Out-of-Band(OOB)-Management ist eine Technik, um Ausfälle von Remote-IT- und OT-Einrichtungen zu beheben. In IIoT-Anwendungen kann der Ansatz dazu beitragen, viele Probleme schnell zu lösen.
Edge Computing hat sich zu einem wichtigen Hilfsmittel im industriellen Internet der Dinge (IIoT) entwickelt. Die am Netzwerkrand (Edge) eingesetzten Systeme und Geräte reichen von kleinen Gateways, die den Datenverkehr bündeln und grundlegende Daten weiterleiten, bis hin zu Embedded Controllern, die für anspruchsvollere Automatisierungstechnik ausgelegt sind. Durch die Verlagerung von Verarbeitungskapazitäten in der Nähe der IIoT-Endpunkte stellen Edge-Rechner Echtzeit- oder deterministische Antworten bereit, die mit Cloud-Anwendungen noch nicht möglich sind. Edge-Lösungen verringern zudem die Abhängigkeit von einer Verbindung zur Cloud und tragen zur Wahrung der Privatsphäre bei, da sie helfen, die zu übertragende Datenmenge zu reduzieren. Alles Argumente, um Workloads mittels Edge Computing zu verarbeiten. Doch Gerätemanager benötigen Tools, um auf Systemausfälle oder -abstürze reagieren zu können. Denn kommt es zu Problemen, können Verzögerungen bei der Wiederherstellung der Funktion teuer werden.
Probleme remote lösen
OOB(Out of Band)-Management ist eine Technik, um Probleme mit Remote-IT-Ressourcen zu lösen. Sie dient auch als Tool zur Verwaltung von IIoT-Anwendungen.
OOB-Prinzipien und Lösungen
Systemausfälle sind eine Bedrohung für jede Art von Unternehmen – egal ob Handelsunternehmen, Fluggesellschaften oder Industrieunternehmen. Ausfälle können aus verschiedenen Gründen auftreten, etwa durch unterbrochene Verbindungen, Softwarefehler oder Cyberangriffe. Nicht immer ist es möglich, über die Verbindung, über die im Normalbetrieb kommuniziert wird, Zugang zu den betroffenen Systemen zu erhalten. Diese In-Band-Kanäle sind meist ein Unternehmens-LAN oder das Internet. Möglicherweise wurden Systeme heruntergefahren oder weisen eine Fehlfunktion auf, die eine Kommunikation über die normalen Verwaltungs-Tools verhindert. Auch eine schlechte oder unterbrochene Netzwerkverbindung kann die Ursache für den Ausfall sein. In einigen Fällen können Wartungstechniker das Problem vor Ort lösen. Dies ist jedoch nicht immer praktikabel, insbesondere wenn ein Unternehmen von mehreren Standorten aus tätig ist.
OOB-Management wurde entwickelt, um Remote Assets wieder in den korrekten Betriebszustand zu versetzen. Dabei werden die betroffenen Anlagen über eine alternative Sekundär- oder Notfallverbindung verwaltet, die für Endnutzer nicht zugänglich ist. IT- und OT-Systemadministratoren verwenden den Ansatz oftmals für die Konfiguration und Verwaltung sowie zur Fehlerbehebung. Zwar erhöht die Implementierung einer dedizierten Verwaltungsverbindung die Kosten für die Installation des Remote Computing, bei einem Ausfall kann sie sich jedoch auszahlen. Darüber hinaus ermöglicht die OOB-Verbindung die Trennung des Datenverkehrs für die Geräteverwaltung vom benutzergenerierten Datenverkehr, der über den In-Band-Kanal erfolgt. Viele unbefugte Zugriffe auf Konsolen-Ports werden so verhindert. Die OOB-Verbindung wird oft über 4G LTE hergestellt und erfordert ein Mobilfunkmodul, das am Remote-Standort installiert ist. Netzwerkmanager können sich dann über eine Dashboard-Anwendung von fast überall aus verbinden. Ein ähnlicher Ansatz für die Verwaltung von IIoT-Umgebungen kann bei der Fernbehebung unterstützen, die Wartung zu vereinfachen sowie Kosten senken und Ausfallzeiten reduzieren.
Edge-Einrichtungen können leistungsstarke Industrierechner sein, die für Steuerungs- und Automatisierungstechnik eingesetzt werden. (Bild: Advantech Europe BV)
OOB-Management von IIoT-Assets
Im industriellen Umfeld kann ein Neustart der Edge Devices die Systemfunktion nach einer Unterbrechung oder einem Geräteausfall oft wiederherstellen. Allerdings umfasst eine IIoT-Infrastruktur oft Hunderte von Geräten, die an unterschiedlichen Standorten zum Einsatz kommen. Diese manuell neu zu starten ist ineffizient und teuer. Mit geeigneter Hardware, etwa einem Industrie-PC (IPC), lässt sich eine OOB-Verbindung herstellen und Administratoren können mit den Systemen interagieren – auch wenn Probleme auftreten. Ein Beispiel ist die iBMC-Technik von Advantech, die OOB-Power-Management unterstützt. Damit können Administratoren Anweisungen wie Ein-/Ausschalten, erzwungenes Herunterfahren und Systemneustart aus der Ferne senden. Die Wartung muss also nicht vor Ort erfolgen.
Im Normalbetrieb lassen sich IIoT-Devices über In-Band-Kanäle verwalten. Ein Beispiel ist die Softwareplattform Wise-DeviceOn von Advantech. Diese wurde für das Remote-Management mehrerer miteinander vernetzter IIoT-Devices entwickelt und dient als In-Band-Verwaltungssystem, das Zugriff, Konfiguration, Überwachung, Analyse und Steuerung aller IoT-Netzwerkressourcen von einer zentralen Plattform aus ermöglicht. Ist iBMC in einen Remote-IPC integriert, kann die Plattform auch als OOB-Konsole verwendet werden, um die Verwaltung von Remote-Servern, -Systemen und -Peripherie in zahlreichen industriellen Anwendungen zu unterstützen.
Fazit
OOB-Management adressiert die Herausforderungen der Fernwartung. Administratoren erhalten die Möglichkeit, Befehle zum Abschalten von Edge Devices und IIoT-Assets anzuwenden und so die Funktion auch nach schwerwiegenden Problemen wiederherzustellen. Die Konsolidierung von In-Band-Device- und OOB-Power-Management in einem gemeinsamen Tool schafft eine Lösung für das Remote-Device-Management.
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