Lager planen im Holodeck

Planen wie Captain Picard

Viel Science Fiction aus dem Star Trek-Universum hat in den vergangenen Jahren den Sprung in die Realität geschafft, etwa sprachgesteuerte Computer oder 3D-Drucker, die oft mit den Replikatoren der Serie verglichen werden. Mit dem Holodeck der Ehrhardt + Partner-Gruppe kann nun eine ganze Gruppe ohne Brille in die virtuelle Welt eintauchen. Im Vordergrund steht bislang die Lagerplanung – aber der Betreiber ist neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen.

Im Holodeck der EPG können bis zu zwölf Personen in virtuelle Welten eintauchen. (Bild: Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG)
Bild: Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG

Die Zeiten, in denen Lager mithilfe von statischen CAD-Modellen oder gar eindimensionalen Zeichnungen entwickelt werden mussten, sind vorbei. Speziell für die Logistikplanung und -beratung hat die Ehrhardt + Partner Gruppe ein Virtual-Reality-Cave-System (Holodeck) für die Logistik eröffnet. Das Herz ist ein Besprechungsraum, in dem mit Projektion und Software eine virtuelle Umgebung geschaffen wird. Bis zu zwölf Personen haben dort etwa die Möglichkeit, sich auf einen computersimulierten Rundgang durch ein virtuelles Lager zu begeben – ohne eine VR-Brille aufzusetzen. Die Idee hinter dem Holodeck war, späteren Lagerbetreibern eine höhere Planungs- und Investitionssicherheit zu verschaffen. Lagerinfrastruktur und -prozesse können im Holodeck realitätsgetreu abgebildet und simuliert werden. Durch das multisensuale Zusammenspiel von Akustik und Visualisierung der Umgebungen bekommen Besucherer den Eindruck vermittelt, sich mitten im Lagergeschehen zu befinden, in dem sie sich virtuell auch bewegen können. „Mit dem Einsatz des Holodecks erreichen wir eine neue Entwicklungsstufe in der Logistikplanung und -beratung“, sagte Marco Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter der EPG, bei der Eröffnung am Hauptsitz der EPG in Boppard-Buchholz.

Nach dem Baukastenprinzip

Eine Visualisierungssoftware erlaubt logistische Planungen in Echtzeit nach dem Baukastenprinzip. Das bedeutet, dass CAD-Pläne, Baupläne beziehungsweise Grundrisszeichnungen eines Lagers auf den Besprechungstisch im Holodeck projiziert werden, während sich auf den umliegenden Wänden ein 3D-modelliertes-Lager aufbaut. Ermöglicht wird die Lösung durch eine Fünf-Seiten-Cave (Cave Automatic Virtual Environment) mit aktiver Stereoprojektion, die zur Visualisierung des Contents dient. Die Einsatzmöglichkeiten des Holodecks sind vielfältig. Die Simulation, Emulation und Visualisierung von logistischen Prozessen, wie beispielsweise der Steuerung des Materialflusses und die Abbildung automatischer Lagereinheiten, stellen zusätzliche Einsatzmöglichkeiten des Holodecks dar.

Offen für Ideen

Darüber hinaus eignet sich die Technologie auch für die Gestaltung von Präsentationsterminen. Durch die besondere Darstellungsform im Holodeck können interaktive 360°-Präsentationen und Videos vorgeführt werden. Die EPG plant darüber hinaus, die Räumlichkeiten an Interessenten zu vermieten. „Die Einsatzmöglichkeiten im VR-Bereich sind vielfältig – und das nicht nur in der Logistik. Wir freuen uns über den Austausch mit Unternehmen, um mögliche Szenarien gemeinsam zu besprechen“, sagt Dennis Kunz, Director Marketing der EPG.