Bedeutung bestimmter Funktionen nimmt zu
Laut Studie werde die Bedeutung bestimmter Funktionen branchenübergreifend zunehmen, darunter Datenanalysten und Wissenschaftler, Software- und Anwenundgsentwickler sowie E-Commerce- und Social-Media-Spezialisten. Außerdem gehen die Studienautoren davon aus, dass Funktionen, die ‚ausgeprägte menschliche Fähigkeiten‘ erfordern zunehmend nachgefragt werden — dazu gehören u.a. Verkaufs- und Marketing Berufe. „Unternehmen müssen ihre Automatisierungspläne durch umfassende Erweiterungsstrategien ergänzen. Denn damit sie im Zeitalter der Maschinen dynamisch, differenziert und wettbewerbsfähig bleiben, müssen Unternehmen in ihr Humankapital investieren. Dies ist sowohl eine moralische als auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Ohne proaktive Ansätze könnten Unternehmen und Arbeitnehmer das wirtschaftliche Potenzial der Vierten Industriellen Revolution ungenutzt verstreichen lassen“, so die Aussage von Saadia Zahidi, der Leiterin des Centre for the New Economy and Society, auf dem Weltwirtschaftsforum.
Arbeitsplatzperspektiven bis 2022
Während ein positives Netto-Jobwachstum erwartet wird, verändern sich Qualität, Standort, Format und Dauer der neuen Stellen: Unternehmen werden, so die Prognose, vermehrt auf auftragsbezogen arbeitende Fachfirmen zurückgreifen, flexiblere Arbeitsplatzvereinbarungen für die Mitarbeiter finden, Telearbeiter einsetzen und die Standorte ihrer Organisation ändern müssen, um den Zugang zu Talenten gewährleisten zu können. Die Studie geht weiter davon aus, dass sich Arbeitsplätze nicht einheitlich entwickeln werden. Je nach Ausgangsbedingungen, verfügbaren Fertigkeiten, Technologieakzeptanz und Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte werden unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Branchen zu spüren sein.
Unterschiede je nach Branche
Das Ausmaß der Verdrängung von Arbeitsstellen wird voraussichtlich stark variieren. Beispielsweise ist der Anteil der Unternehmen, die mit Arbeitsplatzverlusten rechnen, im Bergbau und in der Metall-, Verbraucher-, Informations- und Technologiebranche höher als bei Unternehmen im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen. Funktionen und Fähigkeiten, die in einer Branche zunehmend verschwinden, werden in anderen Branchen stärker benötigt. Diese Ergebnisse deuten auf potenzielle Möglichkeiten für koordinierte Strategien für einen branchenübergreifenden Stellenübergang hin, so die Autoren.