Bestandsdaten digital erfassen, operative Prozesskosten für die Lagerhaltung von c-Teilen reduzieren: Der Automatisierungsspezialist Balluff hat mit dem Smart Reordering System eine Lösung entwickelt, mit der Lagerbestände bedarfsgerecht aufgestockt werden können. Der Verpackungsspezialist Just Pack nutzt die Lösungen bereits, um neue Services anzubieten.
Mit dem Smart Reordering System von Balluff optimiert Just Pack sein Liefermanagement, indem die tatsächlichen Bestände am Verbrauchsort IIoT-basiert erfasst werden – geliefert wird erst, wenn diese einen Schwellenwert unterschreiten. (Bild: Balluff GmbH)
Lagerbestände werden oft noch manuell verwaltet und überwacht, hinzu kommen festgelegte Zeitintervalle für die Materialbereitstellung. Solche Prozesse sind fehleranfällig und unflexibel. Das ist etwa bei sogenannten c-Teilen ein Problem, die stets verfügbar sein müssen. Weil sich bei diesen Verpackungen aufgrund der kleinen Bestellmenge die notwendigen innerbetrieblichen Prozesse sehr oft wiederholen, sind die Beschaffungskosten hoch. Der Verpackungsspezialist Just Pack aus Aspach im Rems-Murr-Kreis hat daher gemeinsam mit dem Automatisierungsspezialisten Balluff den Service ‚e-Kanban Pack+‘ entwickelt. Auf Basis des Smart Reordering Systems von Balluff können damit die operativen Prozesskosten für die Lagerhaltung von c-Teilen signifikant reduziert werden.
Automatische Bestandsüberwachung
Kanban orientiert sich am tatsächlichen Verbrauch von Materialien direkt am Bereitstell- bzw. Entnahmeort. Ziel dieser Methode ist es, die Wertschöpfungskette in der Produktion mit ihren mehrstufigen Integrationsketten kostenoptimal zu steuern. Dabei erfolgen die Entnahmen aus und das Nachliefern in die jeweiligen Pufferlagern asynchron. „Das Smart Reordering System von Balluff überträgt diesen Ansatz ins Zeitalter der Digitalisierung“, erklärt Sebastian Köhler, Programmmanager bei Balluff. Die automatische Überwachung von Lagerfüllständen wird durch einen batteriebetriebenen optischen Sensor ermöglicht. Dieser kann etwa mit Klebeband oder Kabelbinder installiert werden. Die Datenübertragung geschieht wahlweise über LTE oder Ethernet. Einzig eine Steckdose zum Betreiben des Gateways ist notwendig.
Sogenannte c-Teile, wie Verpackungen, machen etwa 20 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens aus, verursachen aber 80 Prozent der Beschaffungskosten. (Bild: Just Pack)
Zugriff per Cloud
Per Cloud-Anbindung erfolgt die direkte Bedarfsmitteilung bei Unterschreiten kritischer Lagerbestände beispielsweise per E-Mail. Für Pilotinstallationen eignet sich der Gateway-Betrieb mit Mobilfunkkarte, da so keine Daten über die eigene Firewall und IT der Kunden ausgetauscht werden müssen. Auf die Cloud-Applikation kann geräte- und ortsunabhängig über das Internet zugegriffen werden. „Das Smart Reordering System bedarf keiner Verkabelung – bei der Installation ist also kein Betriebselektriker notwendig. Der Sensor wird einfach an besagte Stelle geklebt oder geschraubt. Somit entstehen keine Installationskosten. Außerdem ist die Handhabung wirklich sehr einfach“, erklärt Chris Merz, Verpackungsberater im Außendienst bei Just Pack.
Pilotinstallation bei Hainbuch
Eine erste Pilotinstallation des Systems wurde bei Hainbuch, einem Hersteller von Spannmitteln, implementiert. Dort wurden die Lagerbestände zuvor ausschließlich manuell überwacht. Hainbuch ist Kanban-Kunde von Just Pack, was bedeutet, dass ein jährlicher Rahmenvertrag für die Lieferung von c-Teilen vorliegt. Der Verpackungsspezialist sorgt für die Verfügbarkeit von Verpackungsmaterialien, ohne dass der Einkauf von Hainbuch eingebunden ist. Mitarbeiter von Just Pack haben direkten Zugang zum Hainbuch-Lager, um Lieferverzögerungen zu vermeiden. Insgesamt wurden acht Sensoren zur Bestandsüberwachung von bevorrateten Kartonagen im Hainbuch-Lager angebracht. Das Projekt läuft seit Mitte 2021, wobei noch nicht alle in Frage kommenden Lagerplätze bestückt wurden. Der optische Sensor erfasst den Lagerfüllstand über eine Entfernungsmessung zu den Objekten. Dazu ist der Sensor über dem zu überwachenden Verpackungsbestand befestigt. Im Vorfeld wurde jeweils der volle und der leere Zustand definiert. Die jeweilige Änderung der Bestandsmenge durch die Entnahme erkennt der Sensor durch den reflektierten Weitenkegel. Verschiedene in der Cloud-Lösung hinterlegte Statistiken unterstützen bei der Auswertung.
Um wirkungsvolles Bestandsmanagement kommt kaum ein Fertiger herum. Das Optimierungspotenzial ist entsprechend oft hoch. (Bild: Balluff GmbH)
Flexible Anwendung
„Das Pilotprojekt befindet sich auf einem guten Weg“, erklärt Köhler. „Derzeit arbeiten wir daran, das System weiter zu optimieren. Nicht jede Verpackung ist gleich. Es gibt beispielsweise Europaletten mit zusammengefalteten Kartonagen, Kunststoffpaletten, die ineinander genestet sind oder große Palettencontainer, beispielsweise gefüllt mit Schaumeinlagen zur Fixierung der Hainbuch-Produkte. Für jeden Anwendungsfall müssen die Messwerte der Sensoren etwas anders verarbeitet werden.“ Ändert sich der Lagerplatz, kann auch der Sensor den Platz wechseln. Hainbuch möchte zukünftig noch weitere Lagerplätze mit Sensoren bestücken. Derzeit inspiziert Chris Merz einmal die Woche das Lager des Spannmittelherstellers. Das Ziel ist, diesen Vorgang auf einmal monatlich zu reduzieren. Und auch die vollautomatisierte Belieferung auf der Agenda. So steht bei Just Pack ein eigener Lkw-Fuhrpark zur Verfügung. Die Fahrer haben Zugangsberechtigung zum Kundenlager und können fehlende Bestände ersetzen. Mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern können mithilfe des Smart Reordering Systems nun mehr Kunden bedient werden.
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