Cybersecurity-Studie

Cyberangriffe: Unternehmen oft nicht gut vorbereitet

Cyberangriffe nehmen zu – in Anzahl und auch Heftigkeit. Die Konsequenzen sind vielfältig und können im schlimmsten Fall sogar existenzbedrohend sein. Laut einer Untersuchung von Techconsult sehen sich jedoch lediglich 40 Prozent der DACH-Unternehmen gut gegen Cyberangriffe gerüstet.

 Bild: Techconsult GmbH
Bild: Techconsult GmbH

In den vergangenen 12 Monaten waren laut einer Techconsult-Befragung unter 204 Unternehmen mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) von Cyberangriffen betroffen. Knapp ein Viertel sogar mehr als ein Mal. Als die häufigsten dadurch entstanden Schäden gaben die Befragten Störungen/Ausfälle des Geschäftsbetriebes (32 Prozent), finanzielle Einbußen und der Verlust sensibler Daten (jeweils 26 Prozent).

Die Art des Schadens hängt dabei stark mit der Größe der betroffenen Unternehmen zusammen. Die Störung des Geschäftsbetriebs ist beispielsweise in 20 Prozent der Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern vorrangig gewesen. Bei Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern wurde der Betriebsablauf in mehr als 47 Prozent der Unternehmen massiv gestört. Die Studie zeigt, dass mit steigender Unternehmensgröße auch die finanziellen Verluste häufiger sind. Ein Fünftel der kleinen Unternehmen beklagt monetäre Einbußen, während es bei den größten Unternehmen bereits knapp ein Drittel finanzielle Schäden angab. Ein umgekehrtes Bild zeigt die Untersuchung beim Verlust von sensiblen Daten. Rund 21 Prozent der Unternehmen ab 5000 Mitarbeitern meldeten einen Datenverlust. Bei Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern betraf dies immerhin ein Drittel.

Oft nicht für künftige Bedrohungen gerüstet

Knapp 40 Prozent der Unternehmen fühlen sich nach eigenen Angaben gut auf Cyberangriffe vorbereitet. 37 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre derzeitige Security-Infrastruktur nicht für zukünftige Bedrohungsszenarien ausreicht.

Um sich auf die wachsende Bedrohung einzustellen, bedarf es auch einer strategischen Herangehensweise. Doch nur 43 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Cybersicherheit in den nächsten 12 Monaten ein Thema auf Vorstandsebene wird.

Um auch zukünftigen Bedrohungen begegnen zu können, will etwa die Hälfte der befragten Unternehmen in neue Security-Technologien investieren. 39 Prozent wollen das Knowhow der eigenen IT-Mitarbeiter verbessern und 37 Prozent der Unternehmen plant, die eigenen Mitarbeiter gezielt sensibilisieren, um etwa Phishing-Angriffen entgegenzuwirken.

Zero Trust und SASE

Werkzeuge, um die eigene Security-Architektur zu gestalten sind beispielsweise Zero Trust oder auch SASE (Secure Access Service Edge). Beide Ansätze sind nicht voneinander zu trennen. SASE ohne Zero Trust wird kaum die gewünschten Effekte bringen. SASE stellt eine strategische Herangehensweise dar, die eine Neugestaltung der IT-Infrastruktur ermöglichen soll, die auf die Anforderungen rund um Cloud und Remote-Arbeit ausgerichtet ist. Zero Trust bringt den dafür nötigen Kontrollmechanismus mit, der durch kontinuierliche Validierung ermöglicht, dass die richtigen Nutzer und Geräte auf die für sie bestimmten Applikationen zugreifen können.

Beide Ansätze sind bislang in etwa 15 Prozent der Unternehmen im Einsatz. Laut Techconsult-Studie wird der Anteil allerdings in den nächsten Jahren ansteigen. So geben 26 Prozent der befragten Unternehmen an, in den nächsten 12 Monaten Zero Trust einzuführen, weitere 20 Prozent wollen dies in den nächsten zwei Jahren durchführen und weitere 15 Prozent planen dies langfristig. Ähnlich verhält es sich mit der Einführung einer SASE-Sicherheitsarchitektur: 25 Prozent wollen diese in den nächsten 12 Monaten aufbauen, 17 Prozent planen dies innerhalb der nächsten zwei Jahre und weitere 13 Prozent langfristig.