Bei der Digitalisierung ist die Getränkeindustrie mit ihren hochkomplexen Anlagen ganz weit vorne. Durch die Vernetzung von Investitionsgütern steigen aber auch meist die Anforderungen an die IT-Sicherheit. Der Hersteller von Scada- und HMI-Lösungen Copa-Data hat nun 228 Unternehmen der Branche gefragt, wie sie zur IT-Sicherheit stehen. Das Ergebnis: Ihr Stellenwert wird in der Produktion von mehr als der Hälfte der Unternehmen als mittel bis niedrig eingeschätzt.

Bild: Copa Data

Die Produktion ist in vielen Unternehmen längst an das Internet gekoppelt. Über den Tablet-PC kann der Produktionsleiter auf Daten zugreifen und Maschinen steuern. Neben den Vorteilen, welche die vernetzte Produktion mit sich bringt, sollten die Gefahren jedoch nicht unterschätzt werden. Maschinen, die miteinander kommunizieren, können für Angriffe von außen genutzt werden. Doch lediglich bei 13,2 Prozent der Unternehmen hat das Thema Cyber-Security in der Produktion eine sehr hohe Priorität. 35,1 Prozent bewerten die IT-Sicherheit sogar als sehr gering. Je größer das Unternehmen (Copa-Data misst dies am Output), desto höher wird das Thema Sicherheit priorisiert. Ein möglicher Grund für diese Einschätzung: Die Verantwortlichkeit für die IT-Sicherheit in der Produktion liegt nach wie vor in den meisten Unternehmen bei den Produktionsteams (43 Prozent). Nur bei 19,7 Prozent der Unternehmen tragen IT-Abteilungen die Verantwortung.

Veraltete Systeme gefährden die Produktion

Wichtig für die Sicherheit sind vor allem aktuelle Systeme und regelmäßige Sicherheitsupdates. Laut Umfrage jedoch ist in der Getränkeindustrie eine veraltete Software das am meisten genutzte Betriebssystem für die Produktion: Jedes fünfte Unternehmen nutzt noch Windows XP. Das Betriebssystem wird bereits seit 2014 nicht mehr von Microsoft unterstützt, es gibt dafür also keine Sicherheitsupdates mehr. Hier ist das Risiko höher, Opfer eines Cyber-Angriffes zu werden. Auch verfügen nur rund die Hälfte der Unternehmen über eine Strategie oder einen Workflow zu System-Updates. Noch ist also viel zu tun, damit die Digitalisierung in Einzelfällen nicht nach hinten losgeht.