IoT-Daten räumlich zugeordnet darstellen

Daten in drei Dimensionen visualisieren

Je nach Datentyp können unterschiedliche Darstellungsformen hilfreich sein. (Bild: Framence GmbH)
Je nach Datentyp können unterschiedliche Darstellungsformen hilfreich sein. (Bild: Framence GmbH)

Ampeln und Nummern

Neben diesen Analysen, die einen längeren, in der Vergangenheit liegenden Zeitraum betrachten, gibt es auch Darstellungsarten, die den aktuellen Ist-Wert oder Zustand als Bestandteil eines Cockpits darstellen. Als Darstellungsformen haben sich neben Instrumentendarstellungen auch Visualisierungen mit Hilfe von Ampeln oder farbcodierte Zahlenwerte als geeignet erwiesen. Zusätzlich zu den grafischen Auswertungen spielen in vielen Anwendungsfällen aber numerische Ansätze, beispielsweise in Form von Tabellen, eine noch bedeutendere Rolle – insbesondere im Umfeld von Kosten.

Wechselwirkungen erkennen

Doch mit der reinen grafischen oder alphanumerischen Auswertung der Daten ist es oft nicht getan. Da die Sensorik immer in einem größeren technischen Gesamtsystem, wie einem Gebäude oder einem Anlagenverbund eingebettet ist, stehen auch die Werte oft in einer Beziehung zueinander. Es ist daher notwendig, diese Verbindungen der einzelnen Datensätze und -quellen untereinander herzustellen. Auch müssen Wechselwirkungen mit der jeweiligen Umgebung betrachtet werden. Diese Zusammenhänge lassen sich durch eine lagerichtige Verortung der Sensorik im Raum auswerten.

Verortung in drei Dimensionen

Eine Verortung von Sensoren in 2D-Grundrissen ist relativ einfach und schnell mit modernen CAD oder CAFM- Systemen zu realisieren. Da einfachen Plänen aber die dritte Dimension fehlt, ist die Positionierung auf der vertikalen Achse natürlich nicht möglich. Dabei ist es in der Praxis jedoch häufig ausschlaggebend, in welcher Höhe sich das Gerät befindet. Zwei Sensoren, die sich im Plan direkt nebeneinander befinden, können in der Realität höhenmäßig mehrere Meter voneinander entfernt liegen; gegebenenfalls noch getrennt von Zwischendecken oder Doppelböden. Grundsätzlich ist eine dreidimensionale Verortung der Sensoren in einem BIM(Builing Information Modelling)-Modell möglich. Allerdings wird die dritte Dimension des Modells aus Zeit- und Kostengründen oftmals nicht regelmäßig aktualisiert. Das hat zur Folge, dass die Verortung von Geräten immer dann schwierig wird, wenn das 3D-Modell von der Realität abweicht. Allerdings gibt es mit der fotogrammetrischen Methode die Möglichkeit, die eine 3D-Verortung rein auf Grundlage von Bildern zu ermöglichen. Ausgehend von einfachen Panoramen oder Fotos wird mit Hilfe von Mathematik und KI ein 3D-Modell errechnet. In diesem Bildmodell können dann die wichtigen Geräte und Sensoren zentimetergenau lagerichtig verortet werden. Die Nutzung von Bildern hat den Vorteil, dass alle Details sichtbar sind und auch ungeübte Anwender sich in einer Bildrealität schnell zurechtfinden. Der Nutzer ist dann in der Lage, mit Hilfe des Webbrowsers quasi vor Ort zu gehen und sich die Situation im Detail anzuschauen. Die Werte der Sensoren können in Form von Charts, Zahlenwerten, Info-Icons, Ampeln oder Rundinstrumenten direkt im Bild, am Einbauort des Gerätes, eingeblendet werden. Durch die 3D-Verortung kann dieses Modell auch als Grundlage für Augmented Reality-Anwendungen dienen. Unter Verwendung eines Tablets oder Smartphones kann sich der Anwender direkt vor Ort alle wichtigen Informationen lagerichtig in die Realität einblenden lassen. Zukünftig sind nicht nur die Daten, die ein Sensor oder Zähler liefert von Bedeutung, sondern müssen auch im Kontext zu seiner exakten Lage und Position betrachtet werden.