Bericht von Trend Micro

Geschäftsmodelle von Cyberkriminellen im Wandel

Forschungsergebnisse des japanischen IT-Security-Spezialisten Trend Micro zeigen, wie sich die Geschäftsmodelle der Cyberkriminellen verändern können. Angreifer würden etwa auf die Verteidigungsstrategien von Unternehmen reagieren.

Bild: Trend Micro Deutschland GmbH
Bild: Trend Micro Deutschland GmbH

Der IT-Security-Spezialist Trend Micro hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit den zu erwartenden Veränderungen im Bereich Ransomware beschäftigt. Darin warnt der japanische IT-Security-Anbieter vor einer möglichen Revolution der Ransomware-’Branche’. Demnach expandieren Cyberkriminelle in andere illegale Geschäftsmodelle und schließen sich mit staatlichen Akteuren oder dem organisierten Verbrechen zusammen.

Wie Trend Micro mitteilt, entwickeln Bedrohungsakteure ihre Methoden als Reaktion auf die Verteidigungsstrategien von Unternehmen, Erfolge der Strafverfolgungsbehörden und staatliche Sanktionen weiter. Möglich werde dies etwa durch die Skalierung von Angriffen aufgrund einer verstärkten Automatisierung, einer vermehrten Ausrichtung auf IoT- und Cloud-Umgebungen sowie einer verbesserten operativen Sicherheit (OpSec) und Monetarisierung auf Seiten der Angreifer.

Der Bericht des japanischen Cybersecurity-Anbieters nennt verschiedene Trigger, die dazu führen können, dass Ransomware-Akteure ihr Geschäftsmodell verändern. Als solche kommen entweder viele kleinere Veränderungen innerhalb der IT-Landschaft oder aber wenige, aber besonders wirkmächtige globale Faktoren in Frage. Beide Varianten könnten dazu führen, dass Cyberkriminelle etwa vermehrt auf Supply-Chain-Angriffe setzen, um auf diese Weise ihre Abhängigkeit gegenüber Initial Access Brokers (IABs) zu reduzieren. Ebenso könnten sie gestohlene Daten für Aktienmanipulationen nutzen, mehr Dienstleistungen an die ’traditionelle’ organisierte Kriminalität verkaufen, sich mit anderen kriminellen Gruppierungen zusammenschließen oder sogar mit staatlichen Akteuren kooperieren.

Ein Patentrezept zur Bewältigung dieser Herausforderungen gebe es nicht, so der Security-Spezialist. Der Bericht empfiehlt zur Vorbereitung auf die Zukunftsszenarien verschiedene Maßnahmen, darunter:

  • Verstärkte Absicherung von internetbasierten und internen Unternehmenssystemen
  • Migration zu Cloud-Diensten
  • Konzentration der Cyberabwehrbemühungen auf Detection & Response sowie auf Erstzugriffsvektoren
  • Verschärfung der staatlichen Sanktionen gegenüber cyberkriminellen Hauptakteuren und Vermittlern
  • Regulierung von Kryptowährungen, um Transparenz zu erhöhen, Verbraucher vor Betrug zu schützen und Geldwäsche zu erschweren