Blockchain revolutioniert die Lieferkette
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Funktion und Voraussetzungen

In einem Netzwerk von Geschäftspartnern lässt sich eine Blockchain nutzen, um die Abläufe zwischen den Unternehmen zu dokumentieren, vertraglich festzulegen, aber vor allem zu koordinieren – also Bedingungen festzulegen, die für die Vertragserfüllungen notwendig sind. Es wird beispielsweise vereinbart, bis wann etwas geliefert werden soll. Geregelt werden die Geschäftsabläufe über Smart Contracts, eine Art Computerprogramm oder Programmcode, die Ereignisse auslösen, wenn bestimmte Konditionen erfüllt werden. So kann beispielsweise die Geschäftslogik eines Auftrags- oder Bezahlprozesses in einen Smart Contract geschrieben werden. Tritt das gewünschte Ereignis ein, wird eine Aktion ausgelöst. Der Smart Contract wird dabei zwischen zwei Geschäftspartnern geschlossen. Er kann aber auch genutzt werden, um einen Sub-Contract zu erstellen und nachgelagerte Geschäftspartner in diese Lieferkette mit einzubinden. Dadurch entsteht eine Art Digital Twin über die Dauer der Lieferkette. Im Smart Contract können außerdem Regeln aufgestellt werden, wer auf welche Daten zu welchem Zeitpunkt zugreifen darf. Dadurch wird die Datentransparenz auf ein notwendiges Minimum, für eine erfolgreiche Kooperation, reduziert. Mithilfe der Blockchain beziehungsweise der Smart Contracts erfolgt eine automatische Überwachung, ob es Verletzungen dieser Bedingungen gibt. Ein Vorteil für Industrieunternehmen, denn das manuelle Nachprüfen, ob die Lieferung pünktlich ist, fällt weg. Stattdessen wird bei Problemen oder Verzögerungen, aber auch wenn alles seinen gewünschten Gang geht, eine automatische Benachrichtigung verschickt. Um eine Blockchain einzusetzen, können ganz unterschiedliche infrastrukturelle Voraussetzungen bestehen. Einzig zwingende Voraussetzung ist ein Webbrowser und ein Internetanschluss. Dadurch können Unternehmen alle ihre Geschäftspartner integrieren. Wer technologisch schon weiter ist, kann die Blockchain direkt in die bestehenden Systeme integrieren.


Wissen Kompakt – Blockchain

  • In Blockchains interagieren Teilnehmer direkt: Es ist eine Peer-to-Peer-Technologie, es ist also kein Mittelsmann nötig, der eine Kommunikation zum Partner ermöglicht.
  • Verteilte, hochverfügbare Netzwerkarchitektur: Durch die Struktur der Blockchain sind die Informationen überall dezentral verteilt. Dadurch gibt es keinen ‘Single Point of Failure’, also beispielsweise eine Schnittstelle, die ausfällt und somit das System zum Erliegen bringt.
  • Kryptographie: Die Datenintegrität ist sichergestellt. Wenn Informationen einmal in der Blockchain gespeichert werden, bleiben sie so bestehen. Sie sind nicht manipulier- oder veränderbar.
  • Smart Contracts: Das sind Programmcodes, die Ereignisse auslösen, wenn bestimmte Konditionen erfüllt werden. Im Smart Contract können außerdem Regeln aufgestellt werden, wer auf welche Daten zu welchem Zeitpunkt zugreifen darf. Dadurch lässt sich die Datentransparenz bedarfsgerecht steuern.
  • Transparenz: Das Netzwerk selbst ist transparent. Jeder Schritt kann nachvollzogen werden, sofern der Nutzer entsprechende Rechte hat.