Industrielle Cybersecurity 2021

Gefahrenpotenzial steigt weiter

Beitrag drucken

Was wird sich bei der Sicherheit kritischer Infrastrukturen, Industrie- und Produktionsanlagen im neuen Jahr ändern? Welche Herausforderungen erwarten die Sicherheitsverantwortlichen, welche Trends zeichnen sich ab? Die Experten für industrielle Cybersecurity von Claroty blicken auf die nächsten zwölf Monate.

(Bild: ©deepagopi2011/stock.adobe.com)

Fest steht: Durch die zunehmende Konvergenz von IT- und OT-Netzwerken wächst die Angriffsoberfläche weiter. Allerdings steigt auch das Bewusstsein der Führungskräfte für diese Herausforderungen. So spielt nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise das Thema Remote Work auch im industriellen Umfeld eine immer größere Rolle. „Wir sehen auch in Deutschland eine immer stärker wachsende Nachfrage nach Remote Access-Lösungen“, sagt Max Rahner, Claroty-Sales Director DACH. „Dabei ist das Thema Sicherheit ein entscheidender Faktor, da Angriffe und Störungen der Anlagen gravierende und kostspielige Folgen haben. Gleichzeitig erlaubt ein sicherer Fernzugriff aber auch verbesserte Prozesse, etwa im Bereich der Fernwartung oder beim Betrieb entfernt gelegener Standorte. Nicht nur das Homeoffice wird zum ‚New Normal‘ werden, sondern im industriellen Umfeld auch des ‚Home Industrial Control‘.“ Entsprechend nimmt die Bedeutung der Cloud auch im industriellen Bereich immer stärker zu. Die Migration in die Cloud bei OT-Anwendungen ist bereits im Gange und wird sich 2021 noch weiter beschleunigen. Hierdurch kommt es zu einer Vereinheitlichung der gesamten Infrastruktur, wodurch die Lücke zwischen IT und OT weiter geschlossen wird. Den operativen Chancen stehen dadurch aber auch erhöhte Risiken gegenüber. Es muss leider davon ausgegangen werden, dass Ransomware-Angriffe weiter deutlich zunehmen. Oftmals überwachen industrielle Steuerungssysteme und OT-Geräte kritische Prozesse und können nicht einfach ausgetauscht oder für Updates abgeschaltet werden, ohne dass es zu schwerwiegenden und kostspieligen Produktionsunterbrechungen kommt. Sie sind also traditionell weniger resilient und wesentlich schwerer zu aktualisieren und zu patchen als IT-Systeme. Entsprechend werden konvergierte IT/OT-Netzwerke wahrscheinlich das nächste fruchtbare Jagdrevier für Angreifer sein. Eines muss allen Betreibern von Industrieanlagen, Infrastrukturen und Produktionsstätten klar sein: Kein Ziel ist für Angreifer zu klein oder zu unbedeutend. Insofern sollte jedes Unternehmen wachsam sein und vermehrt die Sicherheit seiner Anlagen im Blick haben.


Das könnte Sie auch interessieren:

Infineon leitet das europäisches Forschungsprojekt EECONE, das Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Elektronikindustrie fördern soll. Insgesamt sind 49 Partner beteiligt.‣ weiterlesen

Mercedes-Benz will mit dem Werk im baden-württembergischen Rastatt eine Blaupause für weitere Werke schaffen. Der Autobauer hat dort unter anderem eine neue Produktionslinie mit digitalen Simulationstechniken umgerüstet.‣ weiterlesen

Die MES-Software von Forcam kann zukünftig in der Cloud-Infrastruktur des Cloud-Spezialisten Continum betrieben werden. Beide Unternehmen haben dazu eine strategische Partnerschaft vereinbart.‣ weiterlesen

Im Centre for European Research in Trusted AI (Certain) wollen die Beteiligten Technologien entwickeln, bei denen vertrauenswürdige künstliche Intelligenz einen Schwerpunkt bildet. Der Projekt-Kick-off fand nun in Saarbrücken statt.‣ weiterlesen

Patentanmeldungen im Bereich der additiven Fertigung (3D-Druck) sind zwischen 2013 und 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 26,3 Prozent gestiegen. Wie das Europäische Patentamt weiter berichtet, wurden seit 2001 weltweit mehr als 50.000 bedeutende Erfindungen im Zusammenhang mit 3D-Druck-Technologien als internationale Patentfamilien (IPF) veröffentlicht.‣ weiterlesen

570 Aussteller präsentieren vom 3. bis zum 5. Oktober im dänischen Herning Innovationen für die europäische Industrie. Rund 100 Aussteller kommen aus Deutschland.‣ weiterlesen

Nach Proelia, IambOO und Giuneco hat der Softwareanbieter Remira mit Optisoft und Gea Soft zwei weitere Unternehmen in Italien übernommen.‣ weiterlesen

Zsuzsanna Friedl wird HR-Chefin bei T-Systems und löst zum 1. Januar Georg Pepping ab, der das Unternehmen verlässt.‣ weiterlesen

Der Robotikspezialist Exotec hat Christian Eberle zum Maintenance Director für Zentraleuropa ernannt. Der studierte Maschinenbauer war zuletzt für Amazon tätig.‣ weiterlesen

Check Point Software Technologies hat in der ersten Hälfte des Jahres 2023 einen massiven Anstieg von DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) beobachtet. Die Attacken haben dabei ein neues Niveau an Raffinesse, Häufigkeit und Umfang erreicht, mit dem sich Unternehmen nun auseinandersetzen müssen.‣ weiterlesen