Unternehmen erhöhen ihre Investitionen in KI-Systeme zum Schutz vor der nächsten Generation von Cyberangriffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Capgemini Research Institute. Demnach glauben rund zwei Drittel der Unternehmen, ohne KI nicht in der Lage zu sein, auf kritische Bedrohungen reagieren zu können. Befragt wurden 850 Führungskräfte unterschiedlicher Branchen.

Durch technologische Entwicklungen nimmt die Anzahl der Endgeräte in Unternehmen stetig zu — somit steigt auch die Anzahl der Angriffspunkte für Cyberkriminelle. 56% der Führungskräfte weltweit (Deutschland: 46%) sagen, dass ihre Cybersicherheitsanalysten von der Vielzahl der Datenpunkte, die sie überwachen müssen, überfordert seien. Darüber hinaus hat sich die Art der Cyberrisiken, die ein sofortiges Eingreifen erfordern oder von Cyberanalysten nicht schnell genug behoben werden können, deutlich erhöht:

  • Cyberangriffe auf zeitkritische Anwendungen: International gaben 42% an, dass diese gestiegen sind – um durchschnittlich 16%.
  • Automatisierte Angriffe, die in einem so hohen Tempo mutieren, dass sie durch traditionelle Reaktionssysteme nicht neutralisiert werden können. Laut 43% der Befragten hat deren Häufigkeit um durchschnittlich 15% zugenommen

Angesichts dieser neuen Bedrohungen sind 69% der befragten Unternehmen der Ansicht, ohne den Einsatz von KI nicht auf kritische Cyberangriffe reagieren zu können. Bereits um solche Bedrohungen identifizieren zu können, benötigen 61% weltweit sowie 51% der deutschen Unternehmen nach eigener Aussage KI.

Kosten senken, Reaktionszeit verkürzen

Weltweit geben 64% der Befragten an, durch den KI-Einsatz die Kosten für die Erkennung von Verletzungen und die Reaktion senken zu können – durchschnittlich 12%. In Deutschland haben 49% der Befragten eine Kostensenkung verzeichnet. 74% der Studienteilnehmer weltweit (Deutschland: 63%) geben an, dass durch KI eine kürzere Reaktionszeit ermöglicht wird: diese wird um durchschnittlich 12% reduziert. 69% weltweit (Deutschland: 56%) beobachten zudem, dass KI die Genauigkeit bei der Erkennung von Verstößen verbessert. Weitere 60% (Deutschland: 57%) geben an, dass KI die Zeit zur Analyse von Fehlalarmen verkürzt.

Budgets werden erhöht

Für das Geschäftsjahr 2020 wollen 48% der Studienteilnehmer die Budgets für KI in der Cybersicherheit um fast ein Drittel (29%) erhöhen. 73% testen bereits entsprechende Anwendungsfälle. Jedes fünfte der befragten Unternehmen nutzte KI in diesem Bereich bereits vor 2019. 63% planen jedoch, KI bis 2020 einzusetzen, um ihre Verteidigung zu stärken.

Als größte Herausforderung bei der Implementierung von KI für Cybersicherheit sehen die Befragten das mangelnde Verständnis dafür, wie Anwendungsfälle vom Proof of Concept bis zur flächendeckenden Umsetzung skaliert werden können. 69% gaben zu, dass sie in diesem Bereich zu kämpfen hatten.