96 Prozent der Unternehmen und 90 Prozent der Verbraucher sind der Ansicht, dass IoT-Sicherheitsvorschriften erforderlich sind – und wünschen ein Eingreifen von staatlicher Seite. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Untersuchung, bei der Gemalto 10.500 Anwender und 1.050 IT-Entscheider weltweit zur IT-Sicherheit von Internet of Things-Anwendungen befragt hat.

Portrait Jason Hart, CTO Data Protection bei Gemalto
Jason Hart, CTO Data Protection bei Gemalto (Bild: Gemalto GmbH)

Im letzten Jahr sorgten Angriffe über das Mirai IoT-Botnet für zahlreiche Ausfälle von DSL-Routern. Vor wenigen Tagen wurde eine Schwachstelle in Smart Home-Lösungen von LG und der Aufbau eines neuen, noch größeren IoT-Botnetzes bekannt. Die Vorfälle zeigen, dass es mit der IT-Sicherheit von Internet of Things-Anwendungen viel zu oft nicht weit her ist. Gemalto hat jetzt in einer Untersuchung herausgefunden, dass 90 Prozent der Verbraucher kein Vertrauen in die Sicherheit von IoT (Internet of Things) haben. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der Befragung, weil zwei Drittel der Benutzer und fast 80 Prozent aller Organisationen der Meinung sind, dass Regierungen Sicherheitsvorschriften für das IoT festlegen sollten.

Unsicherheit im IoT

Am meisten fürchten sich die Verbraucher davor, dass Hacker die Kontrolle über ihre Geräte übernehmen könnten (angeführt von zwei Dritteln der Befragten). Tatsächlich wurde dies als schlimmer eingestuft als eine mögliche Preisgabe von Daten (60 Prozent) und Cyberkriminelle, die auf private Informationen zugreifen (54 Prozent). Obgleich mehr als die Hälfte der Verbraucher (54 Prozent) ein IoT-Gerät besitzt, sind nur 14 Prozent der Ansicht, dass sie im Hinblick auf die Sicherheit dieser Geräte genau Bescheid wissen. Dies zeigt, dass sowohl Anwender als auch Unternehmen diesbezüglich besser informiert werden müssen.

Zwei Drittel der Firmen verschlüsseln

Im Bezug auf Investionen in die IT-Sicherheit zeigt die Umfrage, dass IoT-Gerätehersteller und -Serviceanbieter lediglich elf Prozent ihres gesamten IoT-Budgets in die Sicherheit ihrer Devices investieren. Der Studie zufolge sind sich die Hersteller und Dienstleister bewusst, wie wichtig der Schutz der Geräte und der Daten ist, die diese generieren oder übertragen. Die Hälfte der Unternehmen hat das Security by Design-Prinzip eingeführt. Dabei findet das Thema Datenschutz bereits in der Entwurfsphase des Softwareentwicklungsprozesses Berücksichtigung. Zwei Drittel der Firmen geben an, dass Verschlüsselung ihr wichtigstes Verfahren zu Sicherung der IoT-Geräte ist. Dabei verschlüsseln 62 Prozent die Daten, sobald sie auf ihren IoT-Geräten empfangen werden, und 59 Prozent verschlüsseln die Daten, sobald sie gesendet werden. 92 Prozent der Organisationen stellten nach der Einführung von IoT-Sicherheitsvorkehrungen fest, dass sowohl ihr Absatz als auch die Nutzung ihrer Produkte gestiegen sind.

Der Staat soll Regeln setzen

Der Umfrage zufolge befürworten Unternehmen Vorschriften, die klar machen, wer für die Sicherheit von IoT-Geräten und Daten zu jedem Zeitpunkt vom Entwicklungsprozess bis zum Endprodukt verantwortlich ist (61 Prozent) und welche Folgen eine Nichteinhaltung hat (55 Prozent). Tatsächlich sind nahezu alle Unternehmen (96 Prozent) und Verbraucher (90 Prozent) an staatlich verordneten IoT-Sicherheitsvorschriften interessiert. „Sicherheit von IoT-Geräten sind ein kritisches Thema für Verbraucher und Unternehmen. Sie haben wenig Vertrauen in die Fähigkeit von Serviceanbietern und Herstellern im Bereich IoT. Viele zweifeln an deren Fähigkeit, solche Endpunkte richtig zu schützen. Dabei sollte die Unversehrtheit der Daten, die durch diese Geräte generiert, gespeichert und übertragen werden, höchste Priorität haben”, erklärt Jason Hart (Bild), CTO Data Protection bei Gemalto. „Eine Verordnung wie die DSGVO zeigt, dass Regierungen sich langsam der Gefahren und langfristigen Schäden, die Cyberattacken in unserem Alltag auslösen können, bewusst werden. Auf dem Gebiet der IoT-Sicherheit müssen sie aber noch mehr tun. Erst wenn Wirtschaft und Gesellschaft Vertrauen in IoT hat, wird es sich wirklich durchsetzen können.”

Das unabhängige Marktforschungsinstitut Vanson Bourne hat 1.050 IT-Entscheider und 10.500 Anwender in den USA, UK, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Australien, Brasilien, Benelux, im Nahen Osten und Südafrika für Gemalto zum Thema IoT befragt. Die Unternehmen hatten mindestens 250 Mitarbeiter. Die Befragung wurde im Juli 2017 telefonisch durchgeführt.







  • Service Desk für alle Standorte

    Mehrere Standorte, ein System: Die Wittman Group hat in Zusammenarbeit mit Matrix42 ihren IT-Service-Desk neu strukturiert und so die zuvor existierenden Datensilos…


  • MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung

    Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.


  • Digitale Zwillinge automatisch rekonfigurieren

    Der Digitale Zwilling einer Produktionsanlage ermöglicht die Simulation des Verhaltens aktueller Konfigurationen. Die Implementierung neuer Produktionskonfigurationen kann so bereits im Vorfeld getestet…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…