Low-Code-Forecast 2021

Beschäftigte wollen neue Skills erlernen

Low-Code/No-Code-Entwicklungen bieten Potenzial für Industrieunternehmen. Dadurch wird Software-Programmierung auch Mitarbeitern zugänglich, die nicht über tiefes Fachwissen verfügen. Mendix hat in einer Studie untersucht, wie es um den Low-Code/No-Code-Ansatz in Deutschland bestellt ist.

 (Bild: Mendix Tech BV)
(Bild: Mendix Tech BV)

Die Siemens-Tochter Mendix hat sich im Rahmen der Studie ‘Low-Code-Forecast 2021‘ die Mitgestaltung von Nicht-IT-Profis in Organisationen untersucht. Dabei wurden die Potenziale von kollaborativer Softwareentwicklung als Digitalisierungstreiber im Hinblick auf die Wünsche und Erwartungen von Mitarbeitern nach neuen digitalen Fähigkeiten in der Industrie analysiert. Das Fazit der 250 befragten Industrie-Beschäftigten aus Deutschland widerspricht dabei der oftmals beschworenen Angst vor Jobverlust durch Automatisierung und KI: Vielmehr wollen 61 Prozent aktiv die Digitalisierung ihrer Organisation mitgestalten und sogar 79 Prozent der deutschen Industriemitarbeiter sind daran interessiert, neue digitale Skills wie das Programmieren einer eigenen App zu erlernen.

Nicht nur für Entwickler

Software-Programmierung ist dank Low-Code/No-Code eine Fähigkeit, die nicht nur Entwicklern vorbehalten ist. So geben 76 Prozent der befragten deutschen Fachkräfte aus unterschiedlichen Abteilungen an, enger mit der eigenen IT-Abteilung zusammenarbeiten zu wollen. 71 Prozent würden aus Berufsgründen Low-Code erlernen und bei ihrer aktuellen Tätigkeit nutzen. 6 Prozent der Befragten arbeiten bereits aktiv mit dieser Technologie.

Umgerechnet auf die Gesamtzahl der Angestellten im industriellen Bereich (laut Bundesagentur für Arbeit aktuell 5.445.614 Personen) sind laut dem Marktforschungsinstitut Reputation Leaders bereits über 326.000 Low-Coder in Deutschlands Industrie tätig. Rund 1,85 Millionen Beschäftigte zählen laut Mendix als ein bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial von Mitarbeitern, die per Low-Code-Entwicklung zu einer schnelleren Digitalisierung beitragen könnten.

Für die berufliche Zukunft relevant

Mehr als Dreiviertel der Befragten messen dem Erlernen neuer digitaler Fähigkeiten hohe Relevanz für die berufliche Zukunft bei. So gaben 51 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer an, dass ihnen neue Fähigkeiten dabei helfen würden, in ihrem Job erfolgreicher zu sein. 43 Prozent versprechen sich höhere Karrierechancen. Weitere Gründe waren der Wunsch, die Branche zu wechseln (26 Prozent), den aktuellen Job zu behalten (21 Prozent) oder sogar ein eigenes Unternehmen zu gründen (12 Prozent). Fast zwei Drittel der Befragten haben klare Vorstellungen darüber, wie sie diese Fähigkeiten erlernen wollen: 32 Prozent der Befragten präferieren ein professionelles Training durch externe Anbieter, 30 Prozent ein internes Coaching durch die IT-Abteilung. Weitere 15 Prozent würden gern im Selbststudium mit der Anwendungsentwicklung experimentieren und dafür ein Zeitkontingent zur Verfügung haben. 10 Prozent der Befragten würden hingegen ein Programmierinterface mit Drag & Drop-Funktion und vorgefertigten Bausteinen bevorzugen.

Wie die Umfrage jedoch weiter ergeben hat, ist der Begriff Low-Code zu einem großen Teil unter Industriebeschäftigten noch unbekannt: So hatten 46 Prozent zuvor noch nie von Low-Code gehört. Weitere 30 Prozent der Befragten gaben an, zwar schon von Low-Code gehört zu haben, allerdings ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, was Low-Code eigentlich ist. Im Gegensatz dazu stehen 18 Prozent der Teilnehmer, die sowohl schon von Low-Code gehört haben, als auch wissen, wofür die Technologie steht.







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