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Kommentar von Reichelt Elektronik

Mit neuen Technologien zu mehr Nachhaltigkeit

Produkte nachhaltiger zu gestalten ist eine komplexe Aufgabe. Technologien wie etwa Machine Learning oder künstliche Intelligenz können helfen, effiziente Lösungen für diese Herausforderungen zu finden. Tobias Thelemann, Produktmanager Mechanische Bauelemente + Automatisierungstechnik bei Reichelt Elektronik, stellt Möglichkeiten für jede Phase des Produktlebenszyklus vor.

(Bild: ©ipopba/stock.adobe.com)

Prototypen-Entwicklung

Die Design-Phase hält einige Schwierigkeiten und Entscheidungen bereit. Zahlreiche Entwürfe werden entwickelt und angepasst, Prototypen getestet und bearbeitet. Im schlechtesten Fall entsteht viel Müll aus verworfenen Ideen und Prototypen. Das ist nicht nur teuer, sondern auch schlecht für die Umweltbilanz. Eine Möglichkeit, in diesem Stadium schneller und effizienter zu arbeiten, ist das Nutzen digitaler Modelle. Besonders in der Automobilindustrie seien diese bereits weit verbreitet, schreibt Thelemann. Neue Teile würden als digitales Modell erstellt und getestet. So können Fehler bereits in dieser frühen Phase behoben werden, weniger Prototypen landen im Abfall und das Unternehmen wirtschaftet ressourcenschonender.

Produktion

Viele Unternehmen setzen auf Machine Learning und KI, um ihre Produktivität zu steigern. Aber auch Nachhaltigkeitsbestrebungen können von der Analyse von Daten profitieren. Mit Supply-Chain-Management-Systemen lässt sich die Beschaffung besser und effizienter planen. Zudem kann KI im Qualitätsmanagement eingesetzt werden, um fehlerhafte Produkte zu erkennen, auszusortieren und die Ursache für Qualitätsmängel zu finden. Das erhöht die Produktqualität, es entsteht weniger Ausschuss und Material wird effizienter genutzt.

In der Produktion könnten Unternehmen besonders gut Maßnahmen ergreifen, um ihren eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, so Thelemann. Zum Beispiel könnten sie erneuerbare Energien nutzen. Auch Techniken wie Predictive Maintenance könnten helfen.

Nutzung & Wiederverwendung

Immer mehr Menschen haben ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und verlangen langlebigere Produkte. Darauf müssen Unternehmen reagieren, etwa durch nachhaltige und reparierbare Produkte. In diesem Stadium des Lebenszyklus könnten Daten Aufschluss geben, so Thelemann. Auswertungen zur Nutzung von Geräten oder Fehlermeldungen geben Einblicke, wo Probleme bei einem bestimmten Produkt liegen und wo sie in Zukunft verbessert werden können. Je länger ein Produkt genutzt wird, umso besser für die Umweltbilanz.

Recycling und Entsorgung

Wie aber können neuere Technologien helfen, wenn ein Produkt entsorgt wird? Die Herausforderung liegt darin, Produkte so zu recyceln, dass möglichst viel von ihnen wiederverwendet werden kann. Derzeit werden etwa ein Prozent der kritischen Bestandteile und seltenen Erden richtig recycelt. Mit künstlicher Intelligenz können effizientere Recyclingprozesse entwickelt werden. Das beginnt schon bei der Mülltrennung. Robotergreifarme mit speziellen Sensoren können etwa automatisch verschiedene Materialien erkennen und aussortieren.

Schritt für Schritt

Die Herausforderungen seien nicht klein und würden auch nicht weniger, schreibt Thelemann. Die gerade vergangene Weltklimakonferenz in Ägypten sei längst nicht das erste Mal, dass uns die Dringlichkeit des Handelns vor Augen geführt wurde, und es werde nicht das letzte Mal sein. Neue Technologien können helfen, in allen Stadien des Produkt-Lebenszyklus, Lösungen zu finden und Schritt für Schritt die Umweltbilanz ihrer Produkte zu verbessern.


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