Auf der letzten SPS-Messe präsentierte Kontron das neue Gerätemanagementsystem K-Port. Diese Ergänzung des noch jungen Susietec-Portfolios soll Anwendern helfen, IoT-Funktionen möglichst einfach auf ihre Automatisierungssysteme zu applizieren. Was das Tool leistet und wie es sich ins Software-Angebot des Hardware-Spezialisten einfügt.
Die lüfterlose industrielle Computer-Plattform KBox A-250 ist die Hardwarebasis für das IoT-Einsteigerpaket von Kontron. (Bild: Kontron AIS GmbH)
Viele assoziieren den Namen Kontron in erster Linie mit Single-Board-Computern und ähnlichen Standardprodukten etwa für das Internet der Dinge (IoT). Tatsächlich gehören neben industrietauglicher Rechnerhardware auch kundenspezifische Produkte für Datenverarbeitung und Automatisierung zum Portfolio der weltweit agierenden Firmengruppe. Die Software kommt in erster Linie von der Konzernmutter in Linz, die bis vor kurzem noch unter S&T AG firmierte, seit Jahresbeginn aber ebenfalls mit dem Namen Kontron auftritt. Weiterhin Teil der Firmengruppe ist Kontron Technologies, die neben Software auch ein weitreichendes Angebot an Service-Leistungen für hybride IoT-Cloud-Konzepte führt. Dazu gehören End-to-End-Service Level Agreements für bestimmte Märkte oder Projekte, Software-as-a-Service (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS)-Angebote, Cloud Hosting sowie Beratung zu Systemarchitekturen und Dimensionierung. Die Kontron AIS (Automatisierungs- und Informationssysteme) in Dresden hingegen ist bereits seit 1990 auf Software für echtzeitbasierte Steuerungssysteme spezialisiert.
Software-Toolset gestartet
Anfang 2018 präsentierte der Hersteller für industrielle Anwendungen das IoT-Software-Toolset Susietec. Damit lassen sich standortunabhängige und -übergreifende System errichten. Durch Zusammenstellung verschiedener Anwendungen sind diese Systeme skalierbar, bis hin zu kompletten Automatisierungssystemen für ganze Unternehmen. Dabei richtet sich das Portfolio insbesondere an Maschinen- und Anlagenbauer sowie Fabrikbetreiber.
Von Leitsystem bis Steuerung
Eine Kernkomponente des Angebotes ist FabEagleConnect, eine konfigurierbare Low-Code-Schnittstellenintegration für die Einbindung der System- und Hardwarelandschaft einer Industrieanlage per Parametrierung. Ebenfalls zu dieser Produktfamilie gehören das Monitoringsystem FabEagleMonitoring für Betriebsdatenerfassung und -management (BDE/BDM) und FabEagle LC als Leitsystem für Produktlinien. Mit dem Softwareframework ToolCommander lassen sich Steuerung und Visualisierung von Anlagen in der Halbleiterindustrie erstellen. Zusätzlich steht mit K-SYS eine Codesys-kompatible Soft-SPS gemäß IEC61131-3 zur Verfügung. Mit dem Qiwi-Toolkit konfigurieren sich Nutzer web-basierte Visualisierungen.
Das neue Devicemanagement mit K-Port hilft Anwendern, Geräte und IoT-Verbindungen zu verwalten. (Bild: Kontron AIS GmbH)
Gehärtetes Betriebssystem
Für Datenübertragungen bis in die Cloud sind die Susietec-IoT-Gateways von Kontron zuständig. Die Edge-Devices sind auch auf den Betrieb in Echtzeit-Anwendungen im Shopfloor ausgelegt. Als Betriebssystem installiert Kontron das gehärtete, angepasste Linux-Derivat SecureOS für X86 oder ARM. Zwei redundante Betriebssystempartitionen erhöhen die Verfügbarkeit des Systems. Eine abgesicherte Verwaltungsschnittstelle für Updates und Deployment ermöglicht das Aufspielen etwa von Sicherheits-Patches. Auf Basis des Security-by-Design-Konzepts werden Anwendungen und Updates mit einer Verschlüsselung ausgeliefert.
Services braucht Management
Der IIoT-Service EquipmentCloud richtet sich an Maschinen- und Anlagenbauer. Diese Unternehmen können damit eigene Geschäftsmodelle für Service und After Sales aufbauen. Die Serviceangebote können von Kunden- und Serviceportalen über präventive Wartung und Instandhaltung bis hin zu vorausschauenden Datenanalysen reichen.
Edge-Geräte verwalten
Auf der letzten SPS-Messe in Nürnberg stellte Kontron das Produkt K-Port vor. Die Anwendung kombiniert Geräteverwaltung, Containermanagement und Fernwartung. Das Tool dient IT-Verantwortlichen, sich einen Überblick über Schnittstellen, Hardwarestände und Softwarekonfigurationen zu verschaffen. Das System soll Nutzern insbesondere erleichtern, IoT-Geräte und Edge-Devices in den Asset-Verbung zu integrieren und in einer zentralen Cloud-Umgebung, gestaffelt nach Gerätetypen, zu verwalten.
Mit seiner Hard- und Software ermöglicht das Susietec IoT-Bundle die Vernetzung von Fabriken. Das vorinstallierte FabEagle Connect hilft, im Feld verbaute Sensoren oder Steuerungen anzubinden. (Bild: Kontron AIS GmbH)
Docker-Container für Apps
Viele Applikationen auf IoT-Geräten im Feld werden heute als Docker-Container bereitgestellt. So lassen sich die Apps etwa als individuell gekapselte Services monetarisieren. Darüber hinaus lassen sich mit K-Port verschiedene Desktop- und Remote-Zugänge verwalten, etwa RDP- und SSH-Zugriffe. Die Software ermöglicht den Aufbau temporär verschlüsselter Remote-Verbindungen bis auf Maschinen- und Kundennetzwerkebene für Services wie Fernwartung, Parametrierung oder Datenaustausch. Beides geht oft mit einer hohen Anzahl von Geräteverbindungen einher, die die Automatisierer und Instandhalter mit dem Portfolio-Neuzugang weltweit zentral verwalten können. Kontinuierliche Wartungen und Updates sollen das Betriebssystem so handhaben, dass die Kosten für die LTE-Verbindungen beim Remoting möglichst gering ausfallen. Das integrierte Health Monitoring überwacht laufend Parameter wie Speicher- und CPU-Auslastung, Verbindungsstatus sowie Betriebszeit und -temperatur der Geräte. Die Werte lassen sich auf einem Dashboard überwachen.
Paket für den Schnellstart
Für IoT-Einsteiger hat Kontron das sogenannte Susietec IoT-Bundle geschnürt. In diesem Paket zur Fabrikvernetzung ist ein IoT-Gateway auf Basis der industriellen Computer-Plattform KBox A-250. Es unterstützt Edge Analytics, Datenerfassung und Remote Monitoring. Im Device ist ein günstiger lüfterloser Single-Board-Computer im Format pITX-2.5-Zoll verbaut, inklusive Intel Atom X-E39xx-Prozessor und optionalen Modulen für WLAN-, GSM- und LTE-Datentransfers. Die installierte Software FabEagleConnect unterstützt bei der Anbindung der Sensoren und Steuerungen, Expertenwissen ist dabei nicht erforderlich. Das System unterstützt etwa die Standards OPC UA, REST, MQTT, TCP/IP, PLC S7 und Modbus. Es dient zudem als Middleware und speichert erfasste Daten zwischen, um sie z.B. mit Zeitstempeln auszustatten, zu aggregieren oder zu konvertieren. Diese Vorverarbeitung ist eine wichtige Voraussetzung, um Informationen für Data Analytics nutzbar zu machen. Bei der Datenverarbeitung helfen Code-Komponenten für eigene Logik in C#, die Konvertierung von CSV-Daten in JSON und umgekehrt, sowie die Möglichkeit, Daten zu puffern. Auch der kürzlich vorgestellte Gerätemanager ist Teil des Starterpakets. Insgesamt soll das vorkonfektionierte Produktpaket Maschinenbetreibern besonders leicht machen, Bestandsmaschinen und -anlagen an die IT-Systeme anzubinden und erste IoT-Anwendungen zu betreiben.
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