem Anstieg des allgemeinen KI-Reifegrades von heute 36 auf 50 aus.