IW-Studie

Mitarbeiter wollen mehr eingebunden werden

Mitarbeiter sind oft verunsichert, wenn große Veränderungen in ihrem Unternehmen anstehen. Mit einem transparenten Veränderungsprozess und der Weiterbildung der Mitarbeiter können diese Ängste genommen werden. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Beschäftigte Transformationen häufig positiv erleben, sich jedoch wünschen, mehr einbezogen zu werden.

Bild: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Bild: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Mehrere große Herausforderungen krempeln derzeit die Arbeitswelt gehörig um. Für Mitarbeiter und Führungskräfte sind solche Veränderungen häufig schmerzhafte Prozesse, die genau geplant und erklärt werden müssen. Damit der Wandel gelingt, helfen sechs Aspekte:

  • Notwendigkeit der Veränderung erklären,
  • Strategie transparent machen,
  • Ansprüche berücksichtigen,
  • Mitgestaltungsmöglichkeiten schaffen,
  • in Weiterbildung investieren und
  • Fehlerkultur stärken.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit StepStone, New Work und Kienbaum untersucht, wie gut diese sechs Punkte aus Sicht der Führungskräfte und der Mitarbeiter erfüllt werden.

Unterschiedliche Wahrnehmungen

Die Forschungspartner haben dafür mehr als 3.600 Beschäftigte und knapp 1.500 Führungskräfte nach ihren Erfahrungen mit Transformationsprozessen in den vergangenen zwei Jahren gefragt. Demnach geht die Wahrnehmung beider Gruppen deutlich auseinander. So sieht etwa jede fünfte Führungskraft alle genannten Aspekte erfüllt, während es bei den Beschäftigten nur jeder zehnte ist. Besonders deutlich werden diese Unterschiede bei der Erklärung, warum die Veränderung notwendig ist. Zwei Drittel der Führungskräfte sind davon überzeugt, dass die Notwendigkeit ausreichend vermittelt wird. Dieser Meinung sind allerdings nur knapp 42 Prozent der Mitarbeiter. Dabei kann es sich lohnen, die sechs Aspekte zu beherzigen und auf die Mitarbeiter zuzugehen: Betriebe, die hierauf in Veränderungsprozessen achten, haben zufriedenere Mitarbeiter. Auch die Wechselneigung der Beschäftigten ist geringer.

Veränderungskultur und Weiterbildung

Die Auswertung zeigt außerdem, wie wichtig die Unternehmenskultur bzw. eine Kultur der Veränderung sein kann. Unternehmen, die die Veränderungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern, sind laut Studie oft erfolgreicher bei Transformationsprozessen. Dazu gehören auch Weiterbildungen: Diese stärken nicht nur die Veränderungsfähigkeit, sondern vermitteln den Mitarbeitern auch Wertschätzung. „Wer sich sicher fühlt, ist eher bereit, sich Veränderungen zu stellen und diese aktiv mitzugestalten“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. „Am Ende kommt es auf die Menschen an, die in einer Organisation Lösungen kreieren und umsetzen.“