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Anwendungen für Ressourceneffizienz

Nachhaltiger wirtschaften mit IoT

Nicht nur EU und Bundesregierung erwarten von der Wirtschaft, auch die Verbraucher fordern einen bewussteren Umgang mit Ressourcen. Mit einer Internet of Things-Applikation lässt sich an den Stellschrauben dazu drehen, meldete das IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen NTT kürzlich.

Bild:©AA+W/stock.adobe.com

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Ob ESG-Reporting, Umweltzertifizierungen oder eigene Klimaziele – Organisationen stehen aus verschiedenen Gründen vor der Herausforderung, interne Abläufe umwelteffizient und ressourcenschonend zu gestalten. Doch um überhaupt zu erkennen, wie hoch der Energie- oder Wasserverbrauch ist und wo sich sparen lässt, brauchen Unternehmen Daten. Etwa über eine automatisierte Datenerfassung und -auswertung in Echtzeit, wie sie das Internet der Dinge (IoT) bereitstellt. Für welche Aufgaben Unternehmen IoT-Sensoren und damit vernetzte Systeme in den Dienst der Nachhaltigkeitsziele stellen können, zeigen diese Anwendungsbeispiele.

Wasserverlust-Management

Oft stellen Unternehmen die Reduzierung der CO2-Emissionen in den Vordergrund. Aber auch Wasser ist eine knappe Ressource und muss deswegen so sparsam wie möglich verwendet werden. Die Industrie hat zum Beispiel die Möglichkeit, eine intelligente Leckortung mit IoT-Sensoren zu installieren. Zum einen messen die Sensoren in der Umgebung von Tanks oder Rohren Feuchtigkeit und senden einen Leck-Alarm an das System. Zum anderen schließen sich mechanische Aktoren in den Rohren selbst, sollte ein Leck entstehen. Diese Methoden schonen nicht nur die Wasserressourcen, sondern verhindern auch kostspielige Schäden.

Vorausschauende Wartung

Starre Wartungsintervalle für HLKK (Heizungs-, Lüftungs- Klima- und Kältetechnik)-Anlagen könnten mit einem IoT der Vergangenheit angehören. Stattdessen messen Sensoren Vibrationen, Geräusche oder Feuchtigkeit, erkennen abnormale Werte und schlagen Alarm. Probleme wie verschmutzte Filter oder ein beschädigter Ventilatorflügel können die Verantwortlichen also beheben, bevor das System ausfällt. Der Einsatz von IoT-Technologie trägt zum störungsfreien Betrieb von HLKK-Anlagen bei.

Füllstandsmessungen

Heute, morgen oder in einer Woche? Unregelmäßig auszuleerende Behälter sind oft ein Rätsel für Unternehmen. Häufig stimmen die Zyklen für die Leerung nicht mit der Realität überein. Mitarbeitende fahren zu den Containern, obwohl sie noch gar nicht voll sind – oder aber stehen vor überquellenden Behältern. Füllstandsmessungen mit Sensoren können etwa in Tanks oder Silos dafür sorgen, dass Verantwortliche ein reales Bild über den Zustand der Anlagen bekommen. So werden sie im richtigen Moment aktiv und sparen dadurch womöglich Ressourcen.

Computergestützte Zählerablesung

Bei der Berechnung ihrer Kohlenstoffemissionen sind viele Unternehmen von ihren Versorgern abhängig. Deren Energierechnungen dienen als Basis für die Analysen, sind aber weder in Echtzeit verfügbar noch besonders genau. Statt teure impulsgesteuerte Ablesegeräte an ihren Stromzählern nachzurüsten, die außerdem die Genehmigung der Versorgungsunternehmen benötigen, können Firmen OCR (Optical Character Recognition)-Technologie einsetzen. Eine auf den Zähler montierte Kamera zeichnet nicht nur die aktuellen Werte auf, sondern sendet die Daten auch an das System und ermöglicht so Echtzeit-Einblicke in die CO2-Bilanz. Diese Lösung ist eine erschwingliche Alternative zu einer Komplettumrüstung mit IoT-fähigen Stromzählern.

Dateninfrastrukturen aufbauen

Eine Internet of Things mit vernetzten Geräten entsteht allerdings nicht allein durch die Installation von Sensoren. Vielmehr müssen Unternehmen dafür sorgen, dass die gemessenen Daten auch am Ort der Auswertung und Analyse ankommen, ob Cloud, Edge Computing, IT-Plattform oder sonstige unternehmenseigene Systeme. Datenübertragung, Konnektivität und Integration sind oft die größten Herausforderungen beim Einsatz von IoT-Technologien und sollten nicht unterschätzt werden. Doch „die neuesten Entwicklungen im IoT haben großes Potenzial, Unternehmen bei ihrem Streben nach Nachhaltigkeit zu unterstützen“, sagt Marcus Giehrl, Practice Director Innovations and Smart Technologies bei NTT Ltd.


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