Deloitte-Report: Markteinbrüche von bis zu einem Drittel

Auch wenn E-Mobilität und autonomes Fahren für Autobauer und Zulieferer neue Chancen mit sich bringen, geht mit den neuen Technologien auch eine erhebliche Umstellung einher. Für einige Bereiche, wie etwa Batterien oder Sensoren, wird ein Wachstum von bis zu 1.000 Prozent prognostiziert — andere Bereiche, wie etwa Getriebe und Auspuffsysteme, werden schrumpfen.


Das geht aus dem Deloitte-Report ‚The Future of the Automotive Value Chain: Supplier Industry Outlook 2025‘ hervor. Wie genau sich die Veränderungen auswirken könnten, demonstriert der Report anhand von vier unterschiedlichen Szenarien zur potenziellen Rolle des Automobils im Jahr 2025 und einer Modellierung von Marktvolumina in den Regionen Deutschland, China und NAFTA.  „Komponenten für konventionelle Antriebssysteme, aber auch generell Produkte der stahl- oder gummiverarbeitenden Industrie werden bis zum Jahr 2025 im Gesamtvolumen stark nachlassen. In Euro und Cent bedeutet das: Während beispielsweise der Markt für Batterien und Brennstoffzellen von heute 5,5 Milliarden Euro – im besten Fall – auf über 81 Milliarden im Jahr 2025 wächst, schrumpft derjenige für Getriebe von jetzt 61 Milliarden auf – im schlechtesten Fall – nur noch 39 Milliarden in sieben Jahren*“, erklärt Dr. Nikolaus Helbig, Partner Strategy & Operations bei Deloitte.

Technologieführer oder Commodity-Hersteller?

Die vier möglichen Funktionen der Automotive-Industrie im Jahr 2025 sind die eines umfassenden Daten- und Mobilitätsmanagers mit einer dominanten Stellung und einem starken E-Mobilitätssegment oder aber die Funktion als Anbieter in einem technologisch eher stagnierenden Markt, in dem die OEMs aus einer defensiven Haltung heraus neue technologieaffine Wettbewerber abwehren konnten. In der dritten Variante werden Automobile zum reinen Gebrauchsgegenstand ohne besonderen technischen Anspruch – Privatwagen stellen dabei eher die Ausnahme dar. Bei Möglichkeit vier beanspruchen IT-Hersteller große Teile des Markts für sich. Die OEMs stellen lediglich die Basis zur Verfügung, können sich dabei aber über besonders hochwertige ‚Plattformen‘ differenzieren.

Unterschiedliche Perspektiven für Zulieferer

Auf die Zulieferer kommt, je nach Szenario, eine unterschiedliche Position zu: Sie können von einer Aufwertung als Partner der OEMs profitieren oder ihre bisherige Rolle beibehalten. Im dritten Szenario würden sie die ‚anonyme‘ Massenmobilität durch ein entsprechendes Serviceportfolio unterstützen, zum Beispiel in Gestalt von Pricing-Modellen, die sich am konkreten Gebrauch orientieren. Kommt es zu einem großangelegten Eintritt von Tech-Anbietern in den Automotive-Markt, würden die Zulieferer unterschiedliche Allianzen mit ihnen bilden und teilweise die heutige Funktion der OEMs übernehmen.

Konventionelle Komponenten verlieren

Im Zuge der technischen Entwicklung werden Autobauer für den Großteil – laut Deloitte Modellrechnung annähernd 80% – der Komponentengruppen deutlich weniger Geld ausgegeben (können) als heute. Das gilt etwa für solche, die im direkten Zusammenhang mit Verbrennungsmotoren oder konventionellen Getrieben stehen. Elemente wie Sensoren gewinnen allerdings an Bedeutung.

Deloitte Consulting GmbH
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