Beitrag drucken

Automotive-Lagebild

BSI fordert den Crashtest für Cyber-Sicherheit

In seinem Branchenbild Automotive spricht sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik dafür aus, auch die Cybersicherheit in der Lieferkette der Automobilbauer bzw. in einem frühen Entwicklungsstadium in den Fokus zu nehmen.

Bild: Bundesamt für Sicherheit in der IT

Autos sind so stark digitalisiert wie nie zuvor. Die IT sorgt dabei nicht nur für das passende Entertainment während der Fahrt, sondern übernimmt auch Funktionen zur Steuerung des Fahrzeugs. Ob Bremsen, Lenken, Einparken, in Zukunft werden Computer das Fahrzeug vermehrt eigenständig steuern. Durch die für neue Funktionen nötige Vernetzung vergrößert sich automatisch die Angriffsfläche für Cyber-Angriffe. In seinem Branchenlagebild Automotive fordert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Hersteller daher auf, Cyber-Sicherheit frühzeitig im Entwicklungszyklus neuer Fahrzeugmodelle zu berücksichtigen.

„Computer sind das Hirn jedes modernen Fahrzeugs und übernehmen längst zentrale Steuerungsfunktionen. Wenn Autos mit anderen Autos oder mit der Straßeninfrastruktur vernetzt sind, müssen wir sichergehen können, dass wir beim Fahren vor Manipulationsversuchen Dritter geschützt sind. Cyber-Sicherheit wird dabei genauso wichtig wie funktionierende Bremsen. Wir brauchen einen Crashtest für Cyber-Sicherheit!“, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Vorsicht vor Ransomware-Attacken

Im Branchenlagebild Automotive werden deshalb neben der IT im Auto auch die Cyber-Sicherheit der Lieferkette im Herstellungsprozess betrachtet. Beispielsweise kann unzureichend geprüfte oder manipulierte Hard- oder Software die Sicherheit des Autos einschränken, wenn dies im Produktionsprozess nicht rechtzeitig erkannt wird. Dabei stehen nicht nur die Automobilhersteller im Fokus der Angreifenden, sondern auch deren Zulieferer. Dadurch kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lieferkette kommen. Alleine im Jahr 2021 waren mehrere Zulieferer von Ransomware-Vorfällen betroffen. Es kam zu massiven Unterbrechungen der Leistungserbringung.

„Ein Ransomware-Angriff ist immer auch eine Bedrohung für die Verfügbarkeit von kritischen Prozessen. Fällt ein Zulieferer aus, kann der gesamte Produktionsprozess zum Stillstand kommen. Dadurch können immense wirtschaftliche Schäden entstehen. Cyber-Sicherheit muss daher immer auch die gesamte Lieferkette umfassen“, so Schönbohm.

Um die Cyber-Sicherheit für den Wirtschafts- und Automobilstandort Deutschland zu erhöhen, arbeitet das BSI in Cyber-Sicherheitsfragen mit dem Kraftfahrtbundesamt und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zusammen. Mit neuen Regeln für die in den Bereichen Typ-Genehmigung und Marktüberwachung sollen beispielsweise das Thema Cyber-Sicherheit in der Fahrzeugentwicklung fest verankert und Risiken besser vorgebeugt werden.

Das Branchenbild können Sie hier einsehen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen TeamViewer und Ivanti wird die Ivanti-Software Neurons for Mobile Device Management (MDM) in TeamViewers Angebot für Remote Monitoring and Management integriert.‣ weiterlesen

An zwei Terminen im Oktober können sich Interessierte auf den Proxia XI Days über den Einsatz und die damit verbundenen Möglichkeiten von Manufacturing Execution Systems informieren.‣ weiterlesen

Infineon leitet das europäisches Forschungsprojekt EECONE, das Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Elektronikindustrie fördern soll. Insgesamt sind 49 Partner beteiligt.‣ weiterlesen

Mercedes-Benz will mit dem Werk im baden-württembergischen Rastatt eine Blaupause für weitere Werke schaffen. Der Autobauer hat dort unter anderem eine neue Produktionslinie mit digitalen Simulationstechniken umgerüstet.‣ weiterlesen

Die MES-Software von Forcam kann zukünftig in der Cloud-Infrastruktur des Cloud-Spezialisten Continum betrieben werden. Beide Unternehmen haben dazu eine strategische Partnerschaft vereinbart.‣ weiterlesen

Im Centre for European Research in Trusted AI (Certain) wollen die Beteiligten Technologien entwickeln, bei denen vertrauenswürdige künstliche Intelligenz einen Schwerpunkt bildet. Der Projekt-Kick-off fand nun in Saarbrücken statt.‣ weiterlesen

Patentanmeldungen im Bereich der additiven Fertigung (3D-Druck) sind zwischen 2013 und 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 26,3 Prozent gestiegen. Wie das Europäische Patentamt weiter berichtet, wurden seit 2001 weltweit mehr als 50.000 bedeutende Erfindungen im Zusammenhang mit 3D-Druck-Technologien als internationale Patentfamilien (IPF) veröffentlicht.‣ weiterlesen

570 Aussteller präsentieren vom 3. bis zum 5. Oktober im dänischen Herning Innovationen für die europäische Industrie. Rund 100 Aussteller kommen aus Deutschland.‣ weiterlesen

Nach Proelia, IambOO und Giuneco hat der Softwareanbieter Remira mit Optisoft und Gea Soft zwei weitere Unternehmen in Italien übernommen.‣ weiterlesen

Zsuzsanna Friedl wird HR-Chefin bei T-Systems und löst zum 1. Januar Georg Pepping ab, der das Unternehmen verlässt.‣ weiterlesen