IT-Sicherheit von Industrieanlagen

Modipwn-Schwachstelle in SPSen von Schneider Electric

Modicon-Steuerungen von Schneider Electric könnten über eine Schwachstelle anfällig für RCE-Angriffe sein. Das haben die IT-Sicherheitsspezialisten von Armis bekanntgegeben. Das Sicherheitsupdate ist in Arbeit.

Bild: ARMIS
Bild: ARMIS

IT-Sicherheitsforscher von Armis, Anbieter einer Unified Asset Visibility- und Sicherheitsplattform, haben am 13. Juli 2021 die Entdeckung einer Schwachstelle für Remote Code Execution (RCE) in speicherprogrammierbaren Steuerungen von Schneider Electric Modicon bekanntgegeben. Die als Modipwn bezeichnete Schwachstelle (CVE-2021-22779) ermöglicht die Übernahme der betroffenen Geräte, indem sie das UMAS-Protokoll ausnutzt.

Systeme weltweit betroffen

Betroffen sind Modicon M340, M580 und andere Modelle der Modicon-Serie, die in der Fertigung, der Gebäudeautomatisierung, im Gesundheitswesen und in Unternehmensumgebungen eingesetzt werden. Diese Geräte werden häufig in der Fertigung zur Steuerung von Produktionslinien, in Gebäuden zur Steuerung von Aufzügen und HLK-Systemen sowie in Scada-Servern auf der ganzen Welt eingesetzt.

Wie würde ein Angreifer Modipwn verwenden?

Ein Angriff, der Modipwn ausnutzt, würde mit einem Netzwerkzugriff auf eine Modicon SPS beginnen. Durch diesen Zugriff kann der Angreifer undokumentierte Befehle im UMAS-Protokoll ausnutzen und einen bestimmten Hash aus dem Speicher des Geräts auslesen. Mithilfe dieses Hashs kann der Angreifer die sichere Verbindung zwischen der Steuerung und ihrer Verwaltungs-Workstation übernehmen, um die Steuerung mit einer passwortlosen Konfiguration neu zu konfigurieren. Dadurch kann der Angreifer weitere undokumentierte Befehle missbrauchen, die zur Remote-Code-Ausführung führen – bis hin zu einer Übernahme des Geräts. Diese Übernahme kann dann dazu verwendet werden, Malware auf der Steuerung zu installieren, die deren Betrieb verändert und die Existenz dieser Veränderungen vor der Workstation, die diese Steuerung verwaltet, verbirgt.

Ähnliche Lücken bereits geschlossen

Angriffe dieser Art wurden schon früher beobachtet; die Triton-Malware wurde beispielsweise für Sicherheitssteuerungen von Schneider Electric entdeckt, die in petrochemischen Anlagen in Saudi-Arabien eingesetzt werden. „Armis und Schneider Electric haben zusammen gearbeitet, um sicherzustellen, dass die richtigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Wir fordern alle betroffenen Organisationen auf, jetzt Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Ben Seri (Bild), VP of Research bei Armis. „Das Problem mit diesen Legacy-Geräten in OT-Umgebungen ist, dass sie historisch gesehen über unverschlüsselte Protokolle entwickelt wurden. Es wird einige Zeit dauern, diese schwachen zugrunde liegenden Protokolle zu beseitigen.“

Der Softwarehersteller Armis hat Informationen zur Schwachstelle auf seinem Blog veröffentlicht.

 







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