Fertigungsplattformen

Kein Ökosystem ohne Vielfalt

Allein für die Fertigung gibt es Schätzungen zufolge mehr als 500 verschiedene Plattformen. Doch was unterscheidet diese Plattformen von anderen? Und welche neuen Möglichkeiten eröffnen diese Angebote den produzierenden Unternehmen?

Bild: ©zapp2photo/stock.adobe.com
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In der Vergangenheit haben sich die meisten Fertigungsunternehmen für Softwareanbieter mit einem möglichst breiten Portfolio entschieden. Mit Industrie 4.0 sind viele neue Lösungsansätze und Angebote auf den Markt gekommen. Deshalb gibt es heute kaum noch Anbieter, die in allen Bereichen eine entsprechende Tiefe abbilden. Jeder verfügt über ein anderes Branchenwissen oder ein spezifisches Prozess Know-how. Auf einer Plattform für die Fertigung können Anbieter all diese Spezialisten auf einem Marktplatz zusammenbringen.

Breites Funktionsspektrum

Mit einer Plattform werden sämtliche für die Produktion relevanten Objekte zusammen mit deren Daten in einer gemeinsamen Datenbasis gehalten. Über standardisierte Services können Anwender auf diese Objekte und ihre Daten zugreifen. Das Funktionsspektrum einer offenen Plattform übersteigt den Umfang eines heutigen Manufacturing Execution System (MES) daher bei weitem. Die Interoperabilität ermöglicht es Nutzern, beliebige Anwendungen und Systeme über die Plattform zu integrieren und Informationen auszutauschen. Über offene Plattformen, die eine Fertigung virtuell abbilden, lassen sich bisherige Systemgrenzen auflösen und Anwendungsfunktionalitäten über eine gemeinsame und konsistente Datenbasis vereinen. Unternehmen können Plattformen somit auch dazu nutzen, um bestehende Insellösungen abzulösen und die Zahl der Schnittstellen auf ihrem Weg zur Smart Factory zu reduzieren.

An den Bedürfnissen der Anwender

In einem Ökosystem für die Fertigung sollten die Bedürfnissen der Anwender im Mittelpunkt stehen. Offene Plattformen bieten die Möglichkeit, aus einem breiten Portfolio unterschiedlicher Hersteller das passende auszuwählen. Die verschiedenen Anwendungen einer Plattform sollen interoperabel sein und untereinander Informationen austauschen können. Womit wir beim ersten Merkmal vieler Ökosysteme wären: Sie müssen offen sein. So haben Nutzer die größtmögliche Flexibilität bei der Auswahl und Zusammenstellung der Lösungen. Ändert beispielsweise ein Metallumformer die Strategie und kauft ein Spritzgusswerk hinzu, so kann er durch den Einsatz einer Plattform jederzeit neue Lösungen ergänzen, die speziell für diese neuen Anforderungen geeignet sind.

Integrationsplattformen wie die MIP sorgen dafür, dass alle Systeme dank der gemeinsamen Datensprache miteinander interagieren und automatisch Informationen austauschen können. (Bild: MPDV Mikrolab GmbH)
Integrationsplattformen wie die MIP sorgen dafür, dass alle Systeme dank der gemeinsamen Datensprache miteinander interagieren und automatisch Informationen austauschen können. (Bild: MPDV Mikrolab GmbH)






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