Cybersicherheit

Angriff auf Exchange-Server

Nach Informationen des IT-Dienstleisters Shodan sind zehntausende Exchange-Server in Deutschland über das Internet angreifbar und mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits mit Schadsoftware infiziert. Dabei sind Organisationen jeder Größe betroffen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat begonnen, potentiell Betroffene zu informieren. Es empfiehlt allen Betreibern von betroffenen Exchange-Servern, sofort die von Microsoft bereitgestellten Patches einzuspielen.

Bild: ©deepagopi2011/stock.adobe.com
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In der vergangenen Woche hat Microsoft kurzfristig neue Sicherheits-Updates für das Produkt ‘Exchange-Server‘ veröffentlicht, mit dem vier Schwachstellen geschlossen werden. Diese werden derzeit aktiv von einer Angreifergruppe ausgenutzt. Zusätzlich besitzen Exchange-Server standardmäßig in vielen Infrastrukturen hohe Rechte im Active Directory. Laut BSI ist es denkbar, dass weitergehende Angriffe mit den Rechten eines übernommenen Exchange-Servers potentiell mit geringem Aufwand auch die gesamte Domäne kompromittieren können. Bei Systemen, die bis dato nicht gepatched wurden, sollte von einer Kompromittierung ausgegangen werden. Aufgrund der öffentlichen Verfügbarkeit von sogenannten Proof-of-Concept Exploit-Codes sowie starken weltweiten Scan-Aktivitäten sieht das BSI aktuell ein sehr hohes Angriffsrisiko.

Sicherheitsupdates einspielen

Das BSI empfiehlt dringend das Einspielen der von Microsoft bereitgestellten Sicherheitsupdates. Anfällige Exchange-Systeme sollten aufgrund des sehr hohen Angriffsrisikos dringend auf entsprechende Auffälligkeiten geprüft werden.

Hinzu kommt, dass tausende Systeme noch Schwachstellen aufweisen, die seit über einem Jahr bekannt sind und noch nicht gepatched wurden. Insbesondere Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU) könnten hiervon betroffen sein. Neben dem Zugriff auf die E-Mail-Kommunikation der jeweiligen Unternehmen lässt sich von Angreifern über solche verwundbaren Server-Systeme oftmals auch der Zugriff auf das komplette Unternehmensnetzwerk erlangen.

Im Rahmen seines Engagements zur Erhöhung der IT-Sicherheit bei KMU hat sich das BSI daher heute in einem postalischen Schreiben direkt an die Geschäftsführungen derjenigen Unternehmen gewandt, deren Exchange-Server nach Kenntnis des BSI betroffen sind und darin Empfehlungen für Gegenmaßnahmen gegeben. Kontaktiert wurden mehr als 9.000 Unternehmen. Die tatsächliche Anzahl verwundbarer Systeme in Deutschland dürfte noch deutlich höher liegen.

Betroffene Organisationen finden hier Informationen, Informationen zur Warnung gibt es hier.







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