Hannover als Schaufenster für Industrie 4.0

Industrie 4.0 und die Hannover Messe sind eng miteinander verbunden. Vor mehr als zehn Jahren feierte der Terminus seine Premiere auf der Messe. Das Thema hat sich weiterentwickelt. Aber wohin?

 (Bild: Deutsche Messe AG)
(Bild: Deutsche Messe AG)

Das Thema hat sich weiterentwickelt. Aber wohin? Das erfahren Besucherinnen und Besucher vom 17. bis zum 21. April auf dem Messegelände in Hannover, bei vielen der bislang 4075 angemeldeten Ausstellern und im umfangreichen Rahmenprogramm. Industrie 4.0 ist ein Begriff, mit dem sich Sensorikhersteller, Automatisierer, Robotikbauer, Softwarehersteller und Anwender identifizieren können. Er entfachte neue Begeisterung für die Automatisierung und Digitalisierung im Industriesektor. Er lockte viele junge Menschen in die Branche. Die Versprechen waren groß. Aber ist schon alles erreicht? Sicher nicht.

Die Kritik an dem Terminus Industrie 4.0 kommt auch daher, dass er politisch sehr stark aufgeladen wurde. Zudem wollten einige zu Beginn jede Komponente ‚intelligent‘ machen, was sich oft nicht rechnete, und die Produktivität nicht wirklich verbesserte. In den Anfangsjahren versuchten einige Hersteller, es den Silicon-Valley-Konzernen nachzutun. Mittlerweile besinnt sich die Produktionsindustrie eher auf ihre eigenen Stärken und ausgerechnet die Tech-Konzerne suchten in den letzten Jahren verstärkt Kontakt zum deutschen Mittelstand. Doch handfeste Erfolge gibt es auch: Die Verwaltungsschale ist ein Vorzeigeprojekt. Sie liefert eine standardisierte Beschreibung von Komponenten, auf die viele Aussteller auf der Messe mit ihren Produkten aufbauen. Die Verwaltungsschale ist thematisch eng verknüpft mit dem Konzept des digitalen Zwillings, einem weiteren zentralen Industrietrend.

Wie es um ihn steht, ist auf der Hannover Messe anzuschauen, dem Schaufenster für Industrie 4.0. Dort geht es mehr als irgendwo sonst – in dieser Dimension – um vernetze Maschinen, Sensorik, Daten und Informationen, neue Geschäftsmodelle. Aber auch um eine neue Denkweise in der Industrie: Unternehmen agieren auf Plattformen, entwickeln oder bespielen eigene. Automatisierer arbeiten mit Kunden zusammen, nutzen die Vorzüge von Open Source und entwickeln gemeinsame Produkte. So erfordert Industrie 4.0 auch einen Kultur- und Ausbildungswandel – von dessen Umsetzungsstand sich Besucherinnen und Besucher im April in Hannover ein Bild machen können.

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