Von der Maschine in die Datenplattform

Geleitschutz für die Sensordaten

(Bild: ©venars.original/stock.adobe.com)
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Hilfe von außen

Es ist daher notwendig, eine reibungslose Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Maschinen- und Sensorenmodellen herzustellen, um weitreichende IoT-Konzepte umsetzen zu können. Hilfestellung bieten Spezialfirmen, die es sich zur Aufgabe machen, die Daten beliebiger Sensoren auszulesen und für die Verwendung in Edge Devices nutzbar zu machen. „Wir sorgen dafür, dass die dazu notwendigen Daten zur Verfügung stehen, indem wir beliebige Schnittstellen an Sensoren und Maschinen anbinden, im Edge Device speichern und dann in einer Datenplattform für IoT-Awendungen für die weitere Verwendung zusammenführen“, sagt etwa Daniel Carton, Geschäftsführer bei BotCraft. Die Vernetzung der IIoT-Geräte erfolgt dabei oft kabellos. Im Nahbereich geschieht dies über Bluetooth oder WiFi und für größere Entfernungen per Mobilfunktechnologien wie 4G oder den speziell für die Anforderungen des Internets der Dinge konzipierten Funkstandard 5G-NarrowBand. Grundsätzlich wird ein Übertragungsstandard und eine Edge-Architektur benötigt, mit dem sich die Daten möglichst verlustfrei und energieffizient übertragen lassen. „Um auch unter ungünstigen Rahmenbedingungen auf keinen Fall Datenpakete zu verlieren, sollte das Edge Device in der Lage sein, die Sensordaten zwischenzuspeichern, zu selektieren und bei nächster Gelegenheit in eine geeignete Datenplattform hochgeladen werden, um dort dann umfangreiche Analysen durchzuführen“, so Carton.

Sicherheit im Blick behalten

Wie im gesamten Industrial Internet of Things ist auch im Kontext von Edge Computing die Sicherheit der Infrastruktur und Betriebsdaten ein hohes Gut. Versäumnisse an dieser Stelle können Unternehmen schnell in enorme Schieflagen bringen, wenn etwa Fabrikanlagen oder Warenlager durch Hacker-Angriffe lahmgelegt werden.In der Praxis sind viele Maschinen nicht ausreichend vor unrechtmäßigen Zugriffen geschützt. „Mit genügend krimineller Energie und Zeit sind schlecht geschützte IoT Geräte leicht zu knacken“, erklärt Carton. „Das Edge Device selbst kann relativ leicht geschützt werden und man kann es als Burg mit dicken Mauern betrachten. Die Sensordaten werden jedoch mit einem ungeschützten Planwagen in die Burg gebracht. Diesen Weg gilt es bestmöglich zu schützen, wozu zunächst eine Awareness für dieses Problem geschaffen werden muss.“ Nicht zuletzt deshalb sei es ratsam, eine moderne, Edge Computing-fähige Datenmanagementlösung einzusetzen, da diese über unterschiedliche sicherheitsrelevante Funktionen, wie etwa unterschiedliche Authentifizierungsmethoden, ausgefeilte Rollen- und Rechtemodelle und die automatisierte Verschlüsselung von Daten ‘at rest’ verfügen, sodass bekannte IoT-Angriffsmuster ins Leere laufen. Eine für IoT-Anwendungen optimierte Datenplattform ermöglicht darüber hinaus die Integration von Daten aus unterschiedlichen Quellen.

Verlässliche Prognosen

Schon heute leisten komplexe Edge-Netzwerke im industriellen Umfeld einen wertvollen Beitrag für unternehmerischen Mehrwert, indem sie Maschinendaten aus unterschiedlichen Sensorquellen zusammenführen, priorisieren und speichern, bevor sie an nachgelagerte Datenmanagementsysteme zur tiefergehenden Analyse und weiteren Bearbeitung übermittelt werden. Die so gewonnenen Daten können Unternehmens-Entscheider nutzen, um verlässlichere Prognosen zu erstellen, Ausfallzeiten zu minimieren oder neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Ein wesentliches Kernelement bildet in diesem Kontext die Anbindung an eine interoperable Datenplattform, die möglichst viele Maschinenprotokolle und Standards vereint und somit sicherstellt, dass die Daten aus dem Edge Device verlustfrei verarbeitet werden.







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