Grundlagen für den Projektstart

Mit dem IoT auf Erfolgskurs

Wie werden sich die Investitionen und Ressourcen in Ihrem Unternehmen im Bezug auf „IoT & Smart Products“ bis zum Jahr 2020 entwickeln? (Bild: Tech Data AS GmbH)
Wie werden sich die Investitionen und Ressourcen in Ihrem Unternehmen im Bezug auf „IoT & Smart Products“ bis zum Jahr 2020 entwickeln? (Bild: Tech Data AS GmbH)

Drei vielversprechende Szenarien

Der IoT-Footprint deutscher Unternehmen erstreckt sich häufig über mehrere Anwendungsfelder. Im Mittelpunkt stehen der Service- und Produktionsbereich sowie die Messung von Prozessaktivitäten. Insbesondere die drei folgenden Ziele werden von Firmen aktuell häufig verfolgt:

Predictive Maintenance: Die Auswertung der Streaming-Daten von Sensoren und Devices ermöglicht die permanente Zustandsbeurteilung von Maschinen, sodass Warnsignale erkannt und automatisierte Wartungsprozesse angestoßen werden können.
Anlageneffizienz: Die Messung der Ressourcen-Effizienz sichert die Kontrolle der Anlagen und Produktionsstraßen. Asset-Efficiency-Analysen ermöglichen die Ortung wichtiger Produkte entlang der Lieferkette, zum Beispiel Rohstoffe. Die Logistik soll optimiert und Diebstähle aufgedeckt werden.
Connected Cars: Computergestützte Fahrzeuge verbinden eine Vielzahl an Automatisierungsprozessen bis hin zum autonomen Fahren. Gegenwärtige Systeme können beispielsweise Fahrbahnlinien und Verkehrszeichen erkennen.

Branchen mit IoT-Fokus

Nicht alle Branchen etablieren IoT-Technologie im gleichen Tempo. In Umfragen scheinen einige Wirtschaftszweige eine Vorreiterrolle einzunehmen:
Die Automobilhersteller und Zulieferer stehen im Zentrum der Megatrends Elektromobilität, autonomes Fahren und Umweltschutz. Use Cases für die Service- und Produktionsprozesse werden schon in naher Zukunft ein starker Antriebsmotor sein.
Im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigen sich die Verantwortlichen mit der Automatisierung der Produktion sowie mit Serviceabläufen, die vom maschinellen Lernen profitieren.
In der Logistik- und Verkehrsbranche sollen Analytics-Lösungen Wettbewerbsvorteile erbringen, indem sie die Lieferketten verbessern helfen. Die Prozesse beim Lagern, Kommissionieren, Verpacken und Transportieren von Waren lassen sich mit der Vernetzung über das Internet oft erheblich vereinfachen.
Im Gesundheitswesen arbeiten Krankenkassen, Pharma-Unternehmen und Kliniken an Konzepten in den Bereichen Medizingeräte, Medikation und Patientenüberwachung.

Eine Kultmarke neu erfinden

Wie ein traditionell aufgestelltes Unternehmen digitale Produkte entwickeln kann, beschreibt die Tech Data-Studie ein einem Referenzprojekt von IBM. Dabei geht es um das erste vollelektrische Motorrad von Harley Davidson. Mit dem Produkt samt IoT-Unterbau und der Initiative ‚Driving Experience‘ will die amerikanische Kultmarke jüngere, umweltbewusste Käufer ansprechen. Die digitale Wertschöpfung unterscheidet sich fundamental von der klassischen Produktpalette des Motorradherstellers. So kann Harley-Davidson beispielsweise mit den Backend-Services des IoT die Lade- und Stromverbrauchsparameter der Zweiräder optimieren.


Tipps für den IoT-Einstieg
Technologie ist nicht alles: In der Startphase ist die Kreativität und das Ausloten der eigenen Möglichkeiten wichtiger – in Teamarbeit und ohne technologische Vorgaben.
Auf IoT-Innovationen setzen: Die ersten IoT-Projekte sollten nicht in Konkurrenz zueinander stehen, der Austausch von Ideen und Erfahrungen ist wichtiger. Dazu bedarf es eines Netzwerks verschiedener Abteilungen.
IoT-getriebene Businessmodelle entwickeln: Die Verbindung der passenden Technologie- und Businessmodellen ist elementar. So machen beispielsweise Cloud-native Technologien viele Go-to-Market-Modelle möglich, weil sie meist vergleichsweise geringe Betriebskosten verursachen.
Use Cases definieren: Ein digitales Produkt besteht aus mehreren Komponenten und das digitale Portfolio aus verschiedenen Produkten. Dafür ist ein Portfoliomanagement erforderlich, das die mit strukturellen Anforderungen an die IoT-Plattform beinhaltet.
Cloud-Backend etablieren: Neben der direkten Kundeninteraktion stehen viele digitale Prozesse und die Business Logic. Hochwertige Plattformdienste für Analytics und Machine Learning führen hier schneller zum Ziel als Eigenentwicklungen.
User Experience verbessern: Viele moderne Software-Architekturen enthalten lose gekoppelte Komponenten. Ein ausgereiftes Plattform-Management stellt die nötige Stabilität und permanente Updates sicher. IBM setzt beispielsweise auf Red Hat OpenShift und das unabhängige Container-Management Kubernetes.