IW-Befragung
Hohe Energiepreise belasten Unternehmen
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich negativ auf deutsche Unternehmen aus. Laut einer Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sorgen vor allem hohe Energiepreise und fehlende Gaslieferungen für Belastungen – besonders in der Industrie.
Eine aktuelle IW-Befragung unter 200 Unternehmen während der ersten Kriegswoche zeigt die Verunsicherung in den Betrieben. Demnach erwarten 62 Prozent der Befragten eher große bis sehr große Belastungen infolge der erhöhten Energiepreise, in der Industrie sind es sogar 70 Prozent. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Probleme durch fehlendes Gas
Fast jedes dritte befragte Unternehmen erwartet Probleme infolge fehlender Gaslieferungen. Während viele Unternehmen Gas als Energieträger nutzen, wird es vor allem in der Industrie auch als Rohstoff eingesetzt – etwa in der Chemie- und Pharmaindustrie. Industrieunternehmen erwarten daher mit 37 Prozent etwas häufiger Belastungen aufgrund des fehlenden Gases, so das Studienergebnis. Auch ausfallende Lieferanten bereiten den Unternehmen Sorgen: So mussten etwa Software-Anbieter oder andere Zulieferer in der Ukraine ihre Arbeit einstellen, wodurch Einzelteile nun fehlen, wie es bei der Autoindustrie zuletzt der Fall war. 31 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass ausfallende Lieferungen zu einer Belastung werden – bei den Industrieunternehmen sind es mit 39 Prozent etwas mehr.
„Der Krieg bringt nicht nur unfassbares Leid über die Menschen in der Ukraine, er zerstört auch einen Teil der ökonomischen Lebensgrundlage und des volkswirtschaftlichen Produktionspotenzials“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Die Probleme, die Europa als Folge der Corona-Pandemie zu spüren bekam, würden durch den Angriffskrieg noch verschärft und die wirtschaftliche Erholung ziehe sich weiter in die Länge, so Grömling.