Condition Monitoring

Mehrwert für Anlagenbetreiber

Mixaco-Geschäftsführer Matthias Tölle (r) und Vertriebsmitarbeiter Guido Brand (l). (Bild: Wendenburg)
Mixaco-Geschäftsführer Matthias Tölle (r) und Vertriebsmitarbeiter Guido Brand (l). (Bild: Wendenburg)

Stillstand vermeiden

Im Control Center werden durch die kontinuierliche Auswertung der Maschinendaten Abweichungen, die Aussagen über die Qualität der Mischergebnisse erlauben, erkannt und Hinweise auf drohende Störungen geben. Wie die Mischvorgänge kontrolliert werden, erläutert Tölle am Beispiel des Batch-Managements: „Es wird genau protokolliert, mit welcher Zeit, Temperatur, Geschwindigkeit und Stromaufnahme ein bestimmter Mischvorgang gelaufen ist, sodass wir bei Problemen erste Schlüsse über mögliche Fehlerursachen ziehen können. Wenn beim Mischen von ähnlichen Batches bei gleicher Drehzahl die Stromaufnahme sinkt, kann das z.B. daran liegen, dass das Werkzeug abgenutzt ist.“ Bei einem übermäßigen Temperaturanstieg, der insbesondere die Qualität von Pulverlacken negativ beeinflussen kann, oder anderen kritischen Abweichungen wird über die IoT-Plattform automatisch eine entsprechende Warnung ausgelöst. Oder sie kann ausgelöst werden, denn die Anwendung ist kundenindividuell konfigurierbar. Es können auch eigene Kennzahlen definiert werden, um etwa die Gesamtanlageneffizienz eines Maschinenparks zu messen.

Weitere Funktionen geplant

In Kombination mit anderen Bausteinen aus dem Contact Elements-Portfolio übertrifft die Lösung von Mixaco das Leistungsspektrum vieler IoT-Plattformen: „Über das Dokumentenmanagement können wir Kunden die Maschinendokumentation und Lernmaterial wie Videos digital bereitstellen. Aktuell müssen wir noch dicke Handbücher erstellen, drucken und versenden, was sehr zeitaufwendig ist“, schildert Brand. Über die integrierten Chat-Funktionen will der Maschinenbauer zudem künftig häufiger direkt mit den Betreibern der Anlagen kommunizieren.

Ein Zwilling für jedes Produkt

Die digitalen Zwillinge der Maschinen werden bis zur geplanten ERP-Anbindung manuell aufgebaut. Für jede Produktgruppe wurde ein Master Twin mit 3D-Modell angelegt, aus dem die jeweilige Maschinenkonfiguration mit den Service-relevanten Teilen abgeleitet wird. Diesen Prozess will Mixaco über eine Schnittstelle zum ERP-System, das die Auftragsstücklisten verwaltet, automatisieren. Dadurch können Bestellungen von Ersatz- und Verschleißteilen über die IoT-Plattform einfacher und schneller ausgelöst werden.

Vorausschauende Wartung

Inwieweit Mixaco seine eigenen Service-Prozesse über die IoT-Plattform optimieren kann, hängt letztlich vom Kunden ab. Voraussetzung ist, dass sie ihre Maschinendaten zugänglich machen, damit die Service-Abteilung digitale Dienste wie eine vorausschauende Wartung oder Ersatzteilbevorratung anbieten kann. „Solange wir auf den Anruf des Kunden warten müssen, lassen sich die Reaktionszeiten im Service nur bedingt beeinflussen“, sagt Tölle. „Wenn wir aber schon im Vorfeld sehen, dass sich bestimmte Parameter in die falsche Richtung bewegen, können wir sofort reagieren und viele Einsätze vor Ort vermeiden.“