Das Fog Computing-Konzept von Proxia

MES zwischen On-Premise und Cloud-Betrieb

Der MES-Anbieter Proxia Software kapselt Funktionen seiner Software, um Anwendern mehr Flexibilität beim Cloud-Betrieb ihres Produktionssteuerungssystems zu ermöglichen. Eine Datenvorverarbeitung im sogenannten Fog Layer soll durch eine geringere Anzahl an Transaktionen für mehr IT-Sicherheit und reduzierte Transaktionskosten sorgen.

Die Grundidee des Fog Layer ist, Daten zunächst zu verdichten und sie erst dann in die Cloud zu schicken. (Bild: Proxia Software AG)
Die Grundidee des Fog Layer ist, Daten zunächst zu verdichten und sie erst dann in die Cloud zu schicken. (Bild: Proxia Software AG)

Der aus dem Begriff Fog (Nebel) abgeleitete Terminus Fog Computing, oder auch Local Cloud beziehungsweise Edge Computing genannt, beschreibt eine Netzwerkstruktur, auf der eine sogenannte Fog Layer die generierten Daten der Endgeräte (Edge Devices) dezentral vorverarbeitet, bevor aggregierte Teile davon an eine Cloud übermittelt werden. Denn oft steht nicht genug Bandbreite zur Verfügung oder es ist mit Verbindungsabbrüchen zu rechnen, sodass sich große Mengen an Daten nicht prozesssicher an ein externes Rechenzentrum schicken lassen. Diese Fog Layer fungiert bei dem Proxia-System als Puffer, der die MES-Funktionen entsprechend kapseln kann.

Gut gewählte Transaktionen

Die Vorverdichtung von Daten auf der Fog Layer sollen meist lange Latenzzeiten vermeiden und Kosten sparen helfen. Denn die meisten Geschäftsmodelle rund um Cloud Computing sehen Erlösmodelle auf Basis von Transaktionen vor – nicht die Datenverarbeitung geht ins Geld, sondern das Hin- und Her-Transferieren der Daten. Große Mengen an unverarbeiteten Rohdaten in die Cloud zu schicken, ist damit ein oft unnötiger Kostenfaktor. Außerdem sollten viele Daten verschlüsselt versendet werden, weil sie gerade beim Transfer in die Cloud Hackerangriffen ausgesetzt sein könnten. Im Fog Computing-Konzept von Proxia wird daher die semantische Beschreibung der Daten, den sogenannten Metadaten, im Fog Layer angesiedelt und damit von den Rohdaten getrennt, um sie dem unerlaubten Zugriff von außen zu entziehen.

Basis für die Cloud

„Im ersten Schritt müssen die verdichteten Daten in die Cloud transferiert werden, bevor Applikationen wie Analyse-Tools in der Cloud ans Werk gehen,“ sagt Marcus Niebecker, Produktmanager bei Proxia. Es mache keinen Sinn, Cloud-Applikationen zu erschaffen, die sich lokaler Daten bedienen, da das zu kostspielig sei. „Auf der anderen Seite kann gerade dann die Cloud ihre Stärke ausspielen, wenn von verschiedenen Standorten aus auf ausgewertete Daten zugegriffen werden soll. Mit dem Fog-Layer Konzept führen wir unsere Anwendungsunternehmen Schritt für Schritt und im Fokus der Datensicherheit in die Cloud-MES Welt“, sagt Niebecker. Künftig will der MES-Hersteller Zug um Zug die Komponenten seines Systems aus der On-Premise-Architektur auskoppeln und als SaaS zur Verfügung stellen.