Durch die Amazon Dash Buttons wurde das Konzept des Ein-Klick-Knopfes einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Der Clou: Mit einem Knopfdruck lassen sich vorkonfigurierte Produkte beim Versandhändler nachbestellen. Für den Einsatz bei Verbrauchern stehen die Bestellknöpfe zwar durchaus in der Kritik, im industriellen Umfeld könnten die kleinen Taster Firmen jedoch den Einstieg in die Welt des IoT erleichtern.
Das Internet der Dinge – im Sinne der digitalen Vernetzung – beeinflusst das Privat- und Berufsleben immer stärker. Unternehmen suchen gezielt nach gewinnbringenden IoT-Konzepten und -Anwendungen. Der Entwurf einer umfassenden und unternehmensweiten IoT-Strategie ist eine langfristige Aufgabe, Trends und Technologien agil aufzugreifen. Um sich hier nicht zu verzetteln, könnte es sich lohnen, erste Prozesse im Internet der Dinge über Smart Buttons abzubilden. Nutzer des Amazon Dash Buttons, dem derzeit wohl bekanntesten Smart Button, legen in ihrem Konto fest, welche Produkte sie mit ihm bestellen möchten. Ohne Umweg über Laptop oder Smartphone wird diese Bestellung auf Knopfdruck in Gang gesetzt. Überträgt man dieses Prinzip in den Unternehmenskontext, können Firmen sich mit preiswerter Open-Source-Hardware ihre eigenen Smart Buttons so konfigurieren, dass sie Prozesse effizient anstoßen und automatisieren. Dazu programmieren sie einen Server zur Verwaltung sämtlicher Smart Buttons im Unternehmen, beispielsweise mit Node.js. Dieser empfängt über WLAN die Signale der Smart Buttons und löst die ihm zugewiesene Aktion aus. Dabei steht es dem Programmierer frei, wie viele Aktionen er mit dem Drücken des klugen Knopfes verknüpfen will und wie komplex diese sind.
Smartes Facility Management
Ein Beispiel aus dem Facility Management: Reinigungskräfte arbeiten außerhalb der Geschäftszeiten und nutzen dabei bereitgestellte Materialien wie Putzmittel oder Papiertücher. Sobald diese zur Neige gehen, muss diese Information an die zuständige Abteilung gehen, sodass sie nachbestellt werden können. Dafür kann jedem Arbeitsmaterial ein Smart Button zugeordnet und in der Nähe des Lagerortes installiert werden. Sobald eine Reinigungskraft den Knopf betätigt, sendet er per WLAN eine Information an den Server. Dieser führt die dem Button zugeordnete Aktion aus. In diesem Fall könnte er den aktuellen Preis bei einem Versandhändler prüfen und eine Bestellanforderung per IFTTT (If This Then That) im IBM Watson Workspace an die zuständige Abteilung weiterleiten. Die Nachricht enthält das Produkt, den aktuellen Preis sowie einen Link zur Produktseite. Der benachrichtigte Mitarbeiter muss nur noch bestätigen. So können mit einfachen Mitteln simple Abläufe vielfältiger Art (teil)automatisiert werden. Mit dieser selbst programmierten Lösung erhält sich das Unternehmen – im Gegensatz beispielsweise zu Amazons Dash Button – außerdem seine Flexibilität und Freiheit: Es hat verschiedene Hersteller, Produkte und Lösungsanbieter zur Auswahl. So wird der firmeneigene Smart Button zum kostengünstigen und schnell umsetzbaren Anwendungsbeispiel für das Internet der Dinge.
Die Forscher des McKinsey Global Institutes schätzen, dass das IoT weltweit einen wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 11 Billionen US-Dollar im Jahr 2025 schaffen könnte. Das wären rund elf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Wer dieses Potenzial – einschließlich geschäftskritischer Prozesse – heben will, braucht eine ausgereifte IoT-Infrastruktur. Neben dem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten ist eine robuste Technologie erforderlich, die einen störungsfreien Ablauf erlaubt. Um Maschinen und Geräte zu vernetzen, sind zunächst Sensoren und Aktoren nötig sowie Sender, die die aufgezeichneten Informationen über ein Netz – meist WLAN – übertragen. In einer weiterführenden IoT-Strategie sollten die gesammelten Informationen ausgewertet werden, um zusätzliche Prozessabschnitte zu automatisieren und Erkenntnisse zu gewinnen. Um solche Analysen auszuführen, benötigen Unternehmen die passende Software und genügend Rechenkapazitäten – etwa in Form von skalierbaren Cloud-Services. Ist dies erst einmal umgesetzt, können weitere Services eingebunden werden, um mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein selbstständig lernendes System zu entwickeln. Schließlich muss das vernetzte System noch gegen Angriffe von außen geschützt werden.
Die Komponenten einer solchen IoT-Infrastruktur zusammenzustellen und zu entwickeln, stellt für Unternehmen eine oft komplexe Herausforderung dar. Externe IT-Experten können mit ihrem Blick von außen dabei helfen, den Unternehmensbedarf zu analysieren und darauf aufbauende herstellerunabhängige Lösungen zu entwickeln. Auf einen Proof of Concept (PoC) in einer Testumgebung folgt relativ schnell der erste Prototyp, der anschließend in den Produktivbetrieb überführt wird. Sobald sich erste Erfolge und Erfahrungswerte einstellen, können die Lösungen auf weitere Unternehmensbereiche ausgerollt werden. Unternehmen sollten nicht versuchen, IoT-Technologie in einem Mammut-Projekt über ihre Prozesskette zu stülpen. Viel wichtiger sind rechtzeitige Überlegungen, an welchen Prozessabschnitten sie mit IoT-Lösungen ansetzen wollen, und eine Strategie, um Schritt für Schritt ihre Supply Chain zu vernetzen. Ist das erste kleine IoT-Projekt umgesetzt, wird meist ziemlich schnell klar, wo der nächste Hebel mit konkretem Optimierungspotenzial liegt. Mit diesem Ansatz können Unternehmen ihr Projektmanagement im Griff behalten und die Weichen stellen, Mehrwerte zu generieren und ihre Marktposition abzusichern.
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