’Gaia-X 4 moveID’
Wenn das Auto den Parkplatz findet
Im Projekt ’Gaia-X 4 moveID’ soll die Grundlage für sicheren mobilen Datenaustausch für die nächste Autogeneration entwickelt werden. Die Projektpartner wollen einen Standard für Kommunikation zwischen Fahrzeugen und ihrem Umfeld erarbeiten.
In welchen Parkhäusern gibt es gerade freie Ladesäulen? Wo sind in der Innenstadt noch Parkplätze verfügbar? Und wie lassen sich diese Informationen digital übermitteln und die Services anbieterübergreifend abrechnen? Die Antwort auf diese und weitere Fragen setzt einen sicheren Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen und ihrer Umgebung voraus. Die Grundlage dafür erarbeitet ein Forschungsprojekt, bestehend aus Hochschulen, Autozulieferern und Systemprovidern unter Leitung des Konsortialführers Bosch. Das Projekt ’Gaia-X 4 moveID’ soll in den kommenden drei Jahren Standards und technologische Konzepte entwickeln, die den sicheren Informationsaustausch zwischen Anbietern und Kunden von Mobilitätsanwendungen ermöglichen. Das Ziel sind dezentrale digitale Fahrzeugidentitäten.
Offene Standards benötigt
„Eine ganzheitliche, angebotsübergreifende, transparente Systemarchitektur für den Austausch von Daten im Straßenverkehr ist heute nicht verfügbar. Zwar gibt es einzelne Unternehmen, die aktuell schon Dienste anbieten. Aber diese Services sind auf spezielle Anwendungen, Fahrzeuge oder Kundengruppen zugeschnitten“, erklärt Projektleiter Peter Busch (Bosch). Die Infrastruktur ist beispielsweise oftmals kartografiert, allerdings liegen Informationen zur Verfügbarkeit der Services aufgrund fehlender Vernetzung der vielen, unabhängig agierenden Anbieter selten vor. „Damit Nutzer beispielsweise alle verfügbaren Ladesäulen finden oder Ladevorgänge bezahlen können, bedarf es offener Standards“, erklärt Busch. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Dazu müssen die Daten sicher verarbeitet und nicht von einzelnen Anbietern ausschließlich zu eigenen Zwecken verwendet werden. Nur so könne das notwendige Vertrauen der Nutzer wachsen und ein breites Angebot aller verfügbaren Dienstleistungen wie etwa das sogenannte Deep-Parking (Nutzen von sonst nicht verfügbaren Parkplätzen) entstehen, so Busch. Das Konsortium baut deshalb auf dem Gaia-X-System auf, das technische, ökonomische und rechtliche Grundlagen für die Dateninfrastruktur definiert.
Datenaustausch ohne Vermittler
Mit den von den Projektbeteiligten anvisierten Standards sollen Fahrzeuge Informationen mit anderen Fahrzeugen und ihrer Umgebung sicher und souverän ohne ’Vermittler’ austauschen. Zu den ‘Infrastrukturpartnern’ der Fahrzeuge zählen etwa Ladesäulen, Schranken, Lichtsignalanlagen oder Parkplätze. Das Forschungsprojekt will für Interaktion und Handel der Akteure untereinander Management- und Verwaltungsservices entwickeln. Vor allem im autonomen Fahrbetrieb sollen die Anbieter so Angebote wie Nachrichten, Unterhaltung, Navigation und vieles mehr mit dem System des Autos verknüpfen können. Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
Testlauf für Zoning
Automatisiertes Fahren im Massenbetrieb ist nur denkbar, wenn Automobile schnell und zuverlässig mit ihrer Umgebung kommunizieren. Der dazu notwendige Datenaustausch ermöglicht eine Steuerung der Verkehrsströme, die sich nach dem aktuellen Aufkommen richtet. So können Städte den Zugang zu bestimmten Bereichen in Echtzeit regulieren und Staus vermeiden. Dieses sogenannte Zoning setzt allerdings voraus, dass Fahrzeuge veränderte Bedingungen sofort erkennen und neue Routen wählen. Im Rahmen von ’Gaia-X 4 moveID’ wird Zoning mit Testfahrzeugen grenzübergreifend im Testfeld Deutschland-Frankreich-Luxemburg (Merzig/Saarbrücken) demonstriert. Autos erhalten dynamisch Informationen zur Einfahrt in definierte Bereiche.
Die Projektteilnehmer im Überblick:
- Robert Bosch GmbH
- Materna Information & Communications SE
- Denso Automotive Deutschland GmbH
- Continental Automotive Technlogies GmbH
- WOBCOM GmbH
- ecsec GmbH
- Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
- Atos Information Technology GmbH
- Chainstep GmbH
- Peaq Technology GmbH
- Zeppelin Universität gGmbH
- Datarella GmbH
- 51nodes GmbH
- Bigchain DB GmbH
- Fetch.ai Research & Development GmbH
- ITK Engineering GmbH
- Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
- Airbus Defence and Space GmbH
- Delta Dao AG